Chapter 5

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-Mike-
Mein Bruder?

Nein, es gibt viele Leute die Mike heißen.

„Da muss ich ran..."

Er schnappte sich sein Handy und verschwand durch die Tür. Er benahm sich wieder so komisch. Der hat aber auch echt Stimmungsschwankungen. Erst is er voll süß und kuschelt mit mir, dann rennt er panisch weg und is auf einmal voll verlegen. Beim essen hat er gegrinst wie sonst was und auf einmal rennt er schon wieder panisch weg... läuft bei ihm. Wortwörtlich.

Er kam wieder rein. Er war leicht rot im Gesicht aber nicht vor Scham eher vor Wut.

„Alles okay?"

„Ja! Komm ich ruf dir ein Taxi."

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Er war als hätte mich jemand geschlagen und aus der Fantasie rausgeholt. Er war aufgebracht und gar nicht mehr verlegen oder am grinsen. Ich macht was er sagt und schnappte mir meine Tasche. Ich zog meine Schuhe an die er mir hinhielt. Ich beeilte mich und ging durch die Tür, die er mir aufhielt. Er schloss die Tür hinter mir und da stand ich, alleine in seiner Einfahrt. Was war dass denn bitte? Ich war den Tränen nah. Was hab ich denn gemacht dass er wieder solche Stimmungsschwankungen hat? Ich setze mich auf die Stufen und warte auf mein Taxi. Eine gefühlte Ewigkeit wartete ich doch weder das Taxi noch er kamen. Ich nahm mein Handy raus und tippte meine Adresse in Maps ein. 1 Stunde und 17 Minuten Fußweg. Ich stand auf und machte mich auf den Weg. Hier die Straße rein, über den Feldweg und hier nehm ich eine Abkürzung durch das Feld. Ich kam schnell voran und machte kurz eine Verschnaufpause auf einer Bank. Sie stand am Rande eines der Felder und man hatte eine mega schöne Sicht auf große, gelbe Rapsfelder. Während ich das Feld bestaunte achtete ich gar nicht mehr auf die Zeit. Ich dachte über alles nach und versuchte mich an gestern Nacht zu erinnern, vergeblich. Ich kramte mein Handy raus um ein Foto zu machen, 3%. Shit! Ich brauch noch 45 Minuten. Ich stand schnell auf und rannte über den Feldweg. Ich folgte dem Weg solange bis ich wieder auf eine Straße stieß. Jetzt wieder rechts. Ich merkte mir immer Anhaltspunkte und machte dann mein Handy wieder aus um Strom zu sparen.

Bis zur Tankstelle. Jetzt rechts und bis zur Bibliothek. So und diese Bibliothek kenne ich auch schon. Da brauch man nur 10 Minuten mit dem Auto hin. Mein Handyakku war mittlerweile alle aber ich kannte ja den Weg also schaff ich das schon. Ich schleppte mich den Weg entlang. Meine Beine taten schon weh. Hier die Straße rein und dahinten noch mal nach links dann kann man schon mein Haus sehen. Ich bog in die Einfahrt und klingelte an der Tür. Mein Bruder öffnete mir und nahm mich direkt in den Arm.

„Hallo?"

Ich musste so tun als wär nichts passiert, er dachte ja schließlich dass ich bei Ava war.

„Ich muss mein Handy aufladen gehen."

„Wie wars denn so?", fragte er leicht misstrauisch.

„Gut Ava und ich haben uns Pizza gemacht und haben was geguckt und gequatscht."

„Ah okay"

Er drehte sich um und ging in sein Zimmer. Weiß er was? War der Anruf doch von ihm? Nein wie wahrscheinlich ist das bitte? Sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlich bilde ich mit das eh alles nur ein.
Ich ging die Treppen hoch und schloss mein Handy an mein Kabel. Ich legte mich auf mein Bett und wartete. Endlich mein Handy ging wieder an. Das erste was ich machte war Ava anrufen.

Nach dem 3 Tut hob sie ab:
A: Hey! Wo bist du?
B: Zuhause.
A: als ich heute bei mir zuhause ohne dich aufgewacht bin hatte ich voll schiss das du gekidnappt wurdest!
B: wurde ich ja auch irgendwie. Ich war bei so nem Typ aber hab ein mega Filmriss und kann mich weder an die Nacht noch an sein Namen erinnern.
A: WAS? Erzähl mir alles!
B: wie gesagt an die Nacht kann ich mich nicht erinnern aber ich bin in seiner Boxershorts und in seinem Shirt aufgewacht. Und halt dich fest! IN LÖFFELSTELLUNG!!
A: Nein!
B: Doch!
A: OMG!

Sie fing an vor Freude zu kreischen und ich stieg mit ein. Nach dem wir uns beruhigt hatten erzählte ich ihr alles. Von ihm in der Dusche, vom Frühstück und vom beschissenen Nachhauseweg. Sie fühlte mit mir und gab wie immer die besten Kommentare zu allem ab. Ab und zu hatten wir mega Lachflashs und dann auf einmal hab ich fast geheult.
Als ich fertig mit der Erzählung war kam sie auf die glorreiche Idee mal in unsere Fotobibliothek zu gucken. Bei ihr waren ein paar verschwommene Partybilder und bei mir das Foto was ich von ihr und Tyler gemacht hatte. Aber das war ihr nicht neu, denn sie und Tyler sind auch zusammen, in einem Bett, mit Filmriss aufgewacht. Da war beiden direkt klar was passiert war. Ich beendete das Telefonat und ging runter um schon wieder zu essen. Ich schnappte mir meine mini Kellogs, ein Schokoriegel und ein Trinkpäckchen und ging in den Garten auf die Hollywoodschaukel. Ich liebe diese Schaukel und wenn je jemand sie kaputt macht, mach ihn ihn kalt. Diese Person wird verschwinden und nie wieder gesehen...

Ich snackte meine mitgebrachten Sachen und genoss den  Nachmittag. Herrlich. Nach dem ich alles aufgegessen hatte lief ich zurück in mein Zimmer und holte mein Buch... es ist spicy-time!! Das Cover ist zwar voll harmlos aber der Inhalt... ähem... lieben wir!! Ich machte mir einen Tee, Sweet Kiss, holte mir noch ein paar Cookies und setze mich zurück in die Schaukel. So lässt es sich leben! Ich schlug das Buch auf und rief mir noch mal alles in den Kopf was bis jetzt passiert war:
-Drama zwischen Sam und Amy
-Dreiecksbeziehung zwischen Amy , Nathan und Josh
-Spice mit Amy und Josh
-Noch mehr spice mit Nathan und Amy
-Und den Grund fürs Drama.... Zoff zwischen Sam und Nathan

Lieben wir! Ich versank vollkommen in mein Buch und nach etlichen Kapiteln war mein Proviant leer und es wurde schon langsam dunkel. Ich ging rein packte mein Buch in meine Tasche, genau wie mein Handy, Schlüssel und mein Portmonee. Ich zog meine Jacke an ging aus der Haustür, die Straße runter, über die Schranken, am Fitnessstudio vorbei, über den Sparkassenparkplatz, beim Marktkauf vorbei und da war ich... an meinem Lieblingsplatz! Wenn es abend wurde und die Nacht einbrach ging blaues Licht an und nur noch wenige Leute trieben sich hier um. Der Skatepark unter der Brücke. Ich wusste schon lange dass er existierte, doch hatte mir mal ein ehemaliger Kumpel den Platz gezeigt, als wir unterwegs waren. Er hat die Schule gewechselt und dass erinnert mich immer an die alte Zeit.

Ich setze mich auf meine Lieblingsrampe und holte mein Buch raus. Weiter gehts auf Seite 367... mehr Drama!

Ich war wieder komplett in mein Buch vertieft als ich ein Geräusch hörte, ein pfeifen. Ich guckte hoch. Nichts ungewöhnliches. Ich las weiter, aber das pfeifen hörte nicht auf. Ich setze mich auf und sah hinter mir auf einer Rampe eine Gruppe von Jungs. Einer von ihnen zeigte mit einer Geste das ich kommen solle. Ich guckte hinter mich. Niemand. Er meint wirklich mich...
Soll ich hingehen?
Ich packte mein Buch weg und rutschte die Rampe runter, entweder geh ich jetzt einfach weg oder geh zur Gruppe...

Ich entschied mich dazu einfach wegzugehen. War leichter und ungefährlicher.
Aber das fanden die Jungs scheinbar nicht so toll und schrien mir hinterher. Ich verschnellerte meine Schritte.
Bloß weg hier!

-1257 Wörter-

broken iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt