☆ 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑 ☆- "𝐊𝐥𝐞𝐢𝐧𝐞"

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Der erste Schultag - und ich hatte jetzt schon kein Bock mehr.
Ich fiel am Morgen förmlich aus dem Bett. 6:30. Was ein scheiß. Ich ging schlaftrunken in mein Bad und began mich fertig für den Tag zu machen. Ich musste schließlich Eindruck machen, denn ein schlechter Start könnte mein Leben an meiner neuen Schule ruinieren. Hübsch aussehen, aber nicht zu sehr auffallen.
Als ich fertig war, betrachtete ich mein Werk im Spiegel: Ich war leicht geschminkt, trug eine graue Baggy-Jeans und ein Tang Top. Meine Haare hatte ich zu einen lockeren Dutt hochgesteckt. Obwohl ich tot müde war, sehr ich verdammt gut aus.

Ich stiefelte zurück in mein Zimmer, packte eine Federtasche, einen Block und meinen MP3- Player (nun mit zerbrochenen Display) in meinen kleinen schwarzen Rucksack. Ich schnappte mir noch meine oversized Hoodie-Jacke, hing mir eine der Rucksackträger über die Schulter und rannte die Treppen hinunter in die Küche. Mein Vater war schon eifrig dabei mein Frühstück für mich zu zubereiten, was mir dann doch ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte.
»Du weißt doch, das musst du nicht machen.« sagte ich während ich in den Flur lief und ich meinen Rucksack neben der Haustür abstellte.
»Aber ich mach das doch gerne! Außerdem ist die Buchladen-Eröffnung erst am Sonntag, weshalb ich noch eine volle Woche für meine Tochter Frühstück machen und sie verwöhnen kann.« Er zwinkertet mir zu.
Ich lächelte dankbar, setzte mich an den Tisch und schob mir das Rührei rein was er mir auf meinen Teller gelegt hatte.
Was ich da noch nicht wusste was alles in dieser Woche passieren würde...

Ich stand einige Zeit später an einer Bushaltestelle. Der nächste Bus der kam sollte bis vor meine neue Schule fahren.
Ich wartete also während lautstark Musik durch meine Kopfhörer tönte.  Der Bus kam einige Minuten später. In der Zeit hatten sich schon ein paar Menschen neben und vor mir gesammelt. Aber ich war nicht sonderlich interessiert daran ein Gespräch zu beginnen und stieg, sobald der Bus kam, sofort ein. Ich setzte mich auf den Fensterplatz vom einen Zweier-Sitz und blockierte den zweiten mit meinem Rucksack. Ich sah die Blicke von den Jungs und neidischen Mädchen auf mir, aber ich versuchte es zu ignorieren und starrte aus dem Fenster, während ich immer noch Musik hörte.
Auf einmal erregte etwas meine Aufmerksamkeit. Der Bus hielt bei der nächsten Bushaltestelle und zwei Typen im Alter von ungefähr 15-16 Jahren stiegen ein. Ich erkannte die beiden sofort. Erst stiefelte der etwas größere von den beiden voraus.
Er hatte schwarze etwas kürzere Haare die wild mit Haarspray aufgestellt waren und einen generell dunklen Klamottenstyle. Er trug schwarzen Nagellack und schwarze Lederbänder um Hals und Handgelenke. Ganz eindeutig Bill Kaulitz,
Ich schnappte nach Luft. Verfluchte scheiße. Eigentlich hätte ich mich freuen sollen, das mein absoluter Lieblings-Sänger meinen Schulbus betreten hatte, aber das war auch nicht das Problem. Das Problem war jenes was direkt hinter ihm den Bus betrat und ihm breitbeinig nachlief.
Und das Problem hieß Tom Kaulitz. Der Tom Kaulitz, sein Zwillingsbruder den ich gestern vor unserem Buchladen zu Boden gerissen hatte und er es mir als "Absicht" unterstellt hatte. Wie peinlich!
Ich versank förmlich in meinem Sitz und wendete meinen Blick schnell wieder zum Fenster.
»Hoffend ich sehen die mich nicht«... hoffte ich still und leise. Aber natürlich war das Glück nicht auf meiner Seite.
Ich sah durch die Reflexion der Scheibe wie die beiden sich mit zwei anderen Typen abklatschten, die mir vorhin interessierte Blicke zugeworfen hatten. Sie redeten kurz miteinander, was ich aber nicht verstand weil ich meine Kopfhörer drin hatte. Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich auch nicht wollte.
Und was zu erwarten war, da sie mir die ganze Zeit Blicke über ihre Schultern zuwarfen, kamen sie dann auf meinen Sitz zu, während der Bus wieder anfuhr. Ich schluckte und tat weiter so als würde ich sie nicht bemerken als Bill mir auf die Schulter tippte. Ich stöhnte innerlich. FUCK FUCK FUCK! Nun würde ich mich umdrehen müssen. Wiederwillig nahm ich meine Kopfhörer aus meinen Ohren und wandte den beiden mein Gesicht zu.
Bill lächelte mich freundlich an während sich Toms Gesicht genervt verzog.
»Hey, ich bin B-« wollte Bill mich freundlich begrüßen aber Tom schnitt ihm das Wort ab.
»Brauchst dich nicht vorstellen, sie weiß genau wer wir sind. Das ist die Schlampe sie mich vor dem Laden angerempelt hat.«
Der gleiche zickige Ton wie gestern. Ich hätte ihm am liebsten eine gescheuert.
»Danke für die Info Tom. Aber da ich sie nicht Schlampe nennen will,
brauch ich wohl ihren Namen. Wenn es dir nicht passt das geh doch.« feuerte Bill zurück. Ich hätte damit gerechnet das Tom etwas erwidern würde, aber er verdrehte nur die Augen und hielt sich an einer dieser Haltegurte an der Busdecke fest.
Bill schau nun wieder mich an. Ich hatte die ganze Zeit nichts gesagt und die beiden nur angestarrt.
Peinlich, kann man laut sagen! Aber ich konnte nicht anders als die Jungs, die ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte und die jetzt direkt vor meiner Nase standen, ausgiebig zu mustern. Bill unterbrach meine untersuchenden Blicke indem er mir mit der Hand vor der Nase herum wedelte .
»Meine Augen sind hier oben Kleine« grinste Bill als er mich erröten sah. Er hatte recht, neben den beiden sah ich ziemlich klein aus. Man könnte meinen das läge daran das ich saß, aber ich glaubte es würde keinen großen Unterschied machen wenn ich stehen würde. Die beide würden mich trotzdem einige Köpfe überragen.
»Also wie heißt du?« fragte er mich neugierig.
»Isabelle, aber du kannst mich Isa nennen.« lächelte ich ihn an. »Bill, richtig?« fragte ich schaute demonstrativ genervt zu Tom. Natürlich wusste ich das es Bill war, aber deswegen war ich ja wohl noch lange kein Groupie!
»Ja richtig, du kennst uns also?«
Verdammt! Genau dieser Frage wollte ich aus dem Weg gehen.
»Ja, flüchtig. Ihr seid ja momentan in den Top Chards, da ist eher die Frage wer euch nicht kennt.« Shit hatte ich mich gut gerettet. Innerlich atmete ich auf erleichtert auf.
»Wo du recht hast...« lächelte er mich an. Tom schwieg immer noch aber blieb an Bills Seite, seine Finger auf Bills Vene  gepresst. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah zog er sie schnell wieder weg. Ich konnte es immer noch kaum glauben, dass Bill mich angesprochen hatte, weshalb ich Toms seltsames Verhalten gegenüber mir ignorierte. Dann hielt der Bus an meiner neuen Schule. Ich nahm meinen Rucksack und wollte gerade aus meiner Sitzreihe rutschen, aber Bill und Tom blockierten meinen Weg nach draußen. Wie unangenehm.
»Ich muss hier aussteigen.« sagte ich etwas unterwürfig. Warum fühlte ich mich von den beiden so eingeschüchtert?
»Fuck, du auch? Na toll, jetzt stalked sie uns auch in der Schule.« sagte Tom genervt.
Nun kam in mir die Wut hoch. Was dachte der sich eigentlich?!
Ich stand auf und schob ihn beiseite und ging aus dem Bus bevor sich die Türen schlossen. Bill folgte mir schnell und Tom ein paar Sekunden später auch, natürlich mit einem demonstrativen Augenrollen.
Bill rannte hinter mir her und holte mich beim Schultor ein.
»Hey, Isa warte!« rief er mir nach. Ich blieb nicht stehen sondern setzte meinen Weg zum Schulgebäude fort.
»Ich weiß, Tom ist manchmal... naja« Aber ich Unterbrach ihn.
»Arrogant, Verurteilend und beleidigend? Ja du sagst es.« sagte ich während ich meinen Schritt beschleunigte.
»Wenn du ihn besser kennst ist er garnicht so schlimm«, verteidigte Bill ihn.
»Tja, es war nie meine Absicht ihn kennen zu lernen. Ich bin schließlich nicht mit Absicht in ihn reingerannt!«
Ich lief nur noch schneller.
»Das glaub ich doch auch garnicht.« sagte er, immer noch ruhig. Er lief auch schneller und hielt mich am Arm fast.
Ich drehte ich um und sah ihn an, das erste mal hörte ich ihm richtig zu. Und irgendwie kam er mir auf einmal nicht mehr wie ein Superstar vor, sondern wie ein ganz normaler Teenager. Als er mich ansah, mit seinen schwarz geschminkten, braunen Augen. Es war als könnte ich direkt in seine Seele blicken.
»Er ist manchmal schwierig und das bin ich auch, aber ich habe das Gefühl das wir dich beschützen müssen. Du weißt nicht wie die Jungs hier schon über dich geredet haben.«
Ich sah ihn mit geweiteten Augen an. Natürlich hatte ich die Blicke gesehen, aber das? Das hatte ich definitiv nicht erwartet.
»Das ist mein Erster Tag und die reden schon über mich?« fragte ich.
»Ja, gerade deswegen. Du bist das neue Spielzeug, also würde ich mich an uns halten.«
»Ich denk drüber nach...« murmelte ich. Das letzte was ich wollte war auf der Schultoilette begrabscht zu werden.
Bill nickte stumm aber lächelte wieder etwas.
»Wenn du mich suchst, wir rauchen immer neben dem Schulhof an der Bushaltestelle.«
In dem Moment stieß Tom dann auch zu uns. Bill lächelte mich noch einmal an, während Tom mich noch einmal von oben bis unten musterte und sie dann zusammen von dannen zogen. Ich sah ihnen eine Weile nach, bis ich mich dann aufmachte meine neue Klasse zu suchen.

✩𝐑𝐨𝐜𝐤 𝐦𝐲 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭☆| 𝒯ℴ𝓂 𝒦𝒶𝓊𝓁𝒾𝓉𝓏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt