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Erschöpft schlossen sich meine Augen wie von selbst, bis nicht mehr mitbekam, was um mich herum passierte.


Felix POV: 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem weißen Raum. Ich kniff die Augen zusammen. Es war so hell. War das der Himmel? Oder war die Hölle doch nicht so düster wie alle es sich immer vorstellten? Ich erfuhr die Antwort, als ich mich genauer umsah. 

Ich war in einem Krankenhaus. Wie ich hierher gekommen war, konnte ich nicht sagen. Ich erschrak, als ich neben mir eine Person erblickte. Jedoch erkannte ich schnell, dass es Chan war. Wieso war er hier? Und woher wusste er, dass ich hier war? 

Er saß auf einem Stuhl, der neben dem Krankenhausbett stand, und schlief. Den Kopf hatte er am Bettrand auf einem Arm abgelegt. Ich sah dunkle Augenringe, die in seinem Gesicht irgendwie fehl am Platz wirkten. Sonst wirkte er immer recht aufgeweckt und glücklich, sofern ich das beurteilen konnte, immerhin kannte ich ihn erst zwei Tage. Zumindest ging ich davon aus, dass ich heute hier ins Krankenhaus gekommen war.

Zögerlich griff ich nach seiner Hand. Sofort fuhr er hoch und sah mich verwirrt an, bis er mich kurz darauf vorsichtig, aber glücklich, umarmte. Überrascht erwiderte ich diese. Als er sich von mir löste, drückte er einen Knopf, woraufhin keine halbe Minute später ein Arzt herbeigeeilt kam. Er fragte mich wie es mir ginge, jedoch konnte ich nicht antworten. Zu geschockt war ich, dass ich hier war. Chan antwortete für mich, dass ich noch etwas Zeit bräuchte. Daraufhin nickte der Arzt und ließ uns alleine.  

„Ich bin so froh, dass du wieder aufgewacht bist. Ich hätte es mir nicht verzeihen können, wärst du nicht mehr aufgewacht", schluchzte er, während bereits die ersten Tränen seine Wangen herunterliefen. 

„E-es ist alles gut", sagte ich mit kratziger Stimme. 

„N-nein, ich hätte dich nicht allein lassen sollen. Es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Du warst zwei Tage nicht ansprechbar!"

Zwei Tage? Hyunjin muss eine ziemliche Wut gehabt haben, dass ich so lange nicht bei Bewusstsein war. Als ich Chan so vor mir sitzen sah, so ehrlich, so verletzlich, stiegen auch mir Tränen in die Augen. Er sollte nicht weinen. Ich wollte ihn glücklich sehen. Sein Lachen hören. Während ich das dachte, fing ich an zu weinen. 

„Shh, nicht weinen Lixie."

Lixie.

Die letzte Person, die mich so genannt hatte, war meine Mutter gewesen. Sie hatte mich immer so genannt, außer wenn es um ernstere Themen gegangen war. Zum Beispiel einmal, als ich das Kuscheltier eines anderen Jungen im Kindergarten verschlampt hatte, hatte sie mich Felix genannt. Sonst aber die meiste Zeit Lixie. Niemand sonst hatte mich je so genannt. 

„Felix?"

„Hm?". Ich bemerkte, dass ich gedankenversunken ins Leere gestarrt hatte. 

„Ich habe dich gefragt, ob du noch weißt, was passiert ist und wie du hierher gekommen bist."

„Nein, also ich weiß nicht wie ich hierher gekommen bin, aber- also davor, ..." Ich brach ab. Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Ich wollte nicht, dass Hyunjin wegen mir Ärger bekam. Ich hielt das alles jetzt schon vier Jahre aus, ich würde es auch noch länger überleben, ohne das jemand genaueres wissen musste. 

„Ich weiß nicht mehr genau, was davor passiert ist."

„Die Frau in der Eingangshalle meinte, ein Junge in deinem Alter hätte dich hierhergebracht. Er sagte wohl, dass du verprügelt worden wärst, er dies aber beendet hätte."

Mask | HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt