Flucht

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Niall

Sie starrte mich an als wäre ich das achte Weltwunder. Ihrem Shirt nach zu urteilen, die war sie kein Fan, was mich ein wenig erleichterte, doch sie konnte genau so gut eine Haterin sein. Ich musterte sie genau. Sie war ganz niedlich, mit der kleinen Nase, den großen blauen Augen umd dem mittellangen braunblonden Haar. Ich konnte Entsetzen in ihren Augen lesen und eine gewisse, wenn auch widerwillige Bewunderung. " Sorry ich wollte nicht stören" stammelte sie schnell und schloss die Tür. Was war das denn? Sie zeigte nicht die Anzeichen für einen Hater aber auch nicht die eines Fans...merkwürdig. Kaum sah ich aus dem Fenster, bemerkte ich schon, wie sie in den Wald rannte. War sie denn komplett hirnverbrannt? Schnell rannte ich raus, doch eine Frau, die ihr sehr ähnlich sah, hielt mich auf. "Lass sie. Sie wird wieder kommen" sagte sie sanft. "Aber das ist zu gefährlich" sagte ich und riss mich los. So schnell es ging, rannte ich hinterher. Sie durfte nicht alleine dort hinein.

Kathi

Blind links rannte ich hinein. Einfach los. Weit weg von meinen Albtraum. Tränen verschleierten meine Sicht. Ich roch den vertrauten Duft des Waldes und fühlte mich sofort zu hause. Langsam verfiel ich in einen gleichmäßigen Trab, bis ich etwas hinter mir hörte. "Heyyy! " schrie er hinter mir. Panisch schaute ich mich um und rannte wieder los. Ich wollte ihn nicht sehen. Warum ausgerechnet er? Ich hasste One Direction jetzt nicht direkt, aber meine Freundinnen hatten früher immer versucht, mich zu einem Fan zu machen, was mir bis heute nicht schmeckte. Ich wusste viel...zu viel für meinen Geschmack. Etwas riss an meinem Arm und ich stolperte, landete auf dem Rücken und merkte wie sich etwas schweres auf mich legte, um mich daran zu hindern, wieder weg zu laufen. "Verdammt bist du schnell" keuchte er. " Lass mich los! " sagte ich auch wenn es eher weinerlich als bedrohlich klang. Er starrte mich an und ich bemerkte, dass ich es auf deutsch gesagt hatte und wiederholte es auf englisch. " Nur wenn du nicht weg rennst" kam die Antwort. Ich nickte. Was blieb mir auch anderes übrig? Schwer atmend stand er auf und zog mich hoch. Was wollte der denn? Kaum wollte ich meine Ruhe haben, schon kam er mir hinterher. Der achso tolle Niall Horan. Man beachte die Ironie. Da ich nicht wusste, was ich tun sollte, starrte ich ihn an, wie ein Kaninchen die Schlange. " Du hättest nicht hier rein rennen sollen. Zumindest nicht alleine!" Moment....war er etwa wütend auf mich? "Was rennst du mir überhaupt hinterher? Und warum zum Teufel soll ich hier nicht sein? Ich bin alt genug um allein auf mich auf zu passen oder glaubst du, das nur weil meine Mum mich hierher verschleppt hat und wir in einem Haus wohnen, du auf mich aufpassen musst?  Auf so etwas kann ich gut verzichten! " ich funkelte ihn an und er stand da, als hätte er mir nicht zugetraut so zu reden. Das tun die wenigstens. Aber zu meinem Glück, war ich nicht so wie ich aussah. Nicht klein, süß, schüchtern und nicht fähig, sich zu wehren. Nein ich für meinen Teil mochte meine große Klappe.

" Wohw....gaaanz ruhig. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber in Irland ist es alleine zu gefährlich in den Wald zu gehen" oh na toll. "Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!" Er konnte mir gerne gestohlen bleiben. Ich drehte mich um und ging los. Einfach quer durch den Wald, so wie Zuhause auch. Schon wieder packte er mich am Arm "Lass mich Frieden! " schnautzte ich ihn an, doch er sagte nichts. Er zog mich einfach hinter sich her. Zurück zu meinem jämmerlichen Leben.

Unverhofft kommt oftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt