41. Kapitel

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Jungkook:

Am liebsten hätte ich Jessi ihre aufgespritzten Lippen abgerissen. Fast hätte sie mich verraten! Taehyung würde mir bald misstrauen, das wusste ich. Fuck, ich musste mir etwas einfallen lassen...

"Du denkst also, dass ich dir etwas verheimliche?", fragte ich vorsichtig, nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit in Stille gefahren waren.

"Ich glaube, das ist nur natürlich, oder? Wir haben noch nicht alles besprochen und so etwas erfährt man eben mit der Zeit. Aber du wirkst schon ziemlich geheimnisvoll. Nur, warum bezeichnet Jessi dich als Psychopathen und sagt, ich hätte Todessehnsucht?", antwortete Taehyung, während ich leise seufzte. Sollte ich ihm einfach die Wahrheit sagen? Vielleicht einen Teil davon?

"Wie du weißt, komme ich aus Nordkorea… Ich habe dort bis ich acht Jahre alt war mit meinem älteren Bruder gelebt.", begann ich zögerlich und seufzte tief. Fuck it.

"Mein Bruder und ich haben unsere Eltern umgebracht, um fliehen zu können. Deshalb nennt Jessi mich einen Psychopathen. Das steht auch in meiner Polizeiakte. Unsere Eltern waren treue Unterstützer von Kim Jong-un und wollten nicht, dass wir ein normales Leben in Südkorea führen. Also mussten wir uns etwas überlegen. Wir haben nachts unsere Hütte in Brand gesetzt. Unsere Eltern kamen dabei ums Leben und wir gelangten über einen Fluss nach China. Glücklicherweise waren wir so klein, dass die Wachen uns nicht bemerkten. In China mussten wir mithilfe eines inzwischen guten Freundes untertauchen. Er zog uns groß, bis wir sechzehn waren. Wir durften zur Schule gehen und ein normales Leben führen. Als wir sechzehn wurden, schickte er uns nach Südkorea, wo wir hin wollten. Jetzt führen wir hier unser Leben weiter, auch wenn wir mit einem schlechten Gewissen leben müssen…", erzählte ich Taehyung einen Teil der Wahrheit.

Dass wir im Untergrund in China landeten und in illegale Geschäfte wie Drogen, Waffen, Menschen- und Organhandel verwickelt wurden, ließ ich lieber weg. Jeongguk und ich machten uns im Untergrund einen Namen. Unsere Eltern hatten uns zu skrupellosen Killern erzogen und wir waren wie gemacht dafür. Nur bei Taehyung scheiterte ich kläglich.

"O-oh…", murmelte Taehyung, und ich seufzte erneut.

"Nenn mich Mörder, nenn mich widerlichen Nordkoreaner, nenn mich Psycho… Mir egal. Das ist die Wahrheit.", sagte ich enttäuscht, als ich spürte, wie Taehyungs Hand sich sanft auf meine legte, die sich fest am Lenkrad festkrallte.

"Du bist kein Psycho. Du hast es tun müssen und ich bin dir irgendwie dankbar dafür, denn jetzt bist du hier bei mir. Ich mag dich, so wie du bist. Egal, ob du Blut an den Händen hast oder nicht. Danke, dass du mir das anvertraut hast. Es fühlt sich an, als würde ich mich gerade ein Stück mehr in dich verlieben.", lächelte Taehyung, was mich kurz zum Lachen brachte.

"Was? Wegen meiner Eltern?"

"Nein… weil du ein hartes Leben hattest. Deine Sicht auf die Welt ist vielleicht farblos, aber das macht dich nur stärker. Du hast viel durchgemacht und gelitten. Ich möchte dich glücklich machen. Ich möchte dein Regenbogen sein, der dir jede Sekunde ein Lächeln schenkt.", sagte Taehyung lächelnd. Seine letzten Worte brachten mich tatsächlich zum Schmunzeln.


"Du bist wirklich süß... Ich liebe dich, Taehyung. Und das meine ich wirklich ernst. Du bist einfach wunderbar~", sagte ich und ließ Taehyung, der sich lächelnd zu mir hinüberneigte, sanft meine Wange küssen.

"Ich hab dich auch lieb, Kookie.", erwiderte Taehyung, und ich konnte nicht anders, als abrupt an einer Bushaltestelle zu bremsen. Die Fahrt war nicht mehr wichtig. Mein Herz war ganz auf den Mann neben mir fokussiert, der nervös an seinem Finger knabberte.

"Sag das nochmal.", forderte ich ihn auf und Taehyung, dessen Wangen rot wurden, wiederholte seine Worte leise und unsicher.

"Ich hab dich lieb…?", fragte er fast wie ein Zögern, doch das reichte mir, um sein Gesicht sanft in meine Hände zu nehmen, ihn zu mir zu ziehen und unsere Lippen lächelnd aufeinander zu drücken.

Diese Worte machten mich unglaublich glücklich. Ich hab dich lieb war die Steigerung von mögen und deutet darauf hin, dass Taehyung sich wirklich in mich verliebte. Das bedeutete mir mehr, als ich ausdrücken konnte. Ich hatte meinen Traummann gefunden und würde ihn so gut beschützen, wie ich nur konnte.

"Baby, die Leute schauen uns an.", kicherte Taehyung, was mich lächelnd dazu brachte, mich von ihm zu lösen und ein wenig aufgeregt weiterzufahren.

"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich jetzt gerne auf mir hätte~", sagte ich fröhlich, woraufhin Taehyung mir lachend einen leichten Schlag auf den Oberarm verpasste.

"Sag so etwas nicht, wenn unser Feierabend noch fünf Stunden entfernt ist!" Taehyung lachte herzhaft, was mich zum Grinsen brachte.

"Ist das eine Einladung, es später zu sagen?", fragte ich schelmisch, woraufhin Taehyung energisch den Kopf schüttelte.

"Nein, kein Sex, bevor ich nicht bereit bin. Wir müssen sowieso etwas überlegen, wie ich mich langsam darauf vorbereiten kann... Dann gewöhne ich mich besser daran!", erklärte Taehyung, was mich zum Nachdenken brachte.

Ich hatte einige Ideen, aber am besten wäre es, wenn er auf dem Bauch liegen würde.Das wäre jedoch schwierig, da er damals in dieser Position war... bei dem schlimmen Ereignis.

"Vielleicht könntest du mich einfach mal an deinen Hintern ranlassen. Natürlich nur so weit, wie es für dich okay ist.", schlug ich vor, erhielt aber sofort ein entschiedenes Kopfschütteln von Taehyung.

"Nein... Das möchte ich nicht.", sagte er fest.

"Na dann überleg dir etwas anderes~", lächelte ich sanft und nahm Taehyungs Hand, um ihm einen zarten Kuss auf den Handrücken zu geben.

"Hmmh... Ich werde mir etwas überlegen!", sprach Taehyung und lehnte sich zu mir, um mir einen sanften Kuss auf die Wange zu geben, den ich sofort genoss.

Warum genoss ich jede Sekunde mit Taehyung so sehr? Vielleicht, weil ich tief in mir Angst um ihn hatte.


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Ich hab heute was gelesen, dass die englische Version 'Jungkook' ist und die koreanische Version seines Namens 'Jeongguk' ist... Somit is das eigentlich ein und der selbe Name, nur anders geschrieben.
Ändern will ich das hier trotzdem nicht haha

Police Affair | ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉ ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt