Stage 5

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Ich sah an mir herunter und versuchte das kleine Mädchen vor mir nicht sofort anzubrüllen. Sie war zierlich, ihre langen, glatten, schwarzen Haare richten ihr bis zum Hintern und ihre blauen Augen sahen erschrocken immer wieder zu mir auf, während sie sich entschuldigte. Wie konnte sie es wagen mir ihr Bento über das teure Hemd zu schmieren, egal wie 'niedlich', sie auch war, das war unerhört. Wenigstens entschuldigte sie sich, aber sie schien noch nicht einmal zu wissen wer ich war! Ich bin Shiroyama Yuu und dieses kleine Etwas hatte es doch tatsächlich gewagt mich zu beschmutzen! Das Hemd konnte ich auf jedenfall vergessen, das würde sie mir bezahlen. "He du, das Hemd bezahlst du mir!", meckerte ich sie an, ein schüchternes "Natürlich", kam zurück, dann kramte sie in ihrer Tasche und überreichte mir das Geld. Nicht das ich es nötig hätte, aber Strafe musste nun einmal sein.
Nachdem sie mir das Geld gegeben hatte, rauschte ich an ihr vorbei und einige der Mädchen die mich begleiteten regten sich furchtbar über das Verhalten dieser 'Neuen' auf, wie recht sie doch hatten, so etwas war mir ja noch nie untergekommen, das mich einfach jemand beschmadderte, mich Shiroyama Yuu! Auf dem Jungsklo versuchte ich erstmal einen Teil der verursachten Schweinerei zu beseitigen, aber vergebens. Das Hemd war ruiniert, das würden die Hausmädchen nie rausbekommen. Die Tür öffnete sich und ein gut gelaunter Ruki betrat das Klo, "Na Aoi, zu doof zum Essen?", neckte er mich und ich brummte etwas unverständliches, manchmal war dieser Zwerg unausstehlich. "Uruha meinte es sah ganz lustig aus, als seine Klassenkameradin dir ihr Bento über die Schuluniform geschüttet hat", redete er munter weiter und ich drehte alle Sicherheitsventiele auf um ihn nicht demnächst anzugehen. "Ja sie hat mir ihr Bento übers Hemd geschmiert, diese kleine, dumme Göre, was erlaubt sie sich!" Ruki lachte, "Ich wäre gerne dabei gewesen, wie man den großen Aoi demütigt, aber keine Sorge, ich mag das Weib auch nicht, gestern hat sie mich umgerannt und Reita hat sie auch schon ausgenockt. Anscheinend hat sie uns auf dem Kicker!" "Egal was für ein Problem sie mit uns hat, ich habe jetzt eins mit ihr!", antwortete ich sauer, während ich in den Spiegel sah und danach meine Haare richtete. Das diese besagte Neue uns auf dem Kicker hatte merkten ich und meine Freunde, vor allen Dingen diese, sehr deutlich. Kai ging in eine Hauswirtschaftsarbeitsgemeinschaft und dieser hatte sich auch diese 'Müller'angeschlossen. Das sie ihn dort dann vor der ganzen Mädchenmannschaft blosstellte war ein schwerwiegendes Vergehen wie ich fand. Das Kai das so gelassen aufnahmen konnte ich einfach nicht verstehen. Er fand es sogar amüsant.
Den Abend verbrachtten wir im abgeschlossenen Teil unserer Lieblingsbar und Ruki fragte Kai tausendmal über seinen lustigen Hosenrunterzieher aus. Uruha vergnügte sich in einer Ecke mit zwei Männern, beide sehr hübsch, aber mir gefielen Frauen immer noch besser, egal was mein Kumpel auch dazu sagen mochte. Ich stand von meinem Platz auf und nahm meinen Queue und führte meinen Zug aus. Er war gar nicht mal so schlecht, mehrere Kugeln lochte ich ein. Ruki war als nächster am Zug, schaffte es aber nicht mal halb so gut wie ich, da sah man es wieder, wie gut ich doch war. Reita kam in diesem Moment zur Tür hinein und einer der Männer, die bei Uruha saßen, löste sich von diesem und kam auf meinen Freund mit dem Nasenband zu. Reita zog den Kerl an sich und ging mitt ihm zu einem der ledernen Sitze, es war schon jetzt klar wohin es die beiden heute Nacht noch verschlagen würde. Am besten ich ging noch runter zu Bar und suchte mir noch eine heiße Chic für die Nacht, damit ich noch ausspannen konnte. Ich nippte an meinen Cocktail und betrachtete Kai bei seinem Zug. Er sah völlig entspannt aus, nichts an ihm verriet welche Farce ihm heute wiederfahren war.
Es schien ihm wirklich gar nichts auszumachen. Mich hätte es wahnsinnig aufgeregt, wenn mir das passiert wäre. ¨He Kai, warum stört es dich eigentlich nicht, dass dieses Weib dich vor der gaanzen Arbeitsgemeinschaft entblößt hat¨, fragte ich ihn also und stützte mich dabei auf meinen Queue. Kai lächelte sein normales nicht durchschaubares Lächeln und antwortete dann, ¨Warum sollte ich denn ein großes Theater darum machen? Die Mädels an der Schule sorgen doch genug dafür, dass sie es bereut.¨ Wo er recht hatte. ¨Stimmt, die machen ihr wirklich die Hölle heiß. Was solls, mir kanns recht sein, schließlich hat sie eines meiner Lieblingshemden ruiniert.¨ Ruki lachte, ¨Über sowas regst du dich natürlich wieder auf. Wie konnte man den großen Aoi nur bekleckern und so sein gutes Aussehen ruinieren¨, er lachte noch lauter, der Spott und die Ironie in seiner Stimme waren deutlich zu hören. Auch Kai lachte, Reita und Uruha waren anderweitig beschäftigt, sodass sie das Gespräch nicht mitbekommen hatte. Zum Glück auch. Ich sah Ruki böse an, stürzte meinen Cocktail runter und verschwand nach unten in die Bar. Ich brauchte jetzt wirklich Ablenkung. An der Bar bestellte ich mir einen Wodka. Ein paar der Chics die hier an der Bar standen, reagierten sofort auf meine Anmache und keine 20 Minuten später hatte ich zwei von ihnen im Arm und machte mich in meiner Limo auf den Weg in meine Wohnung, die ich extra für solche nächtlichen Abenteuer besaß. Mein Vater sagte dazu nichts, warum sollte er auch. Die beiden waren wirklich heiß und so wurde es eine entspannte und gleichzeitig anstrengende Nacht.
Der nächste Morgen kam für mich viel zu früh. Ich ließ die zwei einfach liegen und machte mich Schulfertig. Eine Kopfschmerztablette, einen Kaffee und ein Brötchen später ging es dann mit der Limo zur Schule. Den Unterricht dort saß ich einfach nur ab, an der Seite von Kai der im gegensatz von mir ausgeschlafen aussah. Schon in der Frühstückspause kam dann der erste Schock für den Tag. Diese Neue hatte Ruha nicht echt für ein Mädchen gehalten. Er war nicht sonderlich böse darüber, nur geschockt, dass er tatsächlich so weiblich wirkte, für ihn absolut ein Unding. Ich fand es eher witzig, aber dennoch waar es mies von ihr, ihn einfach als Mädchen zu betieteln, schließlich kannte sie ihn doch überhaupt nicht. Der Rest des Unterrichtstages verlief Ereignisslos, bis auf eines. Mir viel am Ende des Homerooms auf, das eine ganze Schaar von Mädchen jemanden weg zu schleiffen schienen. Unbeteiligt sah ich auus dem Fenster, machte dann Kai darauf aufmerksam. ¨Was meinst du was sie vor haben?¨ Kai zuckte die Schultern, schnappte sich dann aber seine Schultasche und rannte förmlich aus dem Raum. Was sollte das denn jetzt bitte? Wo wollte er denn so plötzlich hin? Ich packte meine Tasche zusammen und stieg langsam die Treppen zum Ausgang hinunter. Ruki und Reita hatten sich mir schon angeschlossen. Gerade als wir aus dem Eingangsraum traten, rannte an uns eine völlig verheulte Müller- san vorbei, in der Hand eine Haarsträne. Ich sah ihr verwirrt nach, aber ich empfand auch eine gewisse Genugtuung. Geschah ihr recht für das was sie getan hatte.
Kai und Ruha kamen aus der selben Richtung gelaufen, wie sie, beide wirkten sauer. ¨Was war denn los?¨, hörte ich Ruki fragen. Kai antwortete säuerlich, ¨Die Mädels wollten ihr die kompletten Haare abschneiden, hätten Uruha und ich sie nicht aufgehalten!¨ Uruha zuckte mit den Schultern, ¨Es geschieht ihr zwar auch recht für das was sie getan hat, aber es muss dennoch nicht sein.¨ Kai funkelte immer noch böse in die Runde, vor allen Dingen mich schien er mit diesen Blick zu bedenken. He, was sollte ich bitte mit der Aktion zu tun haben, ich stachelte die Mädchen wohl kaum zu so etwas an. ¨Reg dich ab Kai, ich habe mit dem ganzen nichts zu tun¨, sagte ich ihm also. Er schien zwar nich überzeugt, aber unsere kleine Gruppe machte sich trotzdem endlich auf den Weg. Gerade als ich in die Limo von Ruha steigen wollte, klingelte mein Handy. Mein Vater, was wollte er denn? Anscheinend wollte er blos das ich nach Hause kam, er wollte was mit mir besprechen. Nachdem er aufgelegt hatte betrachtete ich ungläubig das elektronische Ding in meiner Hand. Dann stieg ich ein. Uruha, würdest du mich bei mir zu Hause absetzten? Mein Vater will igendetwas von mir.¨ ¨Klar¨, er gab dem Fahrer bescheid und schon ging es los, quer durch Tokyo.
Der Fahrer fuhr kurze Zeit später auf das Gelände der Villa meines Vaters auf und ich stieg aus. Wir verabredeten uns noch, dass wir uns Abend wieder in der Bar treffen würden, dann stieg ich aus und machte mich auf in das Arbeitszimmer von meinem Vater. Vorbei an vielen Türen und durch lange Flure. Ich klopfte an und wurde herein gebeten, dort saß mein Vater, hinter seinem Schreibtisch in einem großen Stuhl. Ich ging auf ihn zu und ließ mich auf einen der Sessel im Raum fallen. ¨Also, was möchtest du?¨, fragte ich ohne Umschweife. "Du wirst heute Abend mit mir Essen gehen, ich werde dir dort meine Geliebte vorstellen.¨ Ich seufste, "Ïch habe aber keine Lust, mir irgendeine von deinen neuen Fraun anzusehen!¨ Mein Vater sah streng zu mir herüber, ¨Es ist nicht irgendeine Frau, wir haben vor uns nächsten Monat zu verloben und ich ziehe es vor wenn ihr euch vorher kennen lernt.¨ So ist das also, er hatte sich einfach irgendeine Neue gesucht und wollte sie jetzt auch noch heiraten, dass war doch die Höhe. ¨Vergiss es, ich schaue mir diese Frau bestimmt nicht an, es ist ja bestimmt doch wieder nur so eine geldsüchtige Bitch!¨ ¨Unterstehe dich sie noch einmal so zu nennen Junge!¨, antwortete mein Vater mir nun schon etwas lauter, "Ïch erlaube dir erst ein solches Urteil über sie abzulegen, wenn du sie kennen gelernt hast!¨ Ts, wozu sollte ich sie kennen lernen? ¨Ich denke gar nicht dran!¨, ich sprang auf, verließ den Raum und schmiss die Tür hinter mir zu. ¨Heirate meinetwegen wen du willst, aber lass mich aus dem Spiel!¨, brüllte ich ihm durch die Tür zu und ging dann in mein Zimmer, warf die Schultasche einfach achtlos in irgendeine Ecke. Dann schmiss ich mich auf mein Bett. Mein Vater war wahnsinnig. Warum wollte er unbedingt heiraten? Er musste doch wissen, dass die meisten Frauen, die mit ihn ausgingen, nur auf sein Geld aus wahren. Wie konnte er nur so blöd sein? Ich konnte es einfach nicht verstehen. Wieder sprang auf, ich musste etwas tun, mich irgendwie ablenken.
Ich lief zum Kleiderschrank, suchte mir passende Sachen aus und riss mir diese hässliche Schuluniform vom Leib. Dann stieg ich in die enge Lederhose, das Tängtop, stylte meine Haare und schminkte mich schwarz. Ich würde heute Party machen gehen und versuchen meinen Vater und seine Loverin zu vergessen. Ich rief meinen Fahrer an und ließ mich in einen der besten Clubs der Stadt fahren. Von dort aus rief ich meine Jungs an und bat sie auch hier her zu kommen. Keiner hatte etwas dagegen und so reservierte ich uns schon einmal eine Ecke mit einem Tisch und gemütlichen Ledersitzen, um diesen Abend zu einen richtig guten werden zu lassen. Ruki, Kai, Uruha und Reita tauchten wenig später auf und gesellten sich zu mir. Wild gestekulierend erklärte ich ihnen was mein Herr Vater vor hatte und sie waren der selben Meinung wie ich, dass konnte nun wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen. Schon wurde die erste Runde Alkohol bestellt, zum Glück kannten uns die Kellner schon, so dass das Alter kein Problem darstellte. Mit mehr Alkohol im Blut ging es auf die Tanzfläche, wo ich mir den einen oder anderen Leckerbissen angelte, nur um mir die heißeste Chic im ganzen Club zu suchen, eine die mich alles vergessen lassen würde. Oh ja und ich fand sie.
Auch Ruha und Reita schienen einen Fick für die Nacht gefunden zu haben, denn aus den Augenwinkeln sah ich sie mit zwei nicht hässlichen Typen rumm machen, bevor ich mich wieder der Frau vor mir zu wendete. Auch diesen Morgen wachte wieder in dem Bett von meiner Wohnung auf. Die Frau von gestern Nacht war nicht mehr da, aber ihr Geruch klebte noch in der Bettwäsche. Das Laken war versaut, aber darum konnte sich eines der Dienstmädchen kümmern. Mein Handy summte vernehmlich und ich kroch aus dem Bett, um nach meiner Hose zu suchen, den in deren Weiten war mein Handy. Ich fand sie nach kurzem Suchen und angelte das Hndy aus der Tasche, ¨Moschi, moschi?¨, fragte ich. Am anderen Ende der Leitung wurde die Stimme von Kai vernehmbar. ¨Sag mal wo bleibst du? Der erste Block ist schon durch, und du bist noch immer nicht in der Schule aufgetaucht!¨ Ich starrte das Handy entgeistert an, es konnte unmöglich schon so spät sein! ¨Sag mir das das nicht war ist!¨ ¨Doch ist es und du kommst lieber schleunigst zur Schule, bevor die nämlich bei dir zu Hause anruft. Was zu Essen habe ich für dich mit dabei, also...¨ Ich brummte etwas unbestimmtes in den Hörer, legte auf und taumelte dann gähnend zum Kleiderschrank. Trotz das ich schon völlig zu spät war, konnte ich mich nicht dazu aufraffen mich schneller zu bewegen, die Nachwirkungen vom Alk waren noch deutlich in meinem Kopf zu merken. Oh ja, Alk war wirklich ein Lebensretter, aber gleichzeitig ein furchtbarer Betrüger und irgendwie fühlte man sich den Tag danach immer total beschissen, wenn man zu viel von diesem Lebensretter getrunken hatte. Ich quetschte mich in die Uniform und ließ dann die Limo kommen, damit ich wenigstens zum dritten Block noch erschien. Wie durch ein Wunder schaffte mein Fahrer es auch mich pünktlich zum zweiten hin zu schaffen, obwohl Tokyos Verkehr wie immer unmöglich war.

ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt