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~Carla~
Die Wochen vergingen wie im Flug, und ich konnte an nichts anderes mehr denken als an das, was Ares zu mir gesagt hatte. Die Angst, dass er die Wahrheit herausfinden könnte, brachte mich dazu, mich von allen zu distanzieren. Ich war gefangen in meinen Gedanken, unfähig, zur Ruhe zu kommen.
Gedankenverloren blickte ich aus dem Fenster in den Nachthimmel. Ich atmete tief ein und dann wieder aus. Es ist alles meine Schuld – die schlechten Gefühle, der Schmerz, einfach alles.
Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals heiraten würde, und erst recht nicht jemanden, den ich kaum kenne. Die Sache mit meinen Eltern sollte ich endgültig vergessen, aber wie? Ich konnte es einfach nicht. Der Gedanke verfolgte mich unaufhörlich. Es wurde mir zu viel.
Ich schloss das Fenster, verließ mein Zimmer und ging in den Garten. Draußen öffnete ich die Terrassentür, setzte mich auf einen der Stühle und atmete die kühle Herbstluft ein. Obwohl es schon kalt war, störte es mich nicht. Die Dunkelheit der Nacht beruhigte mich.
Ich hatte Emilio seit drei Wochen nicht mehr gesehen. Einerseits war das gut, weil ich ihm so aus dem Weg gehen konnte. Andererseits machte ich mir Gedanken darüber, wo er war und was er tat. Aber das sollte mir egal sein. Ich wollte ihn vergessen.
–
EINE STUNDE SPÄTER
Ich saß jetzt im Wohnzimmer mit Letizia und den anderen. Eine unbehagliche Stille lag über dem Raum, schwer und erdrückend. Niemand sagte etwas, und es fühlte sich an, als wäre jedes Wort zu viel.
Plötzlich durchbrach Letizia die Stille „Weißt du, du solltest ihm wenigstens eine Chance geben.“
Ich sah sie verwundert an. „Wie meinst du das?“, fragte ich skeptisch, als auch die anderen uns neugierig ansahen.
„Na, Ares. Gib ihm eine Chance“, wiederholte sie.
„Ach so“, murmelte ich. „Wen hast du denn sonst gemeint?“, warf Pedro plötzlich ein und grinste.
„Ich... ich war in meinen Gedanken versunken und wusste nicht, wovon sie spricht“, antwortete ich unsicher. Pedro grinste nur noch breiter. Dieser Typ ist ein Psycho.
Nach einigen Minuten sprach Letizia erneut: „Ich weiß, es fällt dir schwer, Ares zu vertrauen, aber er ist gar nicht so schlimm, wie du denkst.“ Ich gab nur ein nachdenkliches „Hmm“ von mir. Sie seufzte.
„Können wir bitte oben allein reden?“, fragte sie plötzlich. Ich nickte und wir gingen in ihr Zimmer.
„Setz dich auf mein Bett“, forderte sie mich auf. „Okay, und was soll ich jetzt hier?“, fragte ich sie, immer noch verwirrt.
Letizia seufzte und setzte sich neben mich. „Erzähl mir, was du dachtest, als du Ares das erste Mal gesehen hast.“
„Also...“, begann ich zögernd. Sie nickte mir ermutigend zu. „Ich war skeptisch und unsicher, als ich ihm gegenüberstand. Mit jedem Gespräch und jeder Begegnung wurde mir klar, dass er sehr distanziert und kühl ist.“
Letizia sah mich verständnisvoll an. „Ich verstehe. Niemand ist perfekt, und wir machen alle Fehler. Aber jeder hat die Chance, aus seinen Fehlern zu lernen und sich zu verbessern. Vergebung und persönliches Wachstum sind untrennbar miteinander verbunden.“
„Woher weißt du das alles?“, fragte ich sie neugierig.
„Weißt du, Carla, ich hatte mal eine ähnliche Beziehung wie du und Ares. Es gab viele Streitereien und Missverständnisse. Irgendwann habe ich verstanden, dass Worte eine unglaubliche Macht haben. Sie können verletzen, aber auch heilen. Deshalb habe ich gelernt, meine Worte mit Bedacht zu wählen. Ich habe eine Therapie gemacht, die mir geholfen hat, das zu verstehen.“
Ich lächelte sie an. Ihre Geschichte berührte mich, und ich konnte ihre Stärke bewundern.
„Aber jetzt erzähl mir, was du gedacht hast, als du Emilio das erste Mal gesehen hast“, fragte sie plötzlich und brach damit die Stille. Ich zögerte. Sollte ich ihr wirklich vertrauen? Was, wenn sie es Ares erzählt?
„Du kannst mir vertrauen“, sagte sie sanft, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
„Als ich Emilio das erste Mal traf, dachte ich, er wäre wie alle anderen“, begann ich. „Aber je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto mehr erkannte ich, dass er anders ist. Er hat mir die Liebe gezeigt.“
Letizia sah mich ernst an. „Carla, Emilio ist nicht der, für den du ihn hältst. Er ist nicht gut für dich.“
„Jaja“, murmelte ich nur, stand auf und verließ das Zimmer. Ihre Worte ließen mich nicht los, aber ich wollte nicht darüber nachdenken. Als ich in mein Zimmer kam, wollte ich mich gerade hinlegen, da vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von einer anonymen Nummer.
Anonym: Hallo, kleines. Hast du mich schon vermisst? Komm morgen zu Las Encinas. Es wird Zeit, dass du die Wahrheit erfährst!