Eigentlich mochte ich Montage. Ich mochte es in die Uni zu gehen und in der Vorlesung zu sitzen.
Aber heute bedeutete das meinen Freund - Exfreund zu sehen. Noah. Den ich absolut nicht sehen wollte. Ich wusste, dass ich mich ihm stellen musste. Aber für mich war die Beziehung vorbei. Es gab nichts mehr zu reden. Er hatte mich betrogen. Absichtlich. Mehrmals. Es war kein Ausrutscher, kein Unfall, kein Missverständnis und einfach unter keinen Umständen entschuldbar. Reden würde nichts bringen, nichts weider gut machen, auch wenn er beteuern würde, dass er mich liebte, dass es nur mich gab. Er hatte mich seit ich ihn erwischt hatte mit Nachrichten zugespammt, hatte imme rund immer wieder beteuert wie leid es ihm tat. Aber jemandem, der mich mehrmals, über Monate hinweg betrogen hatte, tat höchstens leid, dass er erwischt worden war.
"Lex wir sind spät dran, beweg deinen Hintern her", rief Valeria durch den Hausflur und ich atmete tief ein und aus, bevor ich mir meine Tasche schnappte und aus meinem Zimmer kam. Ich hatte mir besonders Mühe mit meinem Outfit gegeben. Vermutlich, um meine Unsicherheit zu überspielen. Vielleicht auch, weil ich mich seit Freitag wirklich besser fühlte. Mit Mateo zu schlafen hatte gut getan und mein Selbstbewusstsein Stück für Stück wieder aufgebaut. Nicht komplett, aber genug, dass ich hier stand und bereit war mich Noah zu stellen.
"Du solltest öfter mit fremden Typen schlafen, tut dir gut", kommentierte sie mit einem Augenzwinkern, bevor sie mir meinen Mantel in die Hand drückte. "Aber jetzt beeil dich verdammt, Professor Meyer kann es nicht leiden, wenn Studenten zu spät zu seiner Vorlesung kommen." Das hatte er oft genug bewiesen, in dem er Studenten, die zu spät kamen einfach wieder rausschmiss. Schlimmer war es eigentlich nur früher zu gehen.
Es grenzte an ein Wunder, dass wir es tatsächlich noch rechtzeitig in die Vorlesung schafften. Ich unterdrückte die ganze Zeit den Drang nach Noah zu suchen, schaffte es aber nicht, sondern erwischte mich dabei, wie ich unauffällig meinen Blick über die Reihen vor mir gleiten ließ und nicht mehr den Ausführungen des Professors zur Tumorbehandlung folgte.
Verdammt, ich hatte mir vorgenommen keine Gedanken mehr an Noah zu verschwenden. Ich hatte ohnehin schon einen Berg an Lernstoff von letzter Woche den ich nachholen musste. Ich hatte mir gestern zwar alle Mühe gegeben wenigstens das Wichtigste aufzuarbeiten, aber es würde definitiv mehr als einen Tag brauchen um den Stoff nachzuholen.
Am Ende der Vorlesung hatte ich mit Sicherheit nur die Hälfte mitbekommen, zu abgelenkt war ich von Noahs Anwesenheit. Mit einem Fremden zu schlafen war gut, aber noch nicht genug, um Noah zu vergessen. Um das zu vergessen, was er mir angetan hatte.
Ich folgte Valeria gerade aus dem Saal und hörte nur mit halbem Ohr zu, während sie sich über ihren letzten Kurs beschwerte, als ich hinter mir meinen Namen hörte. Von Noah. Natürlich von Noah. Ich erstarrte in meiner Bewegung. Im nächsten Moment hatte er eine Hand auf meinen Rücken gelegt und sich neben mich gestellt.
"Lex, hey, wir müssen reden." Definitiv nicht. Ich wäre am liebsten einfach auf der Stelle verschwunden und wo anders aufgetaucht. Irgendwo weit weg von Noah.
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Vanishing Hearts
RandomEs ist nur ein Spiel. Zumindest für alle anderen. Für Alexandra ist es viel mehr als das. Nachdem sie ihren Langzeitfreund mit einer anderen im Bett erwischt hat, sieht Alexandra sich mit dem Spiel konfrontiert, dass sie und ihre Freundinnen zu Beg...