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N O R A

So gut wie alle Todesser um uns rannten und apparierten zum Schloss hinab. Wieso blieben wir hier? Verwirrt sah ich zu Tom auf. "Wir halten uns noch zurück.", beantwortet er meine unausgesprochene Frage. Von oben sah ich wie die verschiedensten Zauber durch die Nacht leuchteten. Immer wieder hörte man laute Schreie. Das laute  knurren der Riesen war ebenfalls kaum zu überhören. Angespannt beobachtete ich die schlimme Situation.

Ich fing an mich ein wenig zu entspannen, als Mattheo seine Hand auf meinen Rücken legte und mich etwas zu sich zog. "Alles ist gut. Bald ist es vorbei.", flüsterte er mir zu.

Nach gut einer Stunde rief Tom die Todesser zurück. Nocheinmal teilte er Potter mit, er würde ihm eine letzte Chance geben sich ihm zu stellen. Er würde ihnen fünfzehn Minuten Zeit geben, die verletzten zu retten und in dieser Zeit soll Potter zu ihm kommen. Wenn nicht werden alle in Hogwarts sterben. Mit einem kleinen Lächeln sah ich zu Tom auf. Jeder würde nur das Böse in ihm sehen. Doch wieso sieht keiner seine Gutherzigkeit, gegenüber den Kindern. Er hatte ihnen die Chance gegeben, sie hätten ihm nur Potter bringen müssen und sie würden nun vermutlich nicht tot oder schwerverletzt sein! Erneut gibt er ihnen die Chance die verletzten heilen zu können!

DAS ALLES MÜSSTE NICHT SO KOMMEN, WÜRDE DIESE FEIGE RATTE POTTER SICH IHM EINFACH STELLEN! Was wäre ein Leben, gegen das von Hunderten? Eine Leiche anstelle von hundert Leichen? Wut kochte in mir hoch, wie gerne würde ich im Moment die jenige sein, wo Potter umbringt! Erst als Mattheo mich leicht schüttelte erwachte ich aus meiner Wutstarre und stellte fest, ich hatte beinahe die Kontrolle über meine Magie verloren. Kleine grüne Funken schossen aus meinen Fingerspitzen. Ich sah mich um, mein Blick blieb an der kleinen Menge Todesser hinter uns hängen. Mehrere Leute sahen mich ängstlich an. Machten sogar einen Schritt zurück, als sie mich ansahen.

"Nora.", flüsterte Mattheo, welcher nun direkt vor mir stand. "Entschuldige. Mir geht es gut. Ich habe mich wieder unter Kontrolle." Misstrauisch sah er mich an. "Wirklich.", flüsterte ich. Noch immer war sein Blick misstrauisch. Jedoch nickte er nun und stellte sich wieder neben mich.

"Wie lange hat er noch?", fragte Tom und versuchte geschickt das Thema zu ändern. "Fünf Minuten.", murmelte Mattheo. Die Zeit verging wie im Flug. Ich bezweifelte immer mehr das Potter noch kommen würde. Doch als Theodore vor uns apparierte und meinte: "Er kommt." Machte sich doch so etwas wie Erleichterung in mir breit. "Bring Nora weg. Sie soll es nicht sehen.", flüsterte Tom und sah seinen Bruder dabei eindringlich an. "Was?", fragte ich erschrocken. "Es ist besser so.", meinte er. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, griff Mattheo nach meinem Arm und apparierte uns hinter die ganzen Todesser. "Sieh es als Kompromiss, du siehst es nicht darfst es aber meinetwegen hören."

Genervt verdrehte ich meine Augen. "Ich bin kein Kind mehr Mattheo!" "Du bist achtzehn. So erwachsen bist du also auch nicht." Ich schnaubte: "Aber du, oder was? Du bist 19!" "Ich werde in wenigen Wochen 20. Somit bin ich zwei Jahre älter als du und nicht zu vergessen Tom hat auch in wenigen Tagen Geburtstag, da wird er, streng genommen 36, meine Liebe." "Leck mich!", knurrte ich. "Mit Vergügen, aber erst nachdem wir das alles hinter uns haben." Unser Streit wird durch einen lauten Ruf von Tom unterbrochen. Wir beide blickten augenblicklich in die Menge der Todesser. "AVADA KEDAVRA!", rief Tom und eine riesige, grüne Welle erleuchtete den Wald. Bei Merlins Bart was war passiert? Erschrocken sah ich zu Mattheo.

Ohne auf ihn zu warten, stürmte ich durch die Menge und nach vorne zu meinem festen Freund. Leise Wut kochte in mir hoch, als ich Tom am Boden liegen sah und Bellatrix neben ihm kniete und ihm aufhelfen wollte. "My Lord, lasst mich euch helfen.", säuselte sie. Ihre Hände befanden sich überall an seinem Oberkörper. Wütend stürmte ich zu ihr. Nicht gerade sanft stieß ich meine Tante von ihm und kniete mich danach neben Tom. Ich legte meine Hand an seine Wange. "Ist dir was passiert?", fragte ich ihn. "NEIN! Mir geht es gut!", knurrte er aufgebracht.

Ich stand auf und beugte mich zu ihm hinab. Versuchte ihm beim Aufstehen zu helfen. Ich quickte erschrocken, als Tom mich gewaltvoll von sich stieß und meinte: "Ich brauche deine Hilfe nicht! Mir geht es gut!" Ich verlor das Gleichgewicht und spürte bereits wie ich jeden Moment mit meinem Hintern den Boden berühren würde. Ich kniff die Augen zusammen und wartete nur auf den Schmerz, jedoch blieb dieser aus. Nach wenigen Sekunden öffnete ich meine Augen wieder und sah hinter mich. Mattheo hatte mich wenige Zentimeter vor dem Boden aufgefangen. "Nimm es ihm nicht so übel. Du kannst ihn Zuhause dafür zur Sau machen, aber sag im Moment am besten, einfach nichts!", sprach Mattheo per Gedanken mit mir.

Unauffällig nickte ich. Am liebsten würde ich Tom gerade in Stücke reißen. Aber wie Mattheo schon sagte. Ich warte lieber bis wir zurück sind. "Bringt den fetten Kerl her. Er soll den toten Jungen tragen!", schrie Tom aufgebracht. So habe ich ihn noch nie erlebt! Mehrere Todesser kamen nach vorne, jeder von ihnen hielt ein Seil in der Hand und in der Mitte stand ein verletzter Hagrid. "NEIN!", brüllte dieser laut, als er Potter am Boden sah. "Sieh nach ihm!", befahl Tom Narcissa. Sie ging langsam nach vorne zu dem Jungen, kniete sich nieder und tastete nach seinem Puls.

Sie stand auf, drehte sich zu uns und sah uns aus großen Augen heraus an. "TOD!", stellte sie trocken fest. Tom hatte es tatsächlich geschafft! "Nora?", sagte plötzlich jemand. Ich drehte mich um und suchte die Person, welche mich angesprochen hatte. "Nora... Kleines, was bei Merlins Bart machst du hier?" Es war Hagrid, welcher mich angesprochen hatte. Voller Trauer sah mich der Riese an. "Was haben sie dir nur angetan?", flüsterte der Riese und ein Hauch, eines schlechten Gewissens machte sich in mir breit.

Tom schien mein schlechtes Gewissen direkt zu bemerken. "Genug!", hallte seine zornige Stimme durch den Wald. Kurz darauf ertönte das Geräusch einer Peitsche. Hagrid zuckte schwer zusammen. Ein Todesser stand mit einer riesigen Peitsche hinter ihm und hatte ihn gerade eben geschlagen. Kraftvoll nahm Tom meine Hand und zog mich hinter sich her. "Wir gehen!", rief er seinen anderen Leuten zu, welche uns mit einem Meter abstand folgten. 

"Fang jetzt bloß nicht damit an.", knurrte Tom ruhig. Vollkommen durch den Wind, sah ich zu ihm auf, während ich weiterhin versuchte mit ihm mit halten zu können. "Jetzt sieh mich nicht so an. Du weiß genau was ich meine!" "Ich weiß es nicht!", fauchte ich. "Diese scheiße mit dem schlechten Gewissen! Dafür ist es mittlerweile zu spät Nora! Also reiß dich verdammt noch einmal zusammen!" Die Wut war deutlich in seiner Stimme zu hören. Ich schluckte schwer.

Mindgame with the Riddles | Mattheo & Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt