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Glücklich drückte ich meine Nase in seine Halsbeuge, ich brauchte gerade einfach diese Nähe. Es war ein schönes Gefühl ihn zu umarmen, nach so langer Zeit fühlte ich mich endlich wieder sicher, gewollt und geliebt.

Felix POV: 

Eine halbe Stunde später stand ich mit Chan in der Küche. Wir kochten Tteokbokki, mein Lieblingsessen. Obwohl er meinte dass ich nicht zu helfen brauchte, es gab auch nichts zu helfen, wollte ich mich trotzdem irgendwie nützlich machen. 

„Du musst wirklich nicht helfen, ich mach das schon", meinte Chan. „Du kannst es dir gerne erstmal gemütlich machen und dich einrichten. Ich habe den Schrank im Schlafzimmer sowieso nur zur Hälfte belegt, du kannst deine Sachen gerne auf der anderen Seite verstauen."

„Okay Hyung." Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, jedoch sagte er nichts mehr. Also ging ich in sein - in unser - Wohn- und Schlafzimmer und begann meine Kleidung in den Schrank einzusortieren. Ich besaß grundsätzlich nicht sehr viel, bei mir zu Hause war kaum etwas persönliches in meinem Zimmer zu finden. Es war schlicht und weiß eingerichtet, ähnelte einem Hotelzimmer. Aber dadurch dass ich hier nichtmal alle Sachen hatte die ich besaß, brauchte ich von meinem Teil des Schrankes nicht einmal ein ganzes Fach, und ich hatte fünf Fächer zur Verfügung. Glücklicherweise hatte ich all meine Klamotten hier, die gerade mal aus Unterwäsche, zwei Hosen, einem T-Shirt und einem Hoodie bestand, von denen ich die Hälfte gerade anhatte. Ich hatte weder richtige Kleidung, noch Geld für Neue. Ich hatte keinen Job, verdiente also auch kein Geld. Chan arbeitete oft abends in einer Bar als Barkeeper, wodurch er sich sein Geld verdiente, er bekam aber auch jeden Monat noch etwas von seinen Eltern zugesteckt, wie er mir vorhin verraten hatte. 

Nachdem ich alles eingeräumt hatte kam Chan ins Zimmer und sagte mir dass das Essen fertig war. So saßen wir uns nun Küchentisch gegenüber. Nach einer kurzen Diskussion darüber, ob man Nutella lieber mit oder ohne Butter essen sollte, fing er an zu essen. Ich saß derweil nur da und sah ihm zu. Er blickte nach oben und sah mich kurz mit einem fragenden Blick an. Dann schien er es zu erkennen. 

„Oh Felix, es tut mir leid. Soll ich...soll ich mich umdrehen? Dann kannst du in Ruhe deine Maske abnehmen und wir könnten trotzdem reden. Ich verspreche dir auch, dass ich mich nicht umdrehen werde." Dankend lächelte ich ihn an, was er allerdings höchstens an meinen Augen sehen konnte. 

„Danke Hyung. Ich...ich drehe mich auch um, okay?" So saßen wir nun an seinem Tisch, einander den Rücken zugewandt, und aßen Tteokbokki. Von außen musste das bestimmt ziemlich komisch aussehen, jedoch fühlten wir uns beide wohl damit. Ich war Chan wirklich dankbar, dass er die Situation so schnell erkannt hatte, sonst wäre das Gespräch vermutlich noch unangenehmer geworden. Während wir also aßen fragte Chan mich auf einmal:

„Darf ich dich fragen, warum Herr Han gesagt hat, dass du nicht nach Hause solltest?" Ich erstarrte. Das war auch eine der Fragen gewesen, von denen ich mir gewünscht hatte, dass Chan sie mir niemals stellen würde.

„Du musst es mir nicht sagen, es interessiert mich nur. Weißt du Felix, ich möchte dass du weißt, dass du mir vertrauen kannst." Da war es wieder, das schlechte Gewissen. Ich wollte ihm wenigstens irgendeine Antwort geben, das hatte er mehr als verdient nach allem was er für mich getan hatte. 

„Ich...habe nicht das beste Verhältnis zu meinem Vater. Meine Mutter- sie ist zurzeit nicht zu Hause." Das war immerhin die halbe Wahrheit. 

„Ich verstehe", sagte er, „Es freut mich dass du bereit bist mit mir zu reden, Felix. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schwer es für dich sein muss darüber zu reden. Du weißt, ich respektiere deine Privatsphäre und deine Grenzen, ich hoffe aber, dass du verstehst, dass ich einfach Antworten möchte und auch brauche. Es ist trotzdem in Ordnung, wenn du nicht alle meine Fragen beantwortest, sage mir einfach, wenn dir etwas zu persönlich ist. Ich möchte nur, dass es dir gut geht, Felix. Manchmal hilft es, mit anderen darüber zu reden, aber wenn du dafür noch nicht bereit bist, verstehe ich das."

Chan ist wirklich ein vom Himmel gefallener Engel, ich war so dankbar für sein Verständnis und seinen Respekt gegenüber mir und meiner Privatsphäre. Ich konnte mich gar nicht glücklicher schätzen, dass ich hier bei Chan war und auch vorerst wohnen durfte.

„Danke für dein Verständnis. Es ist lange her, dass jemand mit so viel Verständnis und Akzeptanz mit mir umgegangen ist, es bedeutet mir sehr viel, dass du dich um mich und meine Gefühle sorgst. Ich kann verstehen, dass du Fragen hast, aber ich glaube, dass ich noch nicht bereit bin alle zu beantworten. Aber ich verspreche dir, dass ich reden werde, wenn ich das Gefühl habe, dass ich es brauche."


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795 Wörter

Hey Leudis :) zuerst einmal, es tut mir leid, dass so lange nichts kam, und dass das Kapitel jetzt auch so kurz ist.. Ich hatte lange keine Ideen, und ehrlich gesagt auch nicht wirklich Motivation weiterzuschreiben. Ich habe aber einige Oneshots angefangen zu schreiben, da ich einfach so viele Ideen für neue Fanfictions im Kopf habe, aber keine Lust die nächsten 30 Jahre damit zu verbringen sie zu schreiben...

Jetzt dachte ich mir, bevor ich euch nochmal 2 Monate warten lasse, bis ich die 1000 Wörter in diesem Kapitel geschrieben habe, gebe ich euch jetzt erstmal das was ich schon geschrieben habe. Ich kann nicht versprechen, dass in der nächsten Zeit regelmäßige Updates kommen, da ich zurzeit auch ziemlichen Schulstress habe und wie gesagt, immer noch eine ziemliche Schreibblockade bei dieser Story.

Alles Gute zum Geburtstag :)

Byeee <3


Mask | HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt