The moon is already here

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„Werwolf?" Mein Bruder deutete auf Scott. Er ging noch einmal alle magischen Wesen durch. Wir hatten ihn nun in das ganze andere Übernatürliche auch eingeweiht und waren nun bei Lydia ihrem Seehaus versammelt. „Werkojote." Malia nickte, als Liam auf sie zeigte. Wir standen alle in einer Reihe vor Liam da. Er ging nun weiter zur nächsten. „Banshee?" Lydia warf ihm einen zustimmenden Blick zu. Er blickte zu Kira und stellte fragend fest: „Fuchs?" „Kitsune", verbesserte sie hin, fügte aber dann hinzu: „Fuchs, passt schon."

Liam wandte sich nun zu mir und Stiles um. Wir standen nebeneinander. Wir waren nämlich jetzt offiziell zusammen. Ich hatte die beiden letzten Nächte bei ihm verbracht. Ich stahl mich einfach in der Nacht durch sein Fenster und legte mich neben ihn. Wir schliefen also nebeneinander. Meist in der Löffelchenstellung. Anfangs war es etwas schwierig für mich wegen seinem verlockenden Geruch, aber ich hatte mich eigentlich gut unter Kontrolle. Ich wollte ihn nicht verletzen, genau das hielt mich zurück ihn nicht zu beißen.

„Vampir?" Liam zeigte nun auf mich. Ich nickte zustimmend. „Korrekt." Er blickte nun zu Stiles. Er verschränkte die Arme und fragte ihn herausfordernd: „Und du?" „Ähm..." Stiles blickte kurz verunsichert zu mir, dann erklärte er: „Für ein Weilchen war ich von einem bösen Geist besessen." Ich ergriff Stiles seine Hand. Ich spürte, dass es ihn etwas nervös machte. Er war der einzige Mensch hier. Jeder in diesem Raum war Übernatürlich außer er. „Er war sehr fies", beendete Stiles und warf mir einen kurzen dankbaren Blick zu, dass ich seine Hand hielt. Ich sah zu Liam und fügte hinzu: „Der Nogitsune. Er hat mich vom Eichenhaus befreit und unter...äh..." Ich atmete kurz tief durch. Ich wollte es immer noch nicht ganz akzeptieren. „...unter Kontrolle gehabt. Er hat Stiles währenddessen komplett besessen. Wir... Ich meine..." Beinahe hätte ich den Sex mit ihm erwähnt.

Ich schluckte und blickte zu Boden. Ich dachte an seinen Tod zurück und es versetzte mir einen kleinen Stich. „Wir haben ihn besiegt", beendete ich nun meinen stotternden Dialog. Stiles drückte aufmunternd meine Hand und ich blickte zu ihm. Er nickte mir aufmunternd zu. Ich lehnte mich nun an ihn. Er löste seine Hand und legte seinen Arm um mich. „Was bist du jetzt?", fragte nun Liam Stiles. Er wirkte immer noch nicht ganz begeistert über unsere Beziehung, denn er warf uns einen kritischen Blick zu, als ich mich so an Stiles kuschelte. Ich hatte meinen Kopf auf Stiles seine Brust gelegt und hörte sein Herz pulsieren. Es schlug etwas schneller. Die Frage verunsicherte ihn. „Besser?", erwiderte Stiles fragend. Der einzige Mensch in einem Raum voller Übernatürlichen zu sein war gefährlich. Aber ich wusste, dass er keine Angst vor uns hatte. Auch wenn er das vielleicht haben sollte. Er könnte sich nicht gerade wehren, wenn wir ihn angriffen. Er war schutzlos, verletzlich. Ein Ausrutscher und er wäre tot....

Liam seine Stimme riss mich aus meinen schmerzlichen Gedanken: „Die sind für mich?" Er deutete auf die Ketten am Tisch. „Nein, die sind für mich", meinte Malia und zeigte ihre blauen Augen. „Deine Augen, sie...", fing Liam an. Er hatte meine roten Augen schon gesehen, aber noch keine blauen und auch nicht, dass man es verändern konnte. Womöglich konnte ich das auch mit viel Übung. Wo ich so nachdachte, konnte ich mich sogar erinnern, wie Ryan mal die Augenfarbe einfach so änderte. Von braun zu rot. Ryan hatte also ganz sicher keine Kontaktlinsen getragen. Das war ja auch viel zu umständlich. Es gab bestimmt andere leichtere Wege sich unter den Menschen aufzuhalten. „Das lernst du noch", meinte Scott zu meinem Bruder, dann fuhr er fort: „Aber zuerst musst du den Vollmond überstehen." „Der Mond ist bereits da", erwiderte Liam leicht gereizt. Sein erster Vollmond als Werwolf.

Plötzlich hielt sich Liam den Kopf und schrie, dann begann er schwer zu atmen und ging auf die Knie zu Boden. Er hatte seine Augen geschlossen und verzog sein Gesicht vor Schmerz. „Liam!" Ich löste mich von Stiles und lief zu ihm. „Was ist los, Liam?", fragte Scott ihn. Fragte er da ernsthaft noch?! Es war Vollmond, was erwartete er? „Hört ihr das etwa nicht?", fragte Liam und schweratmend. Er hielt sich immer noch die Ohren mit seinen Händen. Ich horchte nun auch. Autos fuhren gerade in die Einfahrt.

„Hast du jemanden hier von erzählt?", fragte Lydia ihn. Liam ging nun auf die Knie zu Boden, aber er beruhigte sich wieder etwas. „Meinem Freund Mason", antwortete er. Kira ging zum Fenster und sah hinaus. Scheinwerfer leuchteten herein. „Du sagtest das hier ist eine Party", meinte er zu Kira. Ich warf meinen Freunden einen ungläubigen Blick zu und fragte: „Wieso habt ihr so etwas erzählt? Wir hätten ihn auch ohne so einer Lüge hergebracht!" „Und wen hat Mason eingeladen?", fragte nun Stiles. „Ich glaube alle", meinte Kira. Ich schmunzelte. Na toll!

Ich hörte plötzlich, wie Liam über den Boden mit seinen Wolfskrallen fuhr. Seine Verwandlung begann bereits. „Der Boden! Nehmt ihn vom Boden weg", forderte Lydia panisch und eilte auf meinen Bruder zu, da knurrte er sie plötzlich an. Seine Augen waren gelb und seine Zähne spitz. Das Werwolf Gesicht. Ich schluckte. Es war eigenartig ihn so zusehen. Meinen kleinen Bruder als Werwolf zu sehen. Er war ebenso wie ich jetzt Teil des Übernatürlichen.

Lydia wich erschrocken zurück und Scott und Kira kamen angelaufen. „Wir schaffen ihn ins Bootshaus. Sofort", entschied Scott. Kira und er halfen meinem Bruder vom Boden auf und brachten ihn aus dem Zimmer. Ich ging ihnen nach, blieb aber bei Stiles kurz stehen. Ich blickte zu ihm, dann erkannte ich wie Malia geschwächt sich am Tisch stützte und stöhnte. „Hilf Malia, wir sehen uns später", meinte ich und küsste ihn dann kurz. Er nickte einverstanden und so eilte ich den anderen nach. Im Bootshaus versuchten Scott und Kira ihn mit Ketten zu fesseln, doch es klappte nicht ganz. Liam knurrte uns immer wieder an und griff dann sogar mich an.

„Liam!", schrie ich panisch, als er mich plötzlich anknurrte und sich auf mich stürzte. Ich packte ihn und hielt ihn zu Boden. „Ich bin's, Lori. Deine Schwester", redete ich auf ihn ein. Er knurrte und wand sich unter meinem Griff. „Das bringt sich nichts", meinte Scott. Liam schlug mit seinen Krallen nach mir und schnitt mich am Bauch. Ich zischte kurz auf vor Schmerz. Ich wich zurück und überließ es Scott wieder. Er drängte ihn gegen eine Säule. Kira holte die Ketten und wollte ihn festbinden. Sie schafften es beinahe, doch dann stürzte er sich auf Scott.

Ich schubste Liam von Scott herunter, da griff er auch schon wieder mich an. Die Wunde an meinem Bauch war schon wieder verheilt. Der Vampirheilungsprozess war echt praktisch. Liam drückte mich jetzt zu Boden und fuhr seine Krallen in die Höhe. Er wollte mich erstechen. Seine andere Hand presste er nun gegen meinen Hals. Ich wollte ihn nicht verletzen, doch das musste ich, sonst würde er mich noch umbringen, wenn das überhaupt möglich war. Wie starb ein Vampir? „Liam...", keuchte ich. Da wurde Liam plötzlich von mir runtergeschlagen und ich blickte zu Kira auf, welche mit einem Holzpaddle dastand, damit hatte sie Liam gerade eine drüber geschlagen.

„Oh Gott, ist er tot??", fragte sie panisch und eilte zu Liam. Ich war kurz unter Schock. Mein eigener Bruder hatte mich beinahe getötet. Ich blickte nun auch panisch zu Liam. Scott kam auch herbei und beruhigte uns. „Nein, du hast ihn nur ausgeknockt." Ich atmete erleichtert durch, doch trotzdem zuckte ich nun aus: „Es hätte aber etwas schlimmeres passieren können!" Kira wich erschrocken vor mir zurück. „Du hast kein Recht meinen Bruder einfach anzugreifen!" „Aber...er hätte dich getötet, wenn...", fing sie zögerlich und eingeschüchtert an. „Ist mir egal!!" Lieber war ich tot, als er.

Ich hockte mich besorgt zu Liam und strich durch sein Haar. Er war doch erst fünfzehn. Er sollte so etwas nicht durchmachen. „Den Rest schaffe ich alleine", murmelte ich, während ich besorgt meinen kleinen Bruder musterte. „Aber wir können dir helfen", fing Scott an. „Haut ab!", schrie ich die beiden an. Kira nickte und zog Scott weg. Es war besser, wenn sie gingen. Ich kam auch alleine mit meinem Bruder klar. Schweren Herzens kettete ich ihn nun an eine Säule. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so etwas mal tun würde. „Alles wird gut", versprach ich und strich noch einmal durch sein Haar. Er war immer noch bewusstlos. 

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