3.Kapitel 🤍

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Leyana

Leise und auf Zehenspitzen schlich ich mich aus dem Rudelhaus.

Ich brauchte keinen der mich verpetzte, denn ich wollte nicht gesehen werden. Ich durfte nicht gesehen werden, Ich weiß ziemlich lächerlich, aber diesmal war es wirklich notwendig. Ich fühlte mich direkt so, als würde ich die anderen verraten. Sie hatten so viel für mich getan. Aber irgendwie hatten sie auch so viel für mich nicht getan.

„Ach komm, wir tun nichts schlimmes.", sagte meine innere Wölfin, Kira, genervt.

„Ja, aber sie denken immer, dass ich was schlimmes tue.", erwiderte ich.

Ich verwandelte mich in einen Wolf und meine Knochen brachen und verschoben sich. Es war ein unschönes Geräusch, aber es tat wenigsten nicht weh. Nicht mehr jedenfalls.

Ich lief los, aus dem Redclaw Territorium raus. Ich wurde zum Glück nicht gesehen, denn sonst hätte ich richtig Ärger bekommen. Nicht nur vom Alpha würde ich Ärger bekommen, sondern von den anderen auch. Der Alpha machte mir sogar am wenigsten Angst.

Einige Wölfe aus dem Rudel vertrauten mir noch nicht, obwohl ich ihnen im Kampf zur Seite gestanden habe. Aber ich konnte es ihnen auch nicht verübeln. Einmal ein Rodge, immer ein Rodge.

„Sie sind einfach hohle Nüsse!", sagte Kira.

Ich verdrehte genervt die Augen und lief unbeirrt weiter.

„Ignorier mich jetzt nicht! Ich weiß du denkst dasselbe, wir sind schließlich eins!", sagte Kira und ihre Worte hatten mich noch nie so sehr genervt, wie heute.

„Ich weiß, ich ignoriere dich jetzt aber. Ich muss mich konzentrieren!", erwiderte ich genervt.

Ich durfte nicht falsch abbiegen, sonst würde ich den Weg nicht finden.

Es gab nur einen Weg dorthin und auch nur einen Weg zurück, wenn ich falsch abbiegen würde, könnte ich mich direkt von meinem Leben verabschieden. So stand es jedenfalls in dem Buch, was ich aus der Bibliothek hatte. Zuerst dachte ich auch es sei albern, aber irgendwas wahres war an solchen Geschichten immer dran.

„Das ist nur dummes Gerede.", maulte Kira, doch ich ignorierte sie weiterhin. Sie hat mich auch schon unzählige Male ignoriert. Aber ich war froh, dass ich Kira hatte. Normalerweise bekamen Rodge keinen inneren Wolf.

Ich lief in einen dichten Nadelwald und sofort umwaberte Nebel meine Beine.

„Zeig dich, ich bin's nur!", rief ich in den Wald hinein und normalerweise wäre auch das total lächerlich. Andere würden mich bestimmt für einen psychisch kranken Menschen halten, wenn sie mich so sehen würden.

Eine dunkle Gestalt tauchte hinter einem Baumstamm auf, sie hatte eine schwarze Kapuze über den Kopf gezogen.

„Mach keine Spielchen, ich weiß das du das bist!", rief ich ihr entgegen.

Doch die Person kam weiter auf mich zu, ohne irgendeine Reaktion.

Das war nicht derjenige den ich suchte. Oh verdammte Scheiße!

„Lauf man, lauf doch!", schrie Kira aufgebracht und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Die hätten in dem Buch auch ruhig mal erwähnen können, dass es hier ziiiemlich psychopathische Gestalten gab.

Ich knurrte, drehte mich um und wollte davonrennen, doch der Nebel verschleierte mir die Sicht. Ich blinzelte ein paar Mal, doch der Nebel ging nicht weg.

Verschreckt drehte mich um, direkt vor mir stand die Gestalt.

Ich schrie auf, doch die Person packte mich blitzschnell am Genick. So als würde ich nichts weiter, als ein kleines Zuckerpaket wiegen!

Dark nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt