3. Kapitel

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"Es ist sehr wichtig dass du über Leukämie bescheid weist. Damit du handeln kannst, falls etwas passiert."
Dr. Shells Stimme hatte wieder diesen stsamen Unterton. Und er starrte überall hin, nur nicht mir in die Augen.

Ich saß saß in einem hellen Raum voller Stühle und Tische. Vermutlich war dies hier ein Raum wo Medizinstudenten lernten oder Unterricht hatte. Dr. Shell stand vorne an einem Computer der an einen Beamer angeschlossen war.

Was soll den bitte passieren?

Soweit ich wusse war Leukämie nicht unbedingt die Krankheit wo man von einer Sekunde auf die nächste Starb. Genau genommen war es ja nicht mal Krebs. Als Krebs wurden bösartige Tumoren bezeichnet. Leukämie war das Bilden von zu vielen weißen Blutkörperchen. So viel hatte Wikipedia gestern Abend noch hergegeben.

Anscheinend gab es vier Formen von Leukämie, jeweils zwei Akute und zwei Chronische. Ich hatte eine Chronische Form da die Krankheit bei mir sehr schleichend begann.

Keine der Beschreinbungen passte auf mein Krankheitsbild zu, und über Unterarten oder andere seltene Formen hatte dort nichts gestanden.

Über die Überlebenschancen schon.

Leukämie ließ sich kaum vollständig ausrotten. Es blieben fast immer Reste im Knochenmark, wo das Blut gebildet wird, die das erneute auftreten der Krankheit ermöglichten. Je früher die Krankheit erneut auftrat dessto geringer die Überlebenschancen.

Tatsache war:

Mehr als 80% der Erkrankten starben innerhalb der ersten fünf Jahre. Und selbst wenn man diese überlebte, war es unwarscheinlich dass man vollständig geheilt wurde.

Und das war nur der Durchschnitt. Die Form von Leukämie die ich hatte war kaum erforscht, wenn man Wikipedia glauben konnte, denn ich zeigte weder Müdigkeit, noch Knochenschmerzen. Symptome die sonst bei jeder Leukämieform auftraten.

Ich hatte Leukämie schon seit dei Jahren, oder länger. Drei Jahre lang hatte ich die Frage mit mir rumgetragen, was ich hatte.
Auf einmal wünschte ich, ich wüsste es immer noch nicht.

"Also," Dr. Shells Stimme wurde wieder normal. Ein untrügliches Zeichen dafür dass ein Medizienischer Vortrag mit einem haufen Fremdwörten kommen würde.

"Die Ursachen für das Auftreten von Leukämie sind fast vollständig unerforscht, da sie nach dem Auftreten der Krankheit, nicht, oder kaum, mehr erkennbar sind. Man vermutet allerdings dass durch einen fehler beim teilen einer Zelle der Grundstein für eine Bildung der Krankheit ist. Wobei besonders Leute, die das sogenannte Down-Syndrom haben, betroffen sind. Bei deisen liegt die Warscheinlichkeit, dass sie an Leukämie erkranken zwanzig Mal höher als bei normalen Leuten, beziehungsweise Kindern.

Also kann jeder an Leukämie erkranken. Dein Fall ist jedoch in mehrfacher Weise ungewöhnlich. Beispielsweise tritt Leukämie deutlich häufiger bei betagteren Leuten über sechzig auf, und wenn es dann tatsächlich bei Kindern auftritt, dann bei deutlich Jüngeren.

Zudem leidest du nicht unter unerklärlichen Schmerzen, Müdigkeit, ungewolltem Gewichtsverlust, nächlichen Schweißausbrüchen, unerklärlicher Blutarmut und der dadurch bedingten Blässe, sowie anhaltendem Fieber, Herzrasen, Atemnot oder der Vergrößerung bestimmter Organe. Beispielsweise Lymphknoten, Milz und Leber. Dies sind allerdings grundlegende Symptome die jeder Leukämieerkrankung zugrunde liegen."

Seine Stimme klang Monoton und blechern und er quetschte so viele Fakten und Fremdwörter in seine Bandwurmsätze, dass mein Kopf anfing zu schmerzen und ich aufstöhnte.

Ich fixierte eine Macke in dem einfachen Holztisch an dem ich saß, um nicht vollkommen durch zu drehen. Seit der Diagnose konnte ich mich schlecht konzentrieren und war ständig gereitzt. Es lag aber nicht an der Krankheit.

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