~Carla~
Nach der ganzen Sache redeten Letizia und ich in meinem Zimmer. Letizia ging irgendwann raus, und ich wollte gerade ins Badezimmer gehen. Ares schaute mich nachdenklich an, doch ich senkte meinen Kopf aus Scham und ging an ihm vorbei. Nachdem ich geduscht und mir mein Nachthemd angezogen hatte, kam ich aus dem Ankleidezimmer. Ares lag schon auf dem Bett und schlief tief und fest.
Ich wusste, dass ich diese Nacht nicht schlafen könnte, weil meine Gedanken ein reinstes Chaos waren. Deshalb entschied ich mich, hinaus auf die Terrasse zu gehen. Ich setzte mich auf die Hollywood-Schaukel und blickte in den klaren Sternenhimmel. Gedankenverloren betrachtete ich den Himmel und grübelte über das Geschehen mit Emilio nach. Wieso hatte ich es zugelassen? War wirklich der Alkohol schuld? Oder fühlte ich etwas, das ich nicht beschreiben konnte?
„Wenn das Universum mir diese Prüfung auferlegt hat, um mich zu testen, werde ich sie annehmen und meistern“, sprach ich mir selbst Mut zu. Ich wollte allen beweisen, dass ich mehr bin, dass ich eine Frau mit eigenen Entscheidungen bin.
–
Als ich mich ins Bett legte, packte Ares mich plötzlich an der Taille und zog mich an sich heran. Er flüsterte in mein Ohr „Eure Lüge werde ich aufdecken. Jede einzelne Träne, die du vergossen hast, war nicht für deine Eltern bestimmt. Sie galten der Reue …“, er machte eine kurze Pause und sprach weiter „Diese Tränen galten dem Verrat. Ich werde es herausfinden, Kleines. Das ist ein Versprechen.“ Er küsste meine Schläfe und zog mich so nah an sich heran, dass ich seinen beruhigenden Herzschlag spürte.
Nachdem ich mir sicher war, dass Ares tief und fest schlief, schlich ich mich nach unten in die Küche und machte mir einen Tee. Ich bemerkte eine Präsenz hinter mir und drehte mich um. Es war Emilio. Er wollte auf mich zukommen, aber ich ging ängstlich mehrere Schritte von ihm weg. Er blieb stehen und versuchte, mit mir zu reden. „Carla, bitte, lass uns reden.“
„Emilio, ich flehe dich an, lass mich in Ruhe. Es war alles ein Fehler“, hauchte ich.
Er machte einen Schritt auf mich zu und drängte mich zwischen der Arbeitsplatte und sich ein. „Egal, wie sehr du dich wehrst, egal, wie sehr du dagegen ankämpfst – du wirst immer mein sein. Ares interessiert es nicht, mit wem du schläfst. Du bist für ihn in seinem Spiel nur eine der Figuren, die er benutzt. Frag dich mal, wieso er dich sofort geheiratet hat, Kleines … wieso er uns gemeinsam nicht sehen kann“, sprach er bedrohlich ruhig und nahm eine der losen Strähnen, die sich von meinem Zopf gelöst hatten, und streifte sie mir zärtlich hinters Ohr.
Fragend schaute ich ihn an. Was meinte er mit Spiel oder Figur? In was für eine Familie wurde ich verkauft? Er bemerkte meine Verwirrung und zog mich ohne jegliche Vorwarnung fest an seine harte Brust, küsste behutsam meine Stirn. „Selbst der Teufel wird dich mir nicht wegnehmen können, kein zweites Mal.“
„Der Teufel hat es schon geschafft, denn er ist mein Ehemann.“ Ich schubste ihn weg, nahm meine Tasse und verließ die Küche. Die Schritte hallten leise auf dem kalten Marmorboden wider, als ich mich wieder nach oben begab. Jeder Schritt fühlte sich schwer an, als würde eine unsichtbare Last auf meinen Schultern drücken. Ich konnte noch immer Emilios Worte in meinem Kopf hören, jede Silbe brannte sich in mein Gedächtnis ein. Die Küche lag längst hinter mir, aber die bedrückende Atmosphäre verfolgte mich bis in den Flur.
Als ich die Treppe hinaufstieg, spürte ich plötzlich, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Es war diese unheimliche Mischung aus Angst, Verwirrung und einer schmerzhaften Erkenntnis, die ich nicht einmal richtig greifen konnte. Oben angekommen, lehnte ich mich an die Wand und atmete tief durch. Die kühle Wand tat gut, sie war das einzige, was in diesem Moment fest und sicher schien.
Ich schlich zurück ins Schlafzimmer, vorsichtig, um Ares nicht zu wecken. Doch als ich die Tür öffnete, lag er dort, wach, mit offenen Augen. Sein Blick ruhte auf mir, durchdringend und unleserlich. Ich konnte nicht erkennen, was er dachte, aber da war etwas Kaltes in seinen Augen, das mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich blieb unsicher im Türrahmen stehen und senkte den Blick.
„Kannst du nicht schlafen?“, fragte er ruhig, doch seine Stimme klang angespannt, als würde er mehr wissen wollen, als er zu fragen wagte.
„Nein …“, murmelte ich und trat schließlich ein, um mich wieder neben ihn zu legen. „Ich wollte nur frische Luft schnappen.“
Ares sagte nichts, sondern legte sich einfach wieder hin. Doch die Stille war nicht beruhigend, sie war schwer und drückend. Ich spürte, dass er mir nicht glaubte, aber ich war nicht bereit, mehr zu sagen. Nicht jetzt. Nicht so. Er zog mich erneut an sich, seine Arme fest, fast besitzergreifend, als wollte er mich an sich ketten.
„Ich weiß, dass du etwas verheimlichst“, flüsterte er leise, fast zärtlich, doch die Warnung in seiner Stimme war unüberhörbar. „Aber es wird nicht ewig verborgen bleiben.“
Ich schloss die Augen und ließ mich von der Müdigkeit übermannen, die mich mit jeder Sekunde tiefer in einen unruhigen Schlaf zog. Seine Worte hallten nach, ein weiteres Versprechen, das mir zeigte, dass nichts so war, wie es schien. Ich wusste, dass dies erst der Anfang war und dass sich das Netz aus Geheimnissen, Lügen und Verrat bald enger um mich ziehen würde.
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𝐂𝐎𝐍 𝐏𝐑𝐄𝐂𝐈𝐎
Action𝐃𝐀𝐑𝐊 𝐑𝐎𝐌𝐀𝐍𝐂𝐄 ❝𝐀𝐋𝐋𝐄𝐒 𝐇𝐀𝐓 𝐒𝐄𝐈𝐍𝐄𝐍 𝐏𝐑𝐄𝐈𝐒, 𝐔𝐍𝐃 𝐃𝐔 𝐌𝐔𝐒𝐒𝐓 𝐁𝐄𝐑𝐄𝐈𝐓 𝐒𝐄𝐈𝐍, 𝐈𝐇𝐍 𝐙𝐔 𝐙𝐀𝐇𝐋𝐄𝐍, 𝐄𝐆𝐀𝐋 𝐖𝐈𝐄 𝐒𝐂𝐇𝐌𝐄𝐑𝐙𝐇𝐀𝐅𝐓 𝐄𝐒 𝐖𝐈𝐑𝐃.❞ ❝𝐈𝐂𝐇 𝐃𝐀𝐂𝐇𝐓𝐄, 𝐈𝐂𝐇 𝐅𝐈𝐍𝐃𝐄 𝐃𝐈𝐄 𝐋𝐈𝐄�...