7.Kapitel 🤍

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Leyana

Claid ging voran, wir anderen folgten. Es dämmerte bereits, was den Wald noch gruseliger machte. Meine Beine zitterten ein wenig und ich wollte mich am liebsten in irgendeinem Busch verkriechen. 

„Wir sollten umkehren.", rief ich Claid zu, der weiter durchs Gestrüpp stakste.

„Hast du etwa Angst?", höhnte Jack. Ja, ich hatte gewaltige Angst.

„Nein, aber wenn wir hier weiter herumirren, werden die Vampire erst recht auf uns aufmerksam und jeder weiß, dass sie die Nacht lieben.", sagte ich und hielt an meiner Erklärung fest. Keine Angst. Keine Angst.

Ach scheiß drauf, ich hatte mies Angst.

„Wir lieben auch die Nacht und können es mit ein paar Beißern schon aufnehmen.", erwiderte Claid und ging unbeirrt weiter.

Ich seufzte und folgte den anderen. Sie benahmen sich wie törichte Kinder, die einen Fehler nicht einsehen wollten. Wenn wir draufgehen würden, ging das alles auf deren Kappe.

Sie würden es eh nicht verstehen, egal was ich sagte.

Wir kamen auf eine Lichtung, die von mehreren Bäumen umrahmt wurde. Ich würde es als wunderschön bezeichnen, wenn nicht in diesem Moment ein unheimlicher Nebel aufziehen würde.

„Was ist das?", fragte Loony ängstlich.

„Ich weiß es nicht, geht in eure Angriffsstellung.", ordnete Claid an und schaute sich um.

Auf einmal tauchten von überall her, rote Augen auf.

Wir waren umzingelt. Es gab kein entkommen.

„Was jetzt?", fragte ich Kira.

„Warum haben die bloß nicht auf dich gehört.", maulte Kira und fing schon mit ihrer Schimpftirade an.

Ich konzentrierte mich wieder auf das wesentliche, während Kira mir weiterhin den Kopf voll heulte.

„Wir wollen sie."

Wir kriegen sie." 

Wir töten sie." 

Wir jagen sie." 

Wir wollen das Blut.", sangen die Stimmen.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?!", brüllte Claid, doch niemand antwortete. Es war außerdem ziemlich klar, was die Gestalten wollten. Sie wollten jemanden zerfleischen, kaltblütig ermorden, zerstückeln und noch auf viele andere Weisen töten.

Plötzlich trat eine Gestalt aus dem Schatten der Bäume, sie hatte ebenfalls rote Augen.

„Die Hüterin.", knurrte die Gestalt rau und schaute direkt in Claid's Augen. Keine Frage, ich hätte diesen Augen nicht standhalten können.

Claid wurde schlagartig blass, wir wussten beide um wen es sich handelte.

„Wir holen uns ihr Blut und wenn es das letzte ist, was wir tun.", sagte die Gestalt und verschwand wieder in den Schatten.

„Kommt raus oder ich hole euch eigenhändig!", brüllte Jack wütend und machte sich sprungbereit.

Niemand trat vor.

„Jack, nicht!", rief Claid entsetzt, doch es war schon zu spät.

Jack sprang zwischen die Bäume, auf die Gestalten zu. Wie leichtsinnig konnte man eigentlich sein? Er verhielt sich, als wäre er lebensmüde.

Eine Gestalt sprang ihm entgegen und fing ihn in der Luft ab, dann donnerte sie Jack zu Boden. Eine andere Gestalt schnellte vor und packte Jack am Genick. Jetzt war er Geschichte, aber sowas von. In diesem Moment wollte ich mich am liebsten zu einem kleinen Ball zusammenrollen.

Dark nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt