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Jisung POV:

Ich ignorierte gekonnt die ganzen Nachrichten von Felix auf meinem Handy.

Jetzt gerade wollte ich meinen besten Freund auf keinen Fall sehen.

Ich ignorierte den Fakt, dass es irgendwann angefangen war in Strömen zu regnen, als ich aus dem Schulgebäude geflüchtet war.

Ich ignorierte meine aufkommende Panik, da mir gerade alles wieder zu viel war.

Es gab nur eine Person, die mir jetzt helfen konnte und das war Yunho.

-Wie sollte ich denn sonst endlich an etwas anders denken können, als Lee fucking Minho?

Somit befand ich mich letztendlich vor seinem Haus, wo mir jedoch jemand anderes die Tür öffnete.

„Oh, hay, Jisung. Lang nicht mehr gesehen... Ist alles okay?"

Der Junge im schwarzen Muskelshirt und Jogginghose vor mir musterte mich besorgt.

„Hay, Mingi... Ist Yunho da?" presste ich hervor, während der Braunhaarige mich reinließ und kurz ins Bad verschwand, um mir wenig später ein Handtuch zuzuwerfen.

„Oben, in seinem Büro. Hier."

Als wir schließlich in der Küche angelangt waren, schnappte er sich einen Hoodie und eine Jogginghose vom dort stehenden Wäscheständer und reichte mir beides.

„Ich sag ihm Bescheid, in der Zeit kannst du dir wieder etwas warmes anziehen. Falls du Hunger hast, oder etwas trinken willst, bedien dich ruhig. Bis gleich."

Somit war der Ältere auch schon wieder verschwunden, woraufhin ich mir- vermutlich Yunhos- Sachen anzog und mein Spiegelbild im Bad stumm ansah.

Ich versuchte ein paar Mal tief ein- und aus zu atmen, bevor ich letztendlich zurück in die Küche schlürfte, wo das Pärchen bereits auf mich wartete.

„Jisung!"

Sofort schloss mich der Kleinere in eine feste Umarmung, die ich gerade dringend brauchte, was Mingi nur sanft vor sich hinlächelnd beobachtete.

„Ich lasse euch zwei dann mal allein. Wenn etwas ist, schreit einfach."

Mit diesen Worten drückte er Yunho noch einen kleinen Kuss auf die Lippen, bevor er schließlich ging.

„Also, worüber möchtest du reden?" fragte mich der Braunhaarige dann, als er mir eine Tasse Kakao hinstellte und selbst einen Schluck von seiner eigenen Tasse nahm.

Er wusste genau dass ich zu ihm gekommen war, um etwas loszuwerden, weshalb ich einfach anfing.

„Es... geht ausnahmsweise mal nicht um Minho... sondern, um meine Eltern..."

Ich hasste es über alles über sie zu reden, weshalb auch bisher nur Felix die ganze Geschichte wusste, aber es war wirklich Zeit mit Yunho darüber zu reden.

Und vielleicht... nur vielleicht würde er ja einen Zusammenhang zwischen meiner Vergangenheit mit ihnen und der mit Minho finden...

„Meine Mutter wollte niemals ein Kind haben und mein Vater hatte gerade erst einen festen Job bekommen. Dennoch haben sie es versucht, so gut es ging, sich irgendwie um mich zu kümmern. Doch irgendwann wurde es ihnen einfach zu viel, sodass im Kindergarten auffiel, dass bei mir zuhause etwas nicht stimmte. Jeden Abend hatten sie sich gestritten, vergaßen aufzuräumen und genug einzukaufen, weshalb ich letztendlich ins Heim geschickt wurde."

Ich machte eine kleine Pause, um einen Schluck von meinem Kakao zu nehmen, bevor ich dann schließlich fortfuhr.

„Später haben mich Wooyoung und San adoptiert und ich habe so auch Felix kennengelernt, der mir seit der Grundschule nie mehr von der Seite gewaschen ist, wodurch wir schließlich beste Freunde geworden sind."

Scars of regret {Minsung<3}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt