Kapitel 13

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Aomines Sicht:


Immer noch war ich vor Sorge um meine Frau wach. Ich hatte die Nacht über kein Auge zu gemacht. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass man mir dies auch deutlich ansah. Unter meinen Augen waren schwarze Ränder zu sehen, die Augenringe tief in mein Gesicht eingemeißelt. Doch war mir dies egal, dass ein zigste, was ich wollte war Amaya wieder bei mir zu haben. Dennoch fehlte von ihr jede Spur. Die Suche nach ihr wurde heute Morgen erneut auf genommen und obwohl die Helfer schon seit über zwei Stunden am suchen waren, war noch immer nichts von ihr zu finden. Meine Hoffnung die gestern schon schwindend gering war, wurde dadurch noch geringer. Vermutlich musste ich mir langsam eingestehen, dass ich meine Ehefrau wirklich verloren hatte und das sie mir niemand auf dieser Welt wieder zurück bringen könnte.

Meine Faust grub sie wie so oft die letzten Stunden in den Boxsack, der in den kleinen Fitnessstudio hing. Nach meiner beinahe Prügelei mit Taiga, hatte mich dieser hier her verfrachtet. Denn verdammt ja, ich lief innerlich langsam Amok. Das Gefühl machtlos zu sein kannte ich so nicht. Ich hatte mein ganzes Leben selbst bestimmt gehandelt. Hatte das getan was ich wollte, wie ich es führ richtig hielt und nun, nun wurde ich wie ein viel zu teurer Zuchtbulle auf den Schiff eingeschlossen und durfte nicht raus. Mich nicht an der Suche beteiligen. Die Situation war zum Haare raufen.

,,Es gibt schlechte Neuigkeiten." Tobis Wort ließen mich erstarren. Der Schwimmer stand am Eingang des leeren Fitnessstudios. Seine Augen hatten die selben Schatten wie meine. ,,Und welche?" Die Frage auszusprechen brannte bereits wie Säure auf meiner Zunge. Viel zu viel Angst hatte ich, dass sie ihre Leiche entdeckt hatten. ,,Sie werden bis morgen Vormittag weiter suchen. Danach wird die Suche eingestellt und auch unser Schiff legt dann ab. Ich weis nicht was dein Plan ist, aber sollten sie Amaya bis dahin nicht gefunden haben, werde ich hier bleiben." Tobis Worte ließen mich zum einen ausatmen zum anderen die Fäuste Ballen. Die Hoffnung war noch da, dass meine Kleine lebte. Aber das die Suche bereits Morgen eingestellt werden sollte, machte mich wütend. Zum ersten Mal in meinen Leben war ich vermutlich mit Tobi der selben Meinung. War mit ihm auf der selben Seite.

,,Ich werde auch hier bleiben." Sagte ich bestimmt. Denn wenn auch nur der Funken einer Chance bestand, dass meine Kleine noch da draußen war, würde ich mit Sicherheit hier bleiben. Tobi nickte. ,,Gut ich schau schon mal, ob ich für uns beide ein Hotel finde. Bleibst du besser hier, bei deinen Boxsack. Sobald es etwas Neues gibt, lass ich es dich wissen." Denn leichten Seitenhieb des Schwimmers ignorierte ich. Denn er war schwach zu den, was Tobi sonst so veranstaltete. Denn auch ihm schien die Energie zu fehlen, seinen inneren Teufel heraus zu lassen. Viel mehr wirkte er wie ein Häufchen Elend. Ein Häufchen Elend, dass genau so gut ich sein könnte.




Amayas Sicht:

Panisch riss ich meine Augen auf, als mir die letzten Minuten bewusst wurden, an die ich mich erinnern konnte. Der Mann hatte mich immer wieder beäugt und mit jeder Minute, die wir gefahren waren, hatte mich mein Instinkt gewarnt. Hatte mir gesagt, dass ich verschwinden sollte. Es hört sich vielleicht surreal an, aber es war so, wie als wollte mich mein Körper waren, mich darauf aufmerksam machen, dass etwas nichts stimmte, dass auch der Weg nicht stimmte. Ich erinnerte mich, dass ich versucht hatte die Autotüre zu öffnen, dass ich sogar bereit gewesen wäre, aus einen fahrenden Auto zu springen. Doch die Türe war verschlossen, ehe ich überhaupt begreifen konnte, was das bedeutete, spürte ich auch schon ein weiches Tuch, dass mir auf die Nase gepresst wurde. Der süßliche Geruch hatte sich in mein Hirn gebrannt, bevor alles schwarz um mich herum wurde.


In absoluter Panik lies ich meine Augen umher schweifen. Nahm meine umgebend genau in Augenschein. Um mich herum waren metallische Stäbe. So eng, dass ich mich zusammen kauern musste, um überhaupt Platz in der kleinen Box zu haben. Kein Zweifel ich war in einem Tierkäfig. Doch nicht nur ich. Um mich herum standen lauter dieser metallischen Gitterboxen und alle von ihnen waren gefüllt mit jungen Frauen und kleinen Mädchen. Eine verängstigter als die andere. Direkt neben mir, in einer der Boxen, war ein Mädchen, dass ich gerade mal auf siebzehn Jahre schätzte. Sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. Sie war in ein weißes und abgetragene T- Shirt eingepackt, dass gerade mal so lang war, dass sie ihre Scharm damit bedecken konnte. Erst jetzt viel mir auf, dass alle dieses weiße und abgetragene Shirt trugen. Langsam wanderte mein Blick an mir herunter, ehe ich schwer schluckt. Nicht nur die Mädchen und Frauen trugen das Shirt, auch ich hatte eines an. Nur das. Ansonsten nichts. Ich war Splitterfasernackt darunter. Kein BH, kein Höschen. Schwer schluckte ich. Denn nicht nur, dass mich jemand, während ich bewusstlos war umgezogen haben musste. Nein auch der Schlamm, der noch vor unbestimmter Zeit auf mir geklebt hatte, war verschwunden. Wieder stieg leichte Panik in mir auf. Ich wusste weder wo ich war, noch was die Menschen, die dies hier aufgezogen hatten, mit mir, mit uns vor hatten. Aber eines war mir bewusst. Gutes konnte es nicht sein.

Shipping on the shipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt