6. Kapitel - Granger im Weg

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POV. Blaise
„Hat's geklappt?", fragte Ethan mich, als ich wider zurück im Gemeinschaftsraum war. Ich zuckte mit den Schultern. „Er hat an ihrem Krankenbett geweint", sagte ich. Ethans Kinnlade fiel herunter. „Sorry, aber du hast keine Chance, der liebt die", sagte er. „Dann werde ich ihn eben dazu bringen, dass er nur noch an mich denkt", sagte ich. „Ich habe es geschworen." „Alter, wie sehr ich diese McGonnagol hasse! Die hat uns so viele Hausaufgaben gegeben!", ertönte plötzlich Jakes Stimme und setzet sich zu uns. Er war Ethans Boyfriend. „Dann mach deine anderen Hausaufgaben früher", antwortete Ethan und Jake warf ihm einen mörderischen Blick zu. „Worum geht's?", fragte er. Die beiden küssten sich zur Begrüßung auf den Mund und ich verzog gequält das Gesicht. Zu meinem Leidwesen bemerkte Jake das. „Armer Blaise, hat kein Wiesel bei sich", neckte er mich und setzte sich breitbeinig auf Ethans Schoß. Dass er sich dabei an Ethans Mitte rieb, entging mir natürlich nicht. Er warf mir einen kurzen neckenden Blick zu und die beiden fingen an sich zu küssen. Ethan ließ seine Hände unter Jacks T-Shirt gleiten, während dieser mit seinen Hände in Ethans Haare fuhr. „Boah, danke. Da guck ich nicht zu", sagte ich und ging in meinen Schlafsaal. „Wir reden morgen über den Plan", rief mir Ethan nach, dann schlug ich die Tür zu. Ich war auf die beide ja nicht wütend, doch ich wusste, was die jetzt machen würden und das wollte ich nicht sehen. Zu wissen, was die taten, reichte. Das musste man nicht beschreiben.

Am nächsten Tag saßen Jake und Ethan ziemlich müde am Esstisch. Ich ließ mich gegenüber von den beiden fallen. „Wie lange wart ihr gestern noch auf?", fragte ich. Ethan hob den Kopf. „Halbe Nacht bestimmt", murmelte er. Ich spuckte fast meinen Kürbissaft wieder aus. „Gott, ihr seid Monster!", sagte ich. Jake öffnete schon den Mund, doch Draco und Pansy kamen zu uns. „Wie geht's?", fragte sie. „Was läuft mit dem Wiesel?", fragte sie mich. „Ich hab keine Ahnung. Granger ist nicht da, also denke ich mal der ist bei dem Schlammblut", sagte ich und sofort senkte sich meine Laune. „Armer Blaise, alle haben einen Partner, nur du nicht", sagte Draco und ich schlug ihn. „Ich auch nicht!", sagte Pansy. „Aber da ihr mich ja alle immer ausschließt, gehe ich dann", sagte sie und stand auf, doch Draco zog sie wieder auf die Bank. „Bleib doch bitte hier", sagte er und alle lachten.

Kurz darauf stand Harry bei Draco. „Muss ich eifersüchtig werden?", fragte er und setzte sich auf Dracos Schoß. Die beiden vereinten ihre Lippen und es wurde schlagartig leise. Offensichtlich hatten sich die beiden eben gerade geoutet. Wir Slytherins waren die ersten, die applaudierten. Nach einer Weile fiel auch die restliche Halle ein. Draco lächelte. Er verbarg sein Gesicht in Harrys Nacken und murmelte etwas unverständliches. „Ich geh mal zu Ron", sagte ich und wollte aufstehen, doch Harry schüttelte den Kopf. „Lieber nicht. Der hat irgendwie erfahren, dass Slytherins mit Hermines Unfall in Verbindung stehen. Ich weiß nicht, ob er gut auf dich zu sprechen ist", sagte er. Ich warf einen Ethan einen ungläubigen Blick zu. Auch er schien ungläubig. Er hatte bereits so viel Ähnliches seit der 1. Klasse gemacht und noch nie war er ertappt worden. Und dass ausgerechnet Ron es herausgefunden hatte, konnte ich nicht glauben. „Hat er gesagt, woher er das weiß?", fragte ich. „Ron wollte es nicht sagen", antwortete Harry und warf mir einen misstrauischen Blick zu. „Ok, ich geh trotzdem zu Ron", sagte ich. Ethan und ich tauschten noch ein letztes Mal Blicke aus. Er war wieder hellwach. Vielleicht würde es seine ganze Zukunft gefährden.

„Ron?", fragte ich und trat in den Krankensaal. Ron kam raus. „Ich muss mit dir reden", sagt er. Ich folgte ihm. Nachdem wir in ein leeres Klassenzimmer gekommen waren und die Tür geschlossen hatte, drehte sich Ron zu mir um und presste seine Lippen auf meine. Ich war ziemlich perplex, doch ich erwiderte den Kuss. Liebevoll bewegten sich unsere Lippen gegeneinander, als wären sie nur dafür erschaffen worden. Schließlich löste ich mich von Ron. „Was war das?", fragte ich. „Ich wollte es noch einmal genießen, bevor ich es vielleicht niemals wieder kann", sagte er. Ich hob die Augenbrauen. „Was meinst du?", fragte ich. „Hermine ist gestern aufgewacht. Ganz kurz nur. Sie hat gesagt, dass du es warst. Dass du sie angegriffen hast. Weil du sie hasst", sagte Ron. Fuck. „Nein, ich habe sie nicht verletzt! Ich schwöre es! Ich wollte, dass sie Karma trifft, weil sie dich mir wegnimmt!", sagte ich. Ron schien mir noch nicht zu vertrauen. „Ich habe sie nicht berührt, nicht einmal gesehen, an diesem Tag!", beteuerte ich. „Ist es wirklich wahr?", fragte er unsicher. Ich nickte. „Frag Draco oder Pansy oder was weiß ich noch wen, wenn du mir nicht glaubst!" „Blaise, ich vertraue dir. Du weißt, dass Liebe auf Vertrauen aufbaut. „Ich... es ist nicht meine Schuld! Ich wollte nur, dass Karma sie trifft. Ich habe es meinen Freunden erzählt. Vielleicht haben sie es falsch verstanden uns etwas gemacht, aber es tut mir wirklich leid!", sagte ich. Ron nickte, doch er schien besänftigt. „Es ist nicht schlimm. Hermine wacht bald auf. Dann können wir doch mal alle zusammen was machen, ich meine vielleicht auch mit Harry und Draco und Pansy und all deinen Freunden", sagte Ron etwas schüchtern. „Klar", sagte ich und lächelte. „Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Vielleicht könnt ihr euch mal so richtig kennenlernen, dann werdet ihr richtige Freunde", sagte er. Ich nickte immer noch lächelnd. Meine Wangen begannen zu schmerzen. „Können wir gerne machen", sagte ich. Ron schlang die Arme um mich und strahlte mich an. „Bis später", sagte er, dann ging er raus und schloss die Tür.

Mein Lächeln fiel von meinem Gesicht und ich ballte wütend die Fäuste. Schon wieder war mir diese Granger im Weg. Ron liebte sie genauso wie mich. Und jetzt, wo ihm über das erzählt hatte, mochte er mich wahrscheinlich weniger. Ich wusste gar nicht, wie das passieren konnte! Wie zum Teufel hatte er sich in Hermine verliebt? Hatte er es wirklich? Wobei, sie waren doch immer Freunde gewesen. Wahrscheinlich war es einfach daraus entstanden. Wie konnte ich anstellen, dass Ron von Hermine enttäuscht werden würde? Am besten wäre es doch, wenn ich da gar nicht beteiligt wäre. Mir kam eine Idee. Was, wenn...

Blairon | Ron-Blaise ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt