You can sleep next to me

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Ich hatte zu Liam gute Nacht gesagt und war in mein Zimmer verschwunden. Es war eigenartig wieder hier zu sein. Hier hatte alles begonnen... Ich hatte mir gerade meinen Pyjama angezogen und verharrte kurz bei meinem Schreibtisch. Ich blickte zu meinem Bett und war kurz in einer Art Starre. Ich erinnerte mich zurück, was hier alles geschehen war. Das Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich zuckte zusammen und blickte erschrocken auf. „Wie lange gedenkst du hier noch zu wohnen?", fragte mich Mum. Ich blickte sie sprachlos an. Hatte sie das gerade wirklich gefragt?

Ich wusste für den ersten Moment nicht, was ich antworten sollte, weshalb sie einfach weiter redete „Du bist jetzt achtzehn, Loreena Dunbar. Du solltest dir vielleicht eine eigene Wohnung langsam besorgen. Du kannst nicht auf ewig in Hotel Mama leben." Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, da fügte sie hinzu: „Aber vermutlich brauchst du sowieso keine Wohnung, da du wieder ins Eichenhaus musst. Ich warne dich vor, sobald du auch nur einmal die Fassung verlierst landest du wieder dort. Nicht dass du noch deinen Bruder damit ansteckst. Er hat schon genug mit dir durchgemacht." Ich schluckte und griff mir an meine Kette. Ich umklammerte den Stein, als würde mir dies Halt geben. Ich hielt die Tränen zurück und nickte nur knapp. „Ich werde mir eine Wohnung besorgen", murmelte ich. Liebend gerne würde ich von ihr wegziehen. Sie nickte nun zufrieden und ging dann.

Langsam trat ich einen Schritt zurück zum Bett und setzte mich dann. Ich starrte die Wand an und fing dann an zu heulen. Wieso hasste mich meine Mutter so? Was hatte ich ihr getan? Wieso konnte sie mich nicht auch einfach lieben, so wie sie Liam liebte?? Ich ließ mich zurück auf mein Bett fallen und legte mich heulend hin. Ich weinte mich nach langer Zeit in den Schlaf und wurde dann von Albträumen geplagt. Ich träumte wieder von Ryan, wie er mich in diesem Bett hier gebissen hatte. Wie ich Qualen erleiden musste und nicht schreien konnte. Er hat mich stumm leiden lassen.

Vor Unruhe rollte ich mich hin und her. Ryan riss den Mund auf. Seine Vampirzähne blitzten auf. Ich lag unter ihm. Ich konnte nichts tun. Ich war ihm vollkommen unterlegen. Ich wollte schreien. Ich wollte mich wehren. Doch ich konnte nicht. Er vergrub seine Zähne in meinen Hals und ich riss meine Augen erschrocken auf. Ich setzte mich sofort auf und blickte mich panisch um. Ryan war nicht hier. Ich war alleine in meinem Zimmer. Ich beruhigte nun meinen Atem und stieg aus meinem Bett. Ich konnte hier unmöglich bleiben. Zu viel böses war in diesem Zimmer passiert. Außerdem war ich hier nicht willkommen. Mum wollte mich hier nicht haben. Aber wo sollte ich hin? Da fiel mir die Antwort ein: Stiles. Er hatte gesagt, ich sei immer willkommen...

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Ich ging zu Stiles seinem Haus. Ich blickte mich um und sah, dass das Fenster im oberen Stockwerk offen war. Stiles hatte sein Versprechen gehalten. Aber könnte ich überhaupt hinein? Hatte diese Einladung von Stiles heute schon genügt? Ich würde es wohl austesten müssten. Ich kletterte auf den Baum, welcher perfekt neben Stiles seinem Zimmer war. Ich müsste nur etwas springen. Sollte ich es riskieren? Ich atmete kurz tief durch, dann sprang ich direkt hinein und keine Barriere schleuderte mich zurück. Ich landete elegant wie eine Katze auf meinen Beinen und noch dazu war meine Ladung leise.

Mein Blick fiel auf Stiles, welcher seelenruhig in seinem Bett schlief. Er sah so süß aus, wie er so dalag. Seine Decke war halb auf dem Boden und deckte ihn nur mehr bei den Beinen leicht. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ich ging hinüber und zögerte dann kurz. Sollte ich mich einfach neben ihn legen? Aber wir waren doch nicht zusammen, war das nicht eigenartig? Ich war plötzlich verunsichert. War es überhaupt richtig gewesen her zu kommen? Aber er hatte es ja angeboten. Eigentlich brauchte ich ja gar keinen Schlaf mehr. Seit ich ein Vampir war, war ich gar nicht mehr müde. Doch irgendwie wollte ich doch schlafen. Ich wollte mich menschlich fühlen. Sollte ich einfach im Schreibtischstuhl schlafen?

Meine Entscheidung war getroffen, doch bevor ich mich in den Sessel setzen würde, hob ich vorsichtig die Decke vom Boden auf. Ich hatte das Bedürfnis Stiles zuzudecken, weshalb ich dies nun tat. Stiles lächelte seelenruhig. Ich musste nun ebenfalls lächeln. Ich ruhte kurz mit meiner Hand bei Stiles seiner Brust. Gerade wollte ich meine Hand von der Decke zurückziehen, da murmelte er: „Lori?" Er öffnete verschlafen die Augen und blickte mich müde an. Verdammt, ich hatte ihn geweckt! „Sorry, wollte dich nicht wecken", murmelte ich entschuldigend, doch er lächelte.

Es verunsicherte mich, dass er nichts sagte, weshalb ich nun auf den Stuhl deutete und meinte: „Ich werde im Stuhl schlafen, wenn das in Ordnung ist." Sofort setzte er sich auf und beschwerte sich: „Nein, ist es nicht." Verunsichert blickte ich ihn an. Er wollte mich also nicht hier haben. „Soll ich gehen?", fragte ich nun, doch auch damit war er nicht einverstanden: „Nein!" Was wollte er bitte von mir? Er wollte mich nicht hier haben, aber er wollte auch nicht, dass ich ging. Er sollte sich mal entscheiden.

„Du kannst neben mir schlafen", meinte er plötzlich und ich war überrascht. Es war für ihn ok, wenn ich in seinem Bett schlief? „Oh...", gab ich überrascht von mir. Nun wirkte er verunsichert. „Aber nur wenn du dich nicht unwohl fühlst... Ich kann sonst auf dem Sessel schlafen." Bot er gerade an, dass ich alleine in seinem Bett schlief? Das war sein Bett. Sein Zimmer. Mit gedämpfter Stimme entgegnete ich: „Nein, auf gar keinen Fall, Stiles. Ich..." War es eigenartig, wenn wir nebeneinander schlafen würden? „Ich würde gerne in deinem Bett schlafen, aber nur wenn du auch im Bett bleibst", meinte ich nun und lächelte leicht. Er erwiderte das Lächeln.

Wir lächelten uns kurz beide an, dann überdachte ich den Satz noch einmal und fügte hinzu: „Das klang jetzt irgendwie falsch." Er lachte und deutete neben sich: „Leg dich jetzt endlich hin." Ich nickte einverstanden und legte mich dann unter seine Decke. Wir legten uns beide seitlich hin und blickten uns an. „Danke, Stiles", flüsterte ich. Er lächelte und nickte nur. „Gar kein Ding und übrigens wir brauchen gar nicht zu flüstern. Mein Dad hat Nachtschicht." „Oh...", gab ich überrascht von mir und lachte. Ich hatte die ganze Zeit wie ein Trottel komplett leise geredet.

„Ich mag dein Lachen", kam es plötzlich von Stiles. Ich verstummte und sah ihn an. Das hatte noch nie ein Junge zu mir gesagt. „Es steht dir. Es steckt einen an ebenfalls zu lachen", fügte er hinzu. So etwas süßes, hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Ich lächelte, dann fiel mein Blick auf seine Lippen. Sie sahen so weich, so einladend aus. Ich hatte diese Lippen schon einmal geküsst, aber damals war er ein anderer gewesen. Wie würde sich ein Kuss mit dem guten Stiles anfühlen? Ein Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus. Er blickte mich nun auch mit diesem sehnsüchtigen Blick an. Aber wir zögerten beide, doch schließlich wagten wir es. Wir beugten uns gleichzeitig langsam vor und küssten uns dann. Sobald unsere Lippen einander berührten fühlte es sich unglaublich an. So ein schönes Gefühl hatte ich noch nie verspürt.

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