4. Kapitel - Das Gespräch

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POV. Blaise
In den nächsten Tagen ignorierte mich Ron. Ich wusste nicht, ob es war, weil ich ihm mehr oder weniger gesagt hatte, dass ich ihn anzüglich fand oder er Angst hatte, mir ES zu besorgen. Jedenfalls sah ich ihn nur im Unterricht oder in der großen Halle. Es passierte oft, dass uns unsere Blicke trafen, doch er senkte seinen dann schnell und lief rot an. Mir entging natürlich nicht, dass Potter und Granger ihn deshalb neckte, auch wenn Granger versuchte, meinem Ron immer näher zu kommen. Sie verbrachten fast jede Sekunde miteinander und ich hatte Angst, dass Granger ihn mir wegnahm. Was war, wenn seine Gefühle zu mir wirklich nicht mehr existierten? Oder Granger mit ihm zusammen war?

„Blaise, jetzt geh einfach zu Ron und rede mit ihm! Er wird dich schon nicht dafür töten und Slughorn sollte doch keinen Verdacht bei dir schöpfen oder?", fragte Draco eines Abends. „Ich weiß. Ich gehe jetzt zu Ron", antwortete ich. Dann ging ich aus unserem Gemeinschaftsraum und die Treppen zu den Griffindors hoch. Als ich beim sechsten Stock angekommen war, sah ich das goldene Trio durch einen Geheimgang gehen. Wahrscheinlich wussten sie nicht, dass ich auch viele der Geheimgänge von Hogwarts kannte, weshalb sie mich nicht sahen. „Ron!", rief ich und die drei drehten sich überrascht um. „Ich muss mit dir reden!", sagte ich. Das Granger mich böse anfunkelte, interessierte mich nicht. „Oder wollt ihr, dass ich Professor Slughorn von eurer kleinen Tour im Schloss erzähle?", fragte ich. Ron wurde blass, den anderen beiden konnte es natürlich egal sein. „Alles gut", sagte er und kam zu mir. Ich zog ihn in ein leeres Klassenzimmer und schloss die Tür hinter mir.

„Warum gehst du mir aus dem Weg? Verdammt, warum ignorierst du mich? War meine Entschuldigung nicht genug?", fragte ich. Ron legte den Kopf schief. „Ich glaube nicht, dass dich meine Gefühle für dich interessieren. Wie gesagt, du hast mir...", fing er an, doch ich unterbrach ihn. „Natürlich interessieren sie mich." „Ach echt? Wieso hast du mich dann nicht gefragt, ob ich dich überhaupt liebe, vor dem Kuss? Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du mich liebst? Warum sagst du es mir nicht?!", sagte er. „Mir ist egal, ob du mich bei Slughorn verpfeifst, Zabini, aber ich denke nicht, dass du das tun solltest", sagte Ron und ging. Mich ließ er sprachlos zurück.

Es stimmte. Ich wusste nicht, was ich für ihn fühlte. Ich wusste nicht, ob ich ihn wirklich liebte. Das war alles einfach zu schnell. Es passierte zu schnell. Ich hatte keine Zeit, meine Gedanken zu ordnen, in mich reinzuhören, zu schauen, ob ich wirklich in Ron verliebt war. Ich war immer mit Mädchen gewesen, auch wenn ich Ron immer ungewöhnlich hübsch für einen Jungen fand. Natürlich träumte ich die letzten Nächte von ihm, doch das musste doch nichts heißen. Das hatte doch nichts zu bedeuten. Jedenfalls bedeutete dies nicht, dass ich verliebt war. Auch die Augenkontakte oder mein verträumtes Herumstarren in der Gegend. Das war doch nichts. Das hieß doch noch lange nicht, dass ich in Ron verliebt war. Es bedeutete nicht, dass ich Gefühle für das Wiesel, nein, es fühlte sich falsch an, ihn so zu nennen, für Ron hatte. Das bedeutete dies nicht! Oder doch? „Nein", flüsterte ich und ging dann raus.

Natürlich würde ich das goldene Trio nicht verraten. Auch wenn ich gerne Potter und vor allem das Schlammblut von irgendeinem Lehrer bestraft sehen wollte, Ron durfte deswegen nicht leiden! Als ich wieder in meinem Gemeinschaftsraum ankam, sah ich niemanden mehr. Anscheinend war mehr Zeit vergangen, als ich gedacht hatte und Draco dachte, ich übernachtete wo anders, was ja nicht selten passierte. Ich ging in den Schlafsaal und zog mich um. Da Dracos Vorhänge nicht zu waren, ging ich zu ihm, um sie zuzuziehen und hörte, wie Draco im Schlaf Potters Namen murmelte. Ich nahm mir vor, ihn morgen nach seinem und Potters Beziehung zu fragen und stieg selbst in mein Bett.

Am nächsten Morgen, es war Samstag und wir konnten ausschlafen, ging ich mit Draco zum Frühstück. Pansy machte sich noch hübsch, für Draco wahrscheinlich, denn sie wusste offensitlicht nicht, dass er bereits einen Freund hatte, wie ich befürchtete. „Hey, sag mal, was ist eigentlich deine und Potters Beziehung?", fragte ich auf dem Weg zur großen Halle. „Ach nichts", sagte Draco, doch ich kannte ihn und wusste, es war gelogen. „Also seid ihr jetzt zusammen?", fragte ich. Draco grinste. „Dir kann man echt nichts vormachen", sagte er. „Ja, ich liebe ihn und er liebt mich. Wir waren schon mehrmals zusammen im Raum der Wünsche und irgendwie sind wir jetzt glaub ich zusammen. Ich möchte ihn zum nächsten Hogsmeat Wochenende einladen", flüsterte Draco. „Ich wünschte es würde genauso gut mit mir und Ron funktionieren", sagte ich schmollend. Dann betraten wir die große Halle und ich schaute wie immer zuerst zu Ron. Das, was ich dort sah, verschlug mir die Sprache. Abrupt blieb ich stehen. Granger saß auf Rons Schoß. Auf dem Schoß von meinem Ron! MEINEM! Und sie hatten ihre Zungen im Mund des jeweils anderen verloren.

„Guten Appetit", wünschte ich Draco und stürmte aus der Halle in das Jungsklo. Mit einem lauten Geräusch übergab ich mich in die Toilette. Ich spürte, wie Eifersucht in mir aufstieg. Wie ich wütend wurde. Niemand durfte meinen Ron wegnehmen. Niemand! Und jedem, der das tat, würde das Leben zur Hölle gemacht werden. Diese Granger, wie sehr ich sie hasste. Wenn ich sie umbringen könnte, mit meinen eigenen Händen! Oh, welch ein wundervolles Gefühl das wäre. Ich stellte es mir vor, ich sah es vor meinem Auge und tiefe Zufriedenheit durchströmte mich. Wie wundervoll, wie romantisch. Ihr Blut, das die Wände und den Boden schmückten. Ihre Eingeweiden auf dem Boden verstreut. Ihr lebloser Körper. NEIN! Wenn ich sie töten würde und dann mit Ron zusammen wäre, würde der Verdacht auf mich fallen. Ich war Slytherin und ich war mit Todessern befreundet. Ich war ein Todesser gewesen. Meiner Unschuld würde niemand glauben. Also musste ich es anders machen. Musste ich meine Freunde, meine Verbündete einschalten. Es gab ein paar Slytherins, meine eigene Gruppe, meine Freunde, denen ich mich anvertrauen konnte. Wir waren unzertrennlich und füreinander da. Niemand würde uns aufhalten können. Und wir würden diese Granger schon bestrafen, dass sie mein Eigentum beschlagnahmte.

Ich bin nicht so zufrieden, aber ich wollte das jetzt nicht umschreiben, aber ich habe keine Ideen.

Blairon | Ron-Blaise ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt