Thomas
Lange beschäftigen Melody's Worte mich. Aus kindlichem Trotz hat sie die Qualen niemals über sich ergehen lassen können. Da muss mehr dahinter stecken. Nur was? Ich würde es zu gerne wissen. Ob es was mit mir zu tun hat?
Solche und mehr Fragen schwirren durch meinen Kopf bis ich endlich den Schlaf finde.
Doch lange wärt der Frieden nicht. Wie aus der Ferne dringt ein Rufen zu mir, aber ich verstehe es nicht.
Plötzlich werde ich unsanft gerüttelt. Verschlafen will ich mich wegrollen. Melody's aufgebrachte Stimme lässt mich jedoch innehalten.
„Wir müssen hier weg!"
Was hat das zu bedeuten? Ich schlage die Augen auf und blicke direkt in die angstgeweiteten Augen meiner Schwester. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit und legt sich wie eine schwere Decke auf meine Brust.
Bevor ich fragen kann, zeigt sie hektisch zum Horizont. Ich folge ihrem Arm und bin auf der Stelle hellwach. Ein Fluch rutscht mir über meine Lippen. So laut ich kann klatsche ich in die Hände und brülle: „Aufwachen!"
Wer nicht sofort hört, wird von uns solange durchgerüttelt, bis alle unsere Freude aus dem Land der Träume gerissen und schlecht gelaunt vor uns sitzen.
Doch beim Anblick des Ungetüms bricht ein Chaos aus.
Tiefschwarze Monsterwolken rasen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf uns zu. Binnen Sekunden wird aus dem Dämmerlicht düstere Nacht. Grelle Blitze zucken in den Tiefen des Monsters und schlagen auf den kargen Boden ein. Der Wind zerrt an unseren Habseligkeiten und trägt mit sich das Grollen wie des einen wütenden Riesens herbei.
Schnell wird klar, dass uns nur eine Möglichkeit bleibt.
Die Flucht.
Blitze schlagen bekanntlich in den höchsten Punkt der Umgebung ein. Aber in so einer flachen Gegend gibt es nur eins, was sich vom Boden abhebt: Wir.
Ohne lange nachzudenken schnappt sich jeder, was er zu fassen kriegt und nimmt seine Füße in die Hand.
Minho ist sofort in seinem Element. Seine lange Erfahrung als Runner kommt ihm zu Gute und er prescht in einem Mordstempo voran.
Angetrieben von dem Krachen hinter mir, stürme auch ich mit voller Geschwindigkeit auf einen winzigen Hoffnungsschimmer zu. Ein kaum sichtbares Gebäude in der Ferne ist unser Ziel.
Doch das Gewitter ist schneller. In seinem Tosen verliere ich meine Gefährten aus den Augen und werde in eine geladene Dunkelheit gehüllt, die jedes Haar meines Körpers zu Bergen stehen lässt.
Nur das schaurige Flackern der Blitze taucht alles in kurzen Abständen in weißes Licht. Es scheint durchgehend zu donnern, was jedes menschliche Geräusch verschluckt.
Plötzlich saust vor mir ein heller Pfeil zu Boden. Unmittelbar danach entfacht ein gelber Schein. Beim Näherkommen vernehme ich Schreie, die vor Schmerz triefen.
Dann erblicke ich in einem kleinen Krater im trockenen Wüstenboden Minho, der sich in brennenden Klamotten umher wälzt. Sein Brüllen geht mir durch Mark und Bein, für einem Moment gerate ich ins Stocken und stolpere über meine eigenen Beine.
Jemand rempelt mich von hinten an, rennt um sein Leben. Wie eine eiskalte Hand legt sich die Hilflosigkeit um meinen Hals. Wie kann ich ihm helfen?
Doch dann, im Bruchteil eines Wimpernschlags, gibt es hinter mir einen ohrenbetäubenden Knall und ich werde nach vorn geschleudert.
Alle Luft wird aus meiner Lunge gepresst und meine Glieder verkrampfen. Lichtgebilde tanzen vor meinen Augen. In meinen Ohren kreischt es. Schmerzen am ganzen Körper betäuben meinen Verstand.
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Alice im Maze
Fanfiction[pausiert | in Überarbeitung] Umgeben von Finsternis wacht das namenlose Mädchen im schaurigem Labyrinth auf. Glücklicherweise trifft sie auf Thomas und die Gang. Schnell stellt sich heraus, dass sie anders ist als der Rest. Thomas und sie scheinen...