Jimin

32 6 0
                                    

Mit angespanntem Körper stand ich regungslos vor dem dunkelhaarigen Alpha. Namjoon starrte nach wie vor Yoongi an, der jedoch nicht so wirkte, als würde er in nächster Zeit nachgeben. 

" Nimm es ihm nicht übel. Hier drin stinkt es nur so nach Vorbrunftperomonen. Da ist er ein Jammerlappen, was Gerüche angeht. Vor allem welche, die ihn.... sagen wir mal in Aufregung versetzen.", mischte sich die Stimme von vorher ein. 

Ein weiterer großer, athletischer Alpha trat neben Yoongi. Er lächelte sanftmütig. Dann streckte er mir seine riesige Pranke von Hand entgegen. 

" Ich bin Hoseok. Aber nenn mich Hobi.", stellte er sich vor.

Vorsichtig nahm ich seine große Hand in meine viel kleinere. Erst war sein Händedruck angenehm, doch noch als ich angenehm überrascht war, wie sanft er sich verhielt, drückte er deutlich stärker zu. Ein Funkeln trat in seine Augen, welches von einem Hauch von Rot begleitet wurde. Schnell riss ich meine Hand zurück. Hoseoks Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen, welches seine strahlend weißen Zähne offenbarte. Verunsichert trat ich einen Schritt zurück. Unwohlsein baute sich in meinem Inneren auf und mein Omega knurrte warnend, als Hoseok mir für jeden Schritt, den ich zurücktrat wie ein Raubtier folgte. 

Schraubstockartig bohrte sich eine blasse Hand in die Schulter von dem mir folgenden Alpha. Hoseok schnappte in Richtung der Hand. Hart packte ihn die Hand blitzschnell im Nacken und drückte ihn nieder, sodass er seinen Rücken beugen musste, um nicht mit der Nase voran auf den Boden zu stürzen. Tiefes Knurren erfüllte den Flur.

" Schnapp noch einmal nach mir und ich lasse dich das volle Ausmaß der Konsequenzen spüren.", fauchte Yoongi.

Das Rot der Augen seines Alphas bohrten sich in das Rot von Hoseoks Alphas. Das Rot trat aus dem sanften Bernstein des Jüngeren. Seine Körperspannung ließ nach und er senkte leicht den Kopf. Doch dies schien Yoongi nicht zu reichen. 

" Behalte deinen Wolf in der Gegenwart von Omegas, vor allem neuen, unter Kontrolle. Du weißt, was sonst passiert.", warnte Yoongi seinen Rudelkameraden. 

Hobi nickte. Damit war die Situation scheinbar für beide beendet, denn Yoongi ließ den Jüngeren los. Schnell packte er mich stattdessen nun an meinem Handgelenk und zog mich von Hoseok weg und in sein Zimmer. Als ich das Zimmer betrat war es wie gegen eine Wand von Sandelholz und Kiefern zu laufen. Yoongis Geruch war derart intensiv, dass mein Omega unbewusst Slick produzierte. Mein Omega wusste, dass Yoongi in Vorbrunft war und machte sich bereit, wie es bei jedem anderen unvermählten Omega der Fall wäre. Errötend senkte ich meinen Kopf und zeigte damit Yoongi meinen direkten Nacken, was mir erst klar wurde, als dieser tief knurrte und seine große tattoowierte Hand in meinen Nacken legte. 

" Hör auf, meinen Wolf zu Dingen bringen zu wollen, die du besser nicht willst."

Fiepend versuchte ich seine Hand aus meinem Nacken zu bekommen. Yoongi ließ mich los, als hätte er sich an mir verbrannt. Schnell nahm ich Abstand zu dem Alpha. Und begab mich damit in Hoseoks Reichweite. Sein verführerisches Grollen löste in mir eine solche Unruhe aus, dass meine Omega in all meiner Panik an die Oberfläche gelangte. Wild zuckten meine eisblauen Omegaaugen umher und suchten nach einem sicheren Ort. Meine Nase zuckte, meine Boxer klebte mir unangenehm nass von Slick an meinem Arsch und allgemein wurde mir langsam alles zu viel. 

"Jimin?"

Gedämpft konnte ich eine Stimme wahrnehmen, die auf mich einredete, doch ich verstand nicht, was sie sagte, da das Rauschen in meinen Ohren immer lauter wurde. Langsam sah ich Namjoon vorsichtig und mit nach oben gewandten Handflächen auf mich zukommen. Unsicher wich ich zurück, als mir sein Duft entgegenschlug. 

>Alpha. Alpha. Alpha.<, sang mein Omega in meinem Kopf.

Noch mehr Slick trat aus meinem Arschloch aus und drang nun auch in meine Jeans, welche unangenehm steif wurde. Wimmernd zog ich mich weiter zurück. Ich war unsicher. Sehr. Und es gefiel mir ganz und gar nicht. Mein Fluchtinstinkt wurde immer stärker, bis ich einen regelrechten Tunnelblick entwickelte. Meine Brust wurde eng, was mir das Atmen deutlich erschwerte, weshalb er sich beschleunigte, was wieder rum noch mehr Brunftpheromone in meine Nase steigen ließ. 

Eine Hand nahm mich bei meinem Nacken und zog mich in eine enge Umarmung. Meine Arme wurden zusammengefaltet vor meine Brust gedrückt. Eine Decke aus warmem Duft von Sandelholz und Kiefer wickelte sich um mich. Meine Nase wurde bestimmend in eine schlanke Halsmulde gezogen, von welcher der Duft am intensivsten zu kommen schien. Beruhigende Pheromone drangen in meine Nase und verstopften diese. Erleichtert atmete ich in tiefen Zügen ein und ließ meinen Omega sich wieder beruhigen. Natürlich nahm meine Nase mit dem Sandelholz-Kiefer-Gemisch auch die Brunftpheromone deutlich wahr, doch die Kiefernote überwog diese deutlich.  

Zitternd schmiegte ich mich enger an den warmen Körper des Alphas. Dieser führte mich zielgerichtet Richtung Sofa, auf dem bereits die anderen des Rudels saßen. Behutsam lies er mich in die Arme von Taehyung gleiten und zog sich zurück. Jammernd streckte ich meine Hand aus, um nach Yoongis Pullizipfel zu greifen. Doch meine Hand griff ins Leere.

Mit einem lauten Klick fiel die Türe ins Schloss und verschluckte die sich entfernende Silhouette des Alphas. Drückende Stille legte sich über den Raum. Ich war mir der Blicke, die sich in meinen Rücken brannten durchaus bewusst, wollte mich aber partout nicht umdrehen, um diesen zu begegnen.  Taehyung kicherte leise, weshalb mein Körper in seinen Armen wackelte.  

Schmollend versuchte ich mich aus den Armen meines besten Freundes zu befreien. 

" Hör auf mich auszulachen! Als ob dich die Pheromone nicht betreffen würden!", schnappte ich eingeschnappt.

Das Lachen hörte auf und machte Platz für ein verschmitztes Lächeln. 

" Jiminie mag Yoongi~", sang er provozierend. 

Schnaubend schubste ich meinen platonischen Seelenverwandten von mir. Taehyung konnte mich mal. Niemals würde ich einen Alpha wie Min Yoongi mögen. Der Alpha war viel zu herablassend und ein leidenschaftlicher Jimin-Hasser. Mein Omega und ich wollten einen liebevollen Alpha. Der uns umsorgte und liebte wie wir waren. Mit Persönlichkeit und Duft. Außerdem konnten unsere Wölfe nicht kompatibel sein. Yoongi fand meinen Geruch abstoßend. Also mochte sein innerer Alpha meinen Omega nicht, was auch vollkommen in Ordnung war. Ich würde so oder so niemals einen Alpha wie Min Yoongi wollen. Eher frohr die Hölle zu. 


Your SmellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt