𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏

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𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏 𝐒𝐜𝐡ä𝐛𝐢𝐠𝐞 𝐂𝐚𝐧𝐭𝐢𝐧𝐚𝐬

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𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏
𝐒𝐜𝐡ä𝐛𝐢𝐠𝐞 𝐂𝐚𝐧𝐭𝐢𝐧𝐚𝐬

𝑇𝑜𝑑 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝐿𝑒𝑏𝑒𝑛𝑑𝑖𝑔! Dieser Satz halte in Lyrras Ohren wieder.

Für gewöhnlich lieferte sie ihre Beute meist lebendig aus. Sie mochte es nicht, sinnlos zu töten. Sie mochte es auch nicht, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, und ohne einer Leiche gelang dies nun mal viel leichter. Wobei sich in jenen Tagen kaum jemand um Leichen oder Ähnliches kümmerte. 

Tot oder lebendig! Ein letztes Mal holte sie tief Luft, dann betrat sie die Cantina.

Laute Musik dröhnte in ihren Ohren, und die Hitze schoss ihr entgegen, noch ehe sie ganz hineinkommen konnte. Orondia war zweifellos ein ungemütlicher Planet, voll von Steinen und Wüste und Eis, aber perfekt für Schmuggler und Piraten und jeden anderen Abschaum, den das Outer Rim hervorbrachte.

Lyrra blickte sich um. Die Cantina war zweifellos genauso schäbig wie der Rest des Planeten. Sie hasste Orondia. Es gab hier nichts, außer die Wüste und Taugenichtse und natürlich das Obelisk.

Eine Gruppe von Biths spielte.

Den meisten Gästen schien es zu gefallen, denn sie wippten in Takt mit den Füßen, manche sangen sogar lautstark mit. Selbst wenn Lyrra das Lied gekannt hätte, wäre es ihr nie in den Sinn gekommen, dasselbe zu tun. Sich vor allen dermaßen lächerlich zu machen, darauf konnte sie gut verzichten.

Sie lief zur Bar, und setzte sich auf einen der Hocker, etwas abseits vom Geschehen.Der Barkeeper, ein alter, einäugiger Mann, war gerade dabei, ein paar Gläser zu polieren. Seine linke Hand war geschient, was ihm nicht gerade die Arbeit erleichterte.

„Was zu trinken?", rief er über die Musik der Biths hinweg.

Lyrra nickte. „Irgendwas starkes." Sie hatte keine Lust, die Getränkekarte zu studieren. Etwas Gescheites, etwas Trinkbares, gab es in diesem Kaff sowieso nicht.

„Das Beste, was wir haben." Mit jenen Worten stellte der Barkeeper ein Glas, mit einer rötlichen Flüssigkeit vor sie. Prüfend betrachtete sie es kurz. Dann nahm sie ihren Helm ab, führte das Glas zu ihren Lippen und trank. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen.

Das Brennen tat gut. Für einen Augenblick erlaubte sie sich, mit ihren Gedanken abzuschweifen.Sie stellte sich vor, wo anders zu sein. Sich auf Coruscant mit ihren Freunden einen Shot nach getaner Arbeit zu gönnen. Oder auf Alderaan für das Wohl des Königs anzustoßen. Hatten sie auf Alderaan überhaupt einen König? Lyrra wusste es nicht. Die Kernwelten erschienen ihr so fremd. Und so weit weg.

„Noch einen?" Der Wirt war schon dabei, ihr leeres Glas wieder aufzufüllen.

Hastig schüttelte Lyrra den Kopf. Sie war hier nicht zum Vergnügen. Ein Drink war in Ordnung, den hatte sie gebraucht. Mehr würden sie bloß bei der Arbeit behindern.

„Dann halt nicht." Schulterzuckend wandt sich der Barkeeper wieder seinem Gläsern zu.

Lyrra hingegen sah sich um. Er musste hier sein. Seit Wochen schon hatte sie ihn beobachtet. Heute würde sie ihn stellen.

„Hey, Mando. Schicker Helm." Ein Rodianer hatte sich auf den Platz neben sie gesetzt. „Auch wegen Utaik hier?"

„Wer?" Entgeistert sah sie ihr Gegenüber an. Er trug typische Pilotenkleidung, wie die meisten Leute hier. Auch sonst stach er nicht wirklich aus der Menge hervor. Für einen kurzen Moment überlegte sie, so zu tun, als würde sie ihn nicht verstehen. Aber sie hatte sich schon verraten. Sie verfluchte Maxtom, dass er ihr Rodianisch beigebracht hatte.

„Utaik." Der Rodianer winkte den Wirt herbei. „Noch zwei, bitte."

Schon landeten erneut zwei Gläser, mit der rötlichen Flüssigkeit, vor ihnen.

„Und du bist?", fragte Lyrra, während sie an ihrem nippte.

„Bloß ein einfacher Kopfgeldjäger aus Jabbas Gefolge. Mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wohlgemerkt." Der Rodianer trank sein Glas in einem Zug leer. „Wobei ich ihn unter uns gesagt, nur aus Zufall gefunden habe. Irgendwo hier auf diesen Planeten ist er. Was ich nur für ein Glück habe."

„Was für ein Glück", murmelte Lyrra. Fast schon tat ihr der Rodianer leid.
Aber da sah sie ihn.
„Danke fürs Getränk", rief sie, bevor sie es ebenfalls in einem Zug leer trank. Da war er. Ihre Suche hatte sich ausgezahlt. All die Wochen mit herumfragen und herumlungern ebenfalls.
Blitzschnell hatte sie ihren Helm aufgesetzt und sprang vor dem Ausgang.

Ed Utaik, welcher die Cantina gerade verlassen wollte, erstarrte. „Geh mir aus dem Weg!" Seine Stimme war kaum mehr als ein Knurren.

Lyrra seufzte. Ihr Onkel hatte stets gesagt, dass die gesamte Galaxis alleine beim Anblick mandalorianischer Rüstung erstarrte. Aber inzwischen schreckte sie niemanden mehr ab. Nicht einmal mehr in den hintersten Welten.

„Hey, warte!", rief der Rodianer im Hintergrund. „Das ist er doch. Das ist meine Beute."

„Wie du willst." Utaik zog einen Blaster. Er schoss, ohne ein weiteres Wort zu sagen.Und auch wenn man den Respekt vor Mandalorainern verloren hatte, ihre Fähigkeiten sollte man nie unterschätzen. Lyrra hatte sich blitzschnell auf den Boden geworfen, während sie ihren eigenen Blaster nahm, um Utaik ins Bein zu schießen.

Er fiel auf die Knie und schrie wütend auf, bevor er eine weitere Blastersalve auf sie abfeuerte.

Lyrra war vorbereitet. Geschwind hatte sie sich auf die Seite gerollt, die Schüsse gingen ins Leere. Dann stand sie auf. Sie zielte auf Utaiks Kopf und schoss, ehe dieser es überhaupt realisierte.

Kurz wurde es still. Aber nur kurz. Ehe Utaiks Körper zu Boden fiel, hatte die Musik bereits wieder eingesetzt.

„Hey, warte!", hörte sie den Rodianer erneut rufen. „Du hast gesagt, dass du ihn nicht kennst." Lyrra konnte die Verzweiflung aus seiner Stimme erkennen. Es schien nun wirklich nicht sein Tag zu sein. Sie sparrte sich eine Antwort, sondern warf dem Barkeeper ein paar Credits zu, und verließ die schäbige Cantina.

„Tod oder lebendig", hallte der Satz in ihrem Kopf. Diesmal war es wohl Ersteres.

𝐓𝐡𝐞 𝐉𝐞𝐝𝐢 𝐚𝐧𝐝 𝐓𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐧𝐝𝐚𝐥𝐨𝐫𝐢𝐚𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt