Rune
Von innen zertrümmerte jemand gerade mit lautem Pochen meinen Schädel. Ich hatten es wohl letzte Nacht doch etwas übertrieben. Aber ich konnte nur spekulieren, denn ich hatte keine Erinnerung mehr an alles, was von 23 Uhr bis vor wenigen Minuten, als ich mit pochendem Schädel aufwachte, passiert war. Neben mir lag eine junge Frau mit langen blonden Haaren, an die ich mich auch beim besten Willen nicht mehr erinnern konnte. Ich drehte mich noch einmal um, um weiter zu schlafen, als ich bemerkte, dass das Pochen nicht nur von meinem Schädel kam. Jemand klopfte an der Tür.
Ich war gestern Abend nicht mehr zu Dad ins Büro gegangen, sondern mit Aiden noch etwas um die Straßen von New York gezogen und das hatte ich jetzt davon. Aiden und ich waren zusammen hier bei den Starlings aufgewachsen und er war sowas wie mein bester Freund. Er wusste immer genau was ich brauchte und letzte Nacht war es eben ein Drink gewesen. Woher er genau kam, wusste ich nicht, er war einfach einmal hier gewesen. Ich vermutete, dass er eines von Dads unehelichen Kindern war, hatte ihn aber nie darauf angesprochen. Über solche Dinge redete man bei uns nicht. Aiden war einfach nur Aiden und dabei blieb es.
So langsam wie möglich versuchte ich mich aufzurichten, ohne die unbekannte Frau aufzuwecken. Vor Müdigkeit viel ich aber direkt wieder rückwärts ins Bett.Fuck! Um welche Uhrzeit war ich bitte ins Bett gegangen. Ich stellte nochmal einen Versuch an mich aufzurichten und war dieses Mal glücklicherweise etwas erfolgreicher. Torkelnd ging ich auf die Tür zu und schwang sie auf. Es sollte illegal sein, Menschen schon früh am Morgen auf die Nerven zu gehen.
Draußen stand ein Mann, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern konnte. Vielleicht hatte ich ihn aber auch noch gar nie zuvor gesehen, so oft wie die Bediensteten kamen und gingen, machte ich mir nicht die Mühe, ihre Namen zu lernen. Er war ungefähr Mitte vierzig und klein, weshalb ich von oben herab genau auf seine Kahle stelle hinunter sah. Peinlich berührt, Musterte er mich von oben bis unten. Erst dann fiel mir auf, dass ich nur in Boxershorts vor ihm stand.
"Herr Starling....ähm."" Ihr Vater möchte sie umgehend in seinem Büro sprechen...." "Ähm", stotterte er kläglich vor sich hin. Er tat mir fast schon etwas leid, aber ich hatte echt keine Lust, mich schon so früh am Morgen mit Dad abzugeben.
"Danke.....Ihr Name ist mir gerade Entfallen", versuchte ich wenigstens etwas Interesse an ihm zu zeigen. Es war ja nicht seine Schuld, dass Dad ihn geschickt hatte um mich zu holen
"White...ähm Roger White"
"Vielen Dank Roger." Ich tätschelte ihm Dankbar auf die Schulter und schloss die Tür wieder. Ich würde mich in ein paar Stunden mit Dad auseinandersetzen, wenn ich meinen wohlverdienten Schlaf nachgeholt hatte. Doch Roger schob seinen Fuß dazwischen.
"Ihr Vater meinte umgehend", sagte er mit neu gewonnenem Selbstvertrauen. "Er würde sicher nicht Glücklich sein wenn sie seine Aufforderung ein zweites Mal ignorieren." Nicht Glücklich sein war die reinste Untertreibung Dad würde toben vor Wut. Außerdem hatte ich mir gestern Nacht schon echt viel erlaubt und konnte es mir eigentlich nicht wirklich leisten ihn noch wütender zu machen. Traurig warf ich noch einen letzten Blick meinem gemütlichen Boxspringbett zu, der Schlaf musste wohl warten.
"Von mir aus. Wenn sie es erlauben, würde ich mich trotzdem gerne zuerst etwas anziehen." Auf Anziehen schlenzte ich die Tür zu und der arme Roger zog zum Glück noch rechtzeitig den Fuß heraus. Da fiel mir die Blondine wieder ein, die immer noch schlafend auf meinem Bett lag. Ich riss die Tür wieder auf und rief Roger zurück. "Könnten Sie vielleicht die Blondine herausführen, sobald sie aufwacht. Fahren Sie sie nach Hause, aber stellen Sie sicher, dass sie sich nicht an diesen Ort hier erinnert." Zur Antwort nickte Roger nur und lief davon. Wenn ein Starling eine Anweisung gab stellte man keine Fragen.
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the ruthless and the princess
RomantikNew York wird von zwei verfeindeten Gangs beherrscht, den Redwoods und den Starlings und Mittendrin sind Hollis und Rune. Hollis lebt ihr Leben im Schatten, denn niemand darf wissen wer sie wirklich ist, die totgeglaubte Tochter des Anführers der...