Stage 1

27 2 0
                                    

Ich sahß im Flugzeug, im Flugzeug nach Japan, meiner neuen "Heimat". Ich bin woanders aufgewachsen, doch meine Mutter kam Ursprünglich von dort. Ein Seufsen
entrang sich meinen Lippen. Was sollte ich bitte in der alten Heimat meiner Mutter? Ich blickte über die Reihen der Passagiere, alles fremde Gesichter. Mum war schon vorausgeflogen um die Wohnung einzurichten. Sie war ganz stolz darauf, dass ich in ihrem alten Viertel in Tokyo leben und ihre alte Schule besuchen würde. Ich empfand das ganze eher negativ. Warum? - Ich wurde aus der mir vertrauten Umgebung gerissen, mitten im Schuhljahr. So musste ich mich an die neue Schule gewöhnen und am besten noch neue Freunde finden. Und das alles in Tokyo, einer Millionenstadt.
"Werte Passagiere, wir setzen nur zur Landung an. Bitte bringen Sie ihre Sitze in eine aufrechte Position und schnallen Sie sich an!"
Ich befolgte die Anweisungen und sah aus dem Fenster und erblickte eine riesige Stadt unter mir. Wahnsinn! Die Landung war sanft und nur fünf Minuten später kam die Ansage
"Willkommen in Tokyo! Danke das Sie mit uns geflogen sind! Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt! Und bis zu ihren nächsten Flug mit brithisch airways!"
Ich nahm mein Handgepäck und verließ langsam das Flugzeug. An der Gepäckausgabe wartete ich dann auf meine letzten Koffer. Die zwei schweren Teile schleppte ich dann aus der Halle, hin zu den Taxis. Ich hatte die Adresse auf einem Zettel und nannte sie dem Fahrer. Der verlud noch die Koffer, dann ging es los - quer durch die Stadt.
Die Straßen waren vollgestopft mit Verkehr und oftmals kamen wir nur im Schneckentempo vorwärts. Gegen Mittag hatten wir es endlich geschafft und standen in einem riesigen Wohnkomplex. Ich bezahlte den Fahrer und wankte dann auf einen der Wolkenkratzer zu. Dann kramte ich in meiner Tasche herum und angelte den Wohnungsschlüssel heraus. Mit diesen gelangte ich in das Haus und mit einem Fahrstuhl in den 10. Stock. Warum um alles in der Welt konnten wir nicht ein paar Stockwerke tiefer wohnen?!
Ich stieg aus diesem engen Ding, schleifte die Koffer hinter mir her und ging auf die Wohnungstür zu, eine von drei Wohnungen die es in diesem Stockwerk gab. Die Wohnung musste dementsprechend klein, bis mittelmäßig groß sein. Ich ging auf die Tür zu und schloss sie dann auf. Vor mir nun ein kleiner Flur, von dem viele Türen weg führten. Meine Mum kam sofort auf mich zugerannt."Hallo Schatz, na wie war dein Flug?" Ich versuchte mich in einem kleinen Lächeln, "Eigentlich ganz gut", meinte ich blos. Das entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber diese Frau hörte mir eh schon wieder nicht mehr zu. Sie redete von neuen Perspektiven und anderen Dingen, aber mich beachtete sie dabei nicht wirklich.
Meine Koffer brachte sie in ein Zimmer am Ende des Ganges. Dort war also mein neues Zimmer. Ich öffnete die Tür und blickte mich um. Das Zimmer war klein, aber gemütlich, ich denke ich kann mich hier wohlfühlen. Außerdem standen viele meiner alten Möbel auch mit darin. Ich nahm meiner Mum die Koffer ab und schloss dann die Tür hinter mir, mit der Begründung ich sei müde. Aber das war ich nicht, nicht ein bisschen. Also räumte ich die Koffer aus und machte es mir in dem Zimmer bequem, räumte es nach meinen Wünschen um. Ob ich jemals in Tokyo klar kommen würde stand noch in den Sternen und ich war schon nach diesem einen Tag heillos mit der Situation übefordert. Trotz das ich aus Berlin kam, einer Metropole der modernen Welt, war das jedoch kein Vergleich zu den jetzigen Standpunkt. Tokyo war größer als New York und in einer solchen Stadt musste ich nun leben. Ich wollte nicht, ich wollte ganz und gar nicht. Ich wollte zurück, dorthin wo all diejenigen waren die ich liebte. Zurück nach Berlin.
Das meine Welt sich um hundertachtzig Grad gedreht hatte, merkte ich auch daran, dass ich mein Zimmer sehr düster und unpersönlich eingerichtet hatte. Es war ein komisches Gefühl als ich mich in dem Zimmer umsah und kaum etwas von meinem alten ich darin fand. Nicht sehr schön, ich war einfach nur einsam. Ich schlich mich hinaus auf den Flur und sah mich dann in den verschiedenen Zimmern um. Alle waren hell gehalten, im Wohnzimmer war ein Panoramerfenster nach außen das schönste Heilight. Das musste einer der besten Ausblicke über Tokyo sein. Die Küche war verhälltnismäßig klein, kochen und backen konnte also zu einem Problem werden. Weiter ging es in das Bad. Auch dieses war eher klein, bot aber die Möglichkeit zu baden und zu duschen gleichzeitig. Nach meiner Einschätzung war das Wohnzimmer der größte Raum der Wohnung. Es gab noch eine weitere Tür. Sie führte in das Schlaf- und Arbeitszimmer meiner Mutter. Dort lag sie und schlief. Erst dann viel mir auf wie spät es eigentlich war und schloss leise die Tür. Dann setzte ich mich im Wohnzimmer auf das Sofa, blickte über die nächtliche Skyline von Tokyo. Es war eine erschreckende Schönheit von Wolkenkratzern und vielen Lichtern. Die Stadt schien niemals zu schlafen nicht einmal in der Nacht. Das hier war nicht meine Welt, ich kannte sie nicht und wollte sie nicht kennen lernen.
Ich stand wieder auf und schlich in mein Zimmer zurück, legte mich in mein Bett, welches ein drittel meines Zimmers einnahm. Die Decken und Kuscheltiere waren so vertraut und gleichzeitig so fremd. Ich war wohl durch den Flug doch total erschöpft und müde und mir vielen immer wieder die Augen zu. Morgen, ich würde Morgen weiter nachdenken. Jetzt würde ich erst mal schlafen und dann, ja dann mal sehen wie es weiter ging.

ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt