𝑊𝑜𝑙𝑓𝑠𝑡𝑎𝑟 - 𝐵𝑟𝑖𝑒𝑓 𝑎𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝑇𝑜𝑡𝑒𝑛

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1121 Wörter

『Brief an einen Toten

Lieber Tatze,

ich habe diesen Brief schon viel zu oft begonnen, doch finde ich nicht die richtigen Worte um dir all das zu sagen, was noch unausgesprochen ist und in meinen Gedanken jeden Tag umherschwirrt.

Doch zu aller erst sage, nein, wohl eher schreibe ich dir, dass du mir fehlst, so unendlich doll. Auch James und Lily vermisse ich, schon viel zu lang, doch der Schmerz über deinen Verlust ist noch viel schlimmer.

Ich denke jeden verdammten Tag an dich. An dein Lachen, was so wunderschön ist und bei dem ich jedes Mal selbst zumindest schmunzeln musste. An deine sturmgrauen Augen, die mir bis in die Seele blicken konnten und in denen ich mich mehr als nur einmal verloren habe. An deinen perfekten Körper, den ich nie spüren konnte.

Es zerreißt mich, dass ich dir nie die Wahrheit gesagt habe. Ich war ein Feigling, habe lieber geschwiegen als den Mut aufzubringen dir meine Gefühle zu gestehen.

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich es dir sagen. Ich liebe dich Sirius, so sehr, dass jetzt mein Herz blutet und mir jegliche Kraft nimmt. Ich halte diesen Schmerz nicht mehr lange aus. Damals, als du nach Askaban gekommen bist, war ich wütend und enttäuscht. Ich dachte wirklich du wärst schuld am Tod unserer Freunde.

Jetzt und auch schon vor ein paar Jahren schäme ich mich dafür, das jemals gedacht zu haben. Du wärst lieber gestorben als dass du jemanden von uns verraten hättest.

Aber nun bist du aus einem anderen Grund tot. Ich kann und will es noch immer nicht begreifen und glauben, aber du bist tot. Tot. Tot.

Auch wenn ich es schreibe fühlt es sich falsch an. Du darfst nicht weg sein! Ich brauche dich. Sirius, ich weiß nicht wie es weitergehen soll.

Harry braucht Hilfe die ich ihm aber nicht geben kann. Dumbledore hat allen verboten Kontakt zu dem Kleinen aufzunehmen. Doch dass kann nicht gut gehen, er zerbricht genauso daran wie ich es tue. Was würdest du an meiner Stelle tun? Trotzdem versuchen Harry zu finden? Vermutlich, deine Sturheit hat dich schon oft in brenzliche Situationen gebracht und Regeln brechen lassen.

Vermutlich sollte ich Harry suchen... Aber was dann? Wenn nicht mal ich mit deinem Tod umgehen kann, wie soll ich ihm dann helfen?

Sirius, ich kann das nicht. Nicht ohne dich.

Meine Tränen laufen jeden Abend ununterbrochen. Ich weine mich in den Schlaf. Und dann? Träume ich ständig von deinem Tod. Davon, wie deine verrückte, mörderische Cousine den Zauberstab hebt und den Fluch in deine Richtung schießt, wie du getroffen wirst und in den Schleier fällst. Ich sehe vor mir, wie dein Blick erst zu Harry gleitet, ehe du mir deinen letzten zuwirfst, schmerzvoll und doch erlösend.

Es ist die Stelle an der ich schreiend aufwache und zitternd mich selbst hilflos umschlinge. Ich verstehe dass du gelitten hast. Askaban hat dich verändert, dich schreckhafter und verletzlicher gemacht. Du hattest so viele Albträume, ständig Angst vor jeder kleinsten Berührung, vor jedem Geräusch.

Nur frage ich mich, warum bei mir nicht? Sobald ich dich berührt habe, bist du nicht zusammengezuckt. So als ob du dich sicher gefühlt hast. Ich will nicht glauben dass du das selbe für mich gefühlt hast. Es würde alles noch schlimmer machen.

Denn dann hätten wir wenigstens die Zeit zusammen genießen können. Die Zeit nach Askaban. Wir hätten uns gegenseitig Mut machen können. Doch wäre dein Verlust dann noch schlimmer, da ich gewusst hätte, dass du mich auch lieben würdest.

Ich habe keine Ahnung ob dieser Brief mir irgendwie helfen wird mit der Situation umzugehen. Ich fühl mich schrecklich einsam, gebrochen und kaputt. Ich bin wütend auf mich selbst weil ich dich liebe und dein Tod dadurch so viel schlimmer ist. Du warst mein erster bester Freund, immer für mich da und hast mir so viel geholfen. Damals in Hogwarts war ich so unsicher, doch du kamst mit deiner offenen, freundlichen und lustigen Art da her und hast dich mit mir unterhalten. Ich hatte vorher keine Freunde aufgrund der Werwolfssache, deshalb bist du mir auch so wichtig.

Auch wenn unsere Freundschaft nicht immer perfekt war, so haben wir uns immer gegenseitig geholfen. Damals der Streich, der Snape fast das Leben gekostet hat, hätte fast alles zerstört. Doch ich war schon damals in dich verliebt gewesen und Lily hat mir geraten, dass jeder eine zweite Chance verdient hat.

Danach haben wir uns geschworen immer ehrlich zueinander zu sein. Ich war es nicht. Schließlich war ich zu feige dir meine Gefühle zu gestehen, da ich dich als Freund nicht verlieren wollte. Doch unsere Freundschaft war stärker als zuvor.

Manchmal frage ich mich, wie es gewesen wäre, hätte ich dir schon während unserer Schulzeit gesagt, dass ich in dich verliebt bin. Doch ich konnte es dir nicht sagen, da die Angst dich zu verlieren zu groß war. Ich wäre allein gewesen und mit gebrochenem Herzen.

Jetzt bin ich allein, keiner von euch ist mehr da. James und Lily schon so lange nicht und jetzt du. Peter hat euch verraten... Das kann ich auch noch immer nicht fassen.

Aber am schlimmsten ist das Gefühl welches ich seit deinem Tod spüre. Leere. Stumpfe, schmerzende und schwere Leere.

Ich glaube kaum dass es jemals wieder besser werden wird.

Du bedeutest mir so viel Sirius. So viel, dass ich nicht damit umgehen kann dass du weg bist. Tot bist. Tot.

Ich hoffe nur, dass du von deinen Qualen, die du seit Askaban erleiden musstest, erlöst bist. Vielleicht bist du bei James und Lily, bei deinem Bruder oder zumindest an einem schönen Ort.

Bei Merlin, wie sehr ich mir wünsche bei dir sein zu können. Doch ich muss auf Harry aufpassen, auch wenn ich dazu zu schwach bin, so habe ich es damals Lily versprochen. Ich werde auf Harry achten, es ist das einzige was ich noch tun kann.

Meine einzige Hoffnung besteht darin, dass wir uns wiedersehen. Irgendwann.

Bis dahin muss ich damit umgehen, dass du tot bist. Du bist tot! Sirius, ich kann nicht akzeptieren dass du tot bist, aber ich muss einsehen, dass ich dich verloren habe. Endgültig. Der Tod trennt die Wege der Lebenden für immer. Ich weiß nicht ob wir uns wiedersehen werden, denn was kommt nach dem Tod? Ist dann alles vorbei? Oder sieht man danach jeden, der einem wichtig war?

Egal was dann kommt, ich werde nicht über deinen Tod hinwegkommen. Du bist die Liebe meines Lebens. Ich liebe dich, Sirius. Du wirst für immer in meinem Herzen bleiben und jeden Tag werde ich an dich denken.

Was ich mit diesem Brief machen werde, bleibt mir ein Rätsel, denn er zeigt nur meine Gedanken die ich jeden Tag habe. Es gibt kein Grab von dir an das ich ihn hätte legen können damit er vielleicht zu dir findet. Du wirst sowieso niemals erfahren was hier geschrieben steht.

Aber falls es doch aus irgendeinem Grund so sein sollte, dann sage ich dir zum Schluss eines nochmal.

Ich liebe dich Sirius.

Dein Moony



Ahhhh, was hab ich hier getan? Ich hab keine Ahnung mehr, woher ich diese Idee genommen habe...

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen <3

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