Das war ja vielleicht ein Tag

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Kathi 

Nun war es so weit. Zwei Wochen waren vergangen und meine Freundinnen mussten nach Hause. Ich musste bald in die Schule und mich dort zurecht finden,auch wenn ich noch nicht die geringste Ahnung hatte, wie mir das gelingen sollte. Ich war noch nie besonders gut in Englisch gewesen, sondern hatte nur das nötigste gebaucht und war mit einer guten vier weg gekommen. Nun musste ich den ganzen Tag Englisch sprechen und sogar meine Klausuren in dieser Sprache schreiben. Das Mum da nicht früher dran gedacht hatte.

 "Kathrin bist du noch da?" Julia riss mich aus meinen Gedanken. "Was? Ja bin noch da sorry" "Wir müssen jetzt los...sonst verpassen wir das Flugzeug" murmelte Henriette leise und unterdrückte es zu schniefen. Wir alle würden uns schrecklich vermissen. "Hey wir können immer noch skypen und schreiben. Oder telefonieren "meinte ich ein bisschen zu optimistisch. Ungerne wollte ich mich von meinen Freundinnen trennen. Sie waren das einzige, dass mich hier noch an mein Heimatland erinnert hatte und die einzigen, die mich verstanden. Ich wusste, dass ich nicht auf ewig in Irland bleiben musste, doch ich musste hier mindestens vier bis fünf Jahre  bleiben. Meine Schule beenden und dann noch eine Ausbildung abschließen oder ein Studium
machen, damit ich, wenn ich nach Deutschland zurückkehrte, nicht ohne ein Einkommen da stand. Mir war auch bewusst, dass mich die Zeit hier in Irland sehr verändern würde und ich bei meiner Rückkehr nicht mehr die sein würde, welche ich jetzt war. Vielleicht sprach ich bald fließend Englisch mir irischem Akzent, ohne es überhaut zu merken. 

 Mit Tränen in den Augen lösten wir uns erneut voneinander und ich sah den anderen schweigend zu, wie sie ihre Sachen nahmen und zum Flugzeug gingen. Erst alles ich sie nicht mehr sehen konnte, drehte ich mich um und ging raus zu meiner Mum. Stumm setzte ich mich ins Auto und redete die ganze Fahrt über kein Wort mit ihr. Ich wollte nur noch in mein Bett, denn ich fühlte mich leerer als sonst. Dieses Gefühl hatte ich zuletzt nach dem Tot meines Vaters verspürt und nun war es wieder da. Das Verlangen danach, sich in einem dunklen Raum zu verkriechen und nie wieder ein Wort mit einer Menschenseele zu sprechen. Allein sein, nichts fühlen und am besten nach einer kurzen Zeit daran zu Grunde gehen. Es war ein Gefühl ähnlich Liebeskummer, nur viel schlimmer. Es fraß dich von innen auf und zerstörte dich langsam, wenn du nicht versucht hast es auf zu halten. Doch dieses Mal würde ich stark bleiben. Ich würde nicht zulassen, das mich dieses Gefühl erneut zerstörte. 

Zuhause angekommen wollte ich mich sofort in mein Zimmer verdrücken und allein sein, nur machten mir die Knallköppe von Boy Band einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Kaum war ich auf der Treppe, um in meinen kleinen Zufluchtsort zu verschwinden, wurde ich von zwei starken Armen zurück gezogen und in den Garten geschleift. "Liam muss das sein?" ich konnte mir einfach nicht erklären, warum er das tat, bis ich erkannte, das die anderen alle um ein kleines Lagerfeuer saßen und anscheinend - warum auch immer - auf mich und Liam warteten. "Kathi!" rief Louis begeistert, bevor er leicht rot wurde und sich wieder setzte, als wäre nichts gewesen. Ein bisschen verwirrt setzte ich mich zu ihm und sah die anderen fragend an. Diese jedoch schüttelten nur stumm den Kopf und verdrehten die Augen...okay...merkwürdig. "Wir dachten uns, dass du doch bestimmt nicht alleine oben in deinem Zimmer hocken willst, sondern garantiert einen gemütlichen Abend mit uns verbringe willst, richtig?" Harry sah mich grinsend an. Ganz gegen meine Erwartungen, wurde es ein echt netter Abend. Ich hatte die Jungs in den letzen Wochen etwas besser kennen gelernt und musste feststellen, dass sie gar nicht so schlimm waren, wie ich immer gedacht hatte. Nein sie waren sogar sehr nett, wenn auch ein bisschen sehr chaotisch. 

 Naja nun saßen wir alle samt um ein Lagerfeuer, aßen Marshmallows und lachten zusammen. Zwischendurch sangen die Jungs sogar ein paar kleine Zeilen zusammen, was sich wirklich wunderschön anhörte und die ganze Atmosphäre sog etwas romantisch wirken ließ. Ich vergaß wirklich die Zeit und als ich dann wirklich mal auf die Uhr sah waren es schon halb eins. Müde teilte ich den Jungs mit, dass ich ins Bett gehen würde, was Louis dazu bewegte, darauf zu bestehen, mich noch bis zu meiner Zimmertür zu bringen. Schweigend gingen wir ins Haus und ignorierten die Rufe der anderen, die uns rieten ja ein Kondom zu benutzen und es nicht zu wild zu treiben. An meiner Tür angekommen grinste ich Louis an, welcher mich verlegen anlächte.

"Sooo..dann danke fürs hochbringen" sagte ich noch, bevor ich Louis umarmte und in meinem Zimmer verschwand. Wow..das war ja vielleicht ein Tag gewesen.



So meine lieben. Ich bin darauf angesprochen worden, dass ich doch mal wieder updaten sollte und verdammt diese Person hatte so recht. Das Kapitel ist leider etwas klein geworden. aber ich denke, dass es ganz okay ist. Wie immer bitte ich um Votes und Kommentare jeder Art

Eure Kathrin

Unverhofft kommt oftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt