Eines konnte ich für Kalifornien schon einmal definitiv festhalten: Jeder hier sag gut aus.
Einerseits war das wirklich ätzend, weil meine Narben nur noch mehr herausstachen, wenn alle um mich herum immerzu derart perfekt wirkte.
Andererseits aber genoss ich es genauso wie jedes andere Mädchen, Zeit mit süßen Jungs zu verbringen, und mein gesamtes Rehateam war hinreißend.
Das machte die ganze Zeit, die ich mir jedem Einzelnen von ihnen verbringen musste, sehr viel angenehmer.
Mein Ernährungsberater und mein Krankenpfleger waren beide heiße Typen Anfangs dreißig.
Mein Ernährungsberater arbeitete außerdem noch als Person Trainer.
Ich hatte nie viel Sport getrieben, aber wenn ich den Kerl nur ansah, hätte ich mich am liebsten sofort im Fitnessstudio angemeldet.
Mein Physiotherapeut war erst achtundzwanzig und ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Im Ernst: Er sah aus, als gehörte er ins Fernsehen und nicht in mein Wohnzimmer, wo er mich zu Kräftigungsübungen zwang, bis mir zum Heulen zumute war.
In den letzten beiden Wochen hatte ich beinahe auf meine Physiotherapiesitzung gefreut.
Beinahe.
Ich keuchte, als mich unerwartet eine Welle des Schmerzen durchzuckte, und hielt den Atem an, um nicht aufzuschreien.
>>Na komm, Deku, nur einmal noch. Ich weiß, dass du das schaffst. Bis ganz runter zu den Schuhspitzen diesmal.<<
Ich hätte am liebsten losgeweint, berührte aber noch einmal beinahe meine Zehen, weil Daniel mich mit so viel Zutrauen anlächelte, dass ich es nicht über mich brachte, ihn zu enttäuschen.
Und ich schwöre, er klammerte mit den Wimpern.
Ich streckte meine Finger Richtung Fußboden, dehnte meine neue Haut dort, wo sie am meisten spannte.
Mir war klar, daß Physiotherapie anstrengend sein sollte - was einen nicht umbringt, macht einen stärker, im wahrsten Sinne des Wortes -, aber ich konnte meine Finger einfach nicht dazu bringen, bis zu meinen Schuhen zu reichen.
Mein gesamter Körper brannte.
Tränen stachen mir in den Augen, und ich richtete mich wieder auf.
>>Tut mir leid. Ich schaff's nicht. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper jede Sekunde auseinanderreißt.<<
Daniel runzelte die Stirn - nicht aus Frust oder Enttäuschung, sonder aus Sorgen um mich.
Seine Mimik allein ließ mich ins Schwärmen geraten.
>>Du bist am Montag einmal bis zu den Schuhen gekommen. Machst du jeden Tag deine Übungen, so wie wir es besprochen haben?<<
>>Ja, aber ich glaube, meine Haut hasst das kalifornische Klima. Sie hat die ganze Woche gejuckt.<<
>>Lass mal sehen<<, verlangte Daniel.
Ich hob mein T-Shirt ein wenig an, sodass er meinen Rücken begutachten konnte, und schlug dann die Hosenbeine hoch, um ihm die Haut in meiner Kniekehle zu zeigen.
>>Warum hast du nicht früher was gesagt? Ich hätte dich nicht so hart rannehmen sollen. Du kratzt aber nicht dran herum, oder?<<
>>Ich gebe mir Mühe.<<
>>Und direktes Sonnenlicht? Du hast dich nicht auf der Veranda gesonnt, oder? Keine Ausflüge zum Strand?<<
>>Doch, klar<<, spöttelte ich.
>>In aller Öffentlichkeit in Badehose herumzuflanieren steht ganz oben auf meiner To-do-Liste. Ich hab das Haus nicht verlassen, seit ich hier angekommen bin. Mittlerweile bin ich quasi Vampir.<<
Daniel wandte den Blick von meiner Haut ab und runzelte wieder die Stirn. Diesesmal würde ich Ärger bekommen.
>>Erstens ist der Strand großartig und du würdest ihn lieben. Nächsten Sommer, wenn deine Haut widerstandsfähiger ist, bringe ich dich persönlich hin.<<
Der süße Daniel, in nichts als Badehose?
Dafür würde ich die startenden Blicke auf meine Narben beinahe in Kauf nehmen.
>>Und zweitens: Wann kommt denn Pfleger?<<
>>Erst am Montag.<<
>>Das ist zu spät. Dein Haut ist viel zu trocken. Sie muss sich erst noch an das Klima gewöhnen. Kalifornien ist viel trockener als die Ostküste.<<
>>Da würde mein Haar dir zustimmen.<<
Daniel lachte und kramte zielstrebig in seinem Rucksack.
>>Aha! Ich hab also doch welche dabei.<<
Er zog ein Fläschchen Mineralöl hervor und grinste.
>>Zieh dich um, dann reib ich dich damit ein. Deine Mom hat eine Massageliege, oder? Ich glaube, das hat sie erwähnt, als ich das letzte Mal hier war.<<
Erst als das scherzhafte Lachen aus Daniels Gesicht wich, wurde mir klar, dass ich bei seinen Worten erstarrt war.
>>Sie ist nicht meine Mom<<, sagte ich, auch wenn das gar nicht der Grund dafür war, dass sich plötzlich all meine Eingeweide verkostet hatte.
>>Und ja, sie hat eine, aber du musst das nicht machen. Ich bin sicher, ich halte gut bis Montag durch.<<
Er hatte meine Narben bereits gesehen, aber nur mal hier und da einen Arm oder ein Bein - das war etwas anderes, als auf einmal Zeuge des ganzen Ausmaßes zu werden.
Daniel sah mir direkt in die Augen, als wisse er genau, weshalb ich tatsächlich zögerte.
>>Deku.<<
Seine Stimme war sanft, aber eindringlich.
>>Bis Montag platzt dir die Haut auf, dass du blutest.
Wir können nicht riskieren, dass deine Transplantate einreißen. Du willst doch nicht noch mal operiert werden müssen, oder?<<
>>Nein.<<
Meine Stimme zitterte, während ich versuchte, meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
>>Wenn du dich mit mit so unwohl fühlst, kann ich Cody anrufen, oder du kannst ein Elternteil bitte, es zu übernehmen, aber es muss heute gemacht werden.<<
Als ob ich meinen Dad oder Jennifer das machen lassen würde.
Ich hatte ed nicht weniger gehasst, meinem Pfleger die Narben zu zeigen, als es bei Daniel hadern würde, also war es unsinnig ihn zu bitten, Cody anzurufen. Ich holte tief Luft und nickte. >>Tut mir leid. Du hast recht. Ist schon gut. Ich gehe mich umziehen.<<
>>Braver Junge.<< Daniel lächelte mich mit so aufrichtigen Stolz an, daddy es mir ein wenig und Herz Schnitt. >>Du bist einr meiner tapfersten Patient, weißt du das?<<
Ich brachte ein Lachen heraus. >>Ich warte, dad sagst du zu allen.<<
Daniel grinst. >>Stimmt, aber bei dir meine ich es wirklich ernst.<<
>>Ich wette, das sagst du auch zu allen.<< Ich verdrehte die Augen und ging in mein Zimmer, um die gefürchtete Badehose anzuzeigen.
Bis ich endlich den Mut zusammengekratzt hatte, wieder herauszukommen,hatte Daniel bereit die Massageliege im Wohnzimmer aufgestellt. Ich hielt die Luft an, aber als er aufsah, lächelte er, als sei gar nichts anderes. Kein Zögern, nicht eine Sekunde lang. Nicht einmal ein Zusammenzucken. Er klopfte einfach mir der Hand auf die Liege.
Genau deshalb liebte ich Ärzte. Das Pflegepersonal in der Verbrennungsklinik war ganz genauso gewesen wie Daniel: Für ihn war ich einfach ein Mensch wie jeder andere. Während meiner Zeit dort hatte ich es sogar geschafft, mir selbst einzureden; das Leben, das vor mir lag, würde gar nicht so schlimm werden.
Auf meinem Flug von Bosten nach L. A. hatte ich Schuhe, Hosen und ein langärmeliges Oberteil getragen. Die einzige sichtbaren Narben waren die auf meiner rechten Hand gewesen, und natürlich war ich ein wenig gehumpelt. Die Leute hatten mich angestarrt wie ein Außerirdischer mit drei Köpfen. Sie hatten geflüstert und auf much gedeutet und waren zusammengezuckt. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie es sein würde, wenn ich das Haus mit einem Top und kurzer Hose verließe.
Ich nahm meinen Mut zusammen und ging zu Daniel hinüber, aber als ich ins Zimmer kam, sah mich Jennifer. Sie trug gerade ein paar voller Limonadengläser, und als ihr Blick auf all meine entblößten Narben fiel, schnappte sie nach Luft, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie musste die Gläser abstellen und sich setzen. >>Tut mir leid<<, flüsterte sie. >>Rich hat erzählt, dass es schlimm ist, aber ich hatte keine Ahnung... es tut mir so leid, Deku.<< Sie sah zu mir hoch und zuckte wieder zusammen. >>Entschuldigt mich<<, sagte sie und rannte dann geradezu die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Daniel gab mir eine Minute Zeit, mich zu fassen, und nahm dann sanft meine Hand. >>Soll ich dir hochhelfen?<<
Normalerweise hätte ich es alleine versucht, aber diesmal ließ ich mich auf die Liege heben. Ich legte mich zuerst auf den Bauch; ich fühlte mich noch nicht bereit, ihn wieder anzusehen. Nicht, nachdem meine Stiefmutter gerade vor mir aus dem Zimmer gelogen war. >>Keine Ahnung, warum mein Dad für Pflege zu Hause bezahlt<<, geummelte ich, während Daniel damit begann, meine empfindliche Haut mit Mineralöl zu tränken. >>So weit ist die Verbrennungsklinik nicht weg. Ich wäre viel lieber für diesen ganzen Kram dorthin gefahren.<<
Daniel blieb einen Augenblick lang still und sagte dann: >>Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass es besser wird. Es wird nie leicht sein, Deku. Die Leute werden immer auf dich reagieren - einige schlimmer als andere.<<
>>Zumindest sind die Stiefhexen nicht zu Hause. Jennifer ist vielleicht taklos, aber sie versucht zumindest, nett zu sein. Hexe ein und Hexe zwei lassen den Teufel wie ein zahmes Hündchen wirken.<<
Daniel seufzte. >>Sieh ed positiv: Du wirst immer schnell merken, wer Deine echten Freunde sind. Wenn Du Dich eines Tages mal entschließt zu heiraten und eine Familie zu gründenn, dann kannst du dir sicher sein, dass du als Ehemann nur die Crème de la Crème bekommen wirst<<
Ich schnaubte. Als ob ich auch nur die geringste Chance hätte, dass jetzt noch jemand mir mir ausgehen geschweige denn, mich für den Rest seines Lebens am Hals haben wollen. >>Wag es ja nicht, den Gedanken, dass jemand sich lieben könnte, als lächerlich abzutun, Deku. Umdrehen<<, forderte er. Als ich mich auf den Rücken rollte, bemühte er sich, ein wütendes Gesicht zu ziehen. Es gelang ihn nicht besonders gut. >>Du bist clever, witzig und stark. Und du bist wunderschön.<<
>>Noch mal: Du bist mein Therapeut. Du musst das sagen.<<
Daniel lachte nicht. Er sah so direkt und ernst auf mich hinunter, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. >>Atemberaubend schön<< sagte er mit Nachdruck. >>Du hasst Augen, die einen Mann in seine Träume verfolgen könnte.<<
Ich wollte einen Scherz machen, aber etwad in Daniels Gesicht hielt mich entschieden zurück, sodass ich nur ein >>Danke<< flüsterte und tiefrot anlief.
>>Es gibt Menschen da draußen, die über deine Narben hinwegsehen und den Jungen im inneren erkennen werden<<, sagte Daniel, >>aber die findest du nicht, wenn du dich den ganzen Tag lang hier im Haus versteckst. Denk bloß nicht, dass ich das vergessen hätte. Ich warne dich jetzt: Ich verpetze dich bei Dr.Parish, verlassen dich drauf.<<
Ich stöhnte. Die Sitzungen bei meiner Psychologin waren beinahe schmerzhafter als meine Physiotherapie.
>>Schau mich nicht so an. Das ist nur zu deinem Besten. Du solltest mich von morgen bis abends hier im Haus herumsitzen, und das weißt du. So kann es passieren, dass du Rückschritte machst, Deku. Du willst doch nicht, dass deine ganze Arbeit der letzten Monate umsonst gewesen ist.<<
>>Aber ich mache jeden Tag meine Übungen. Ehrlich, ich schwör's.<<
>>Das ist nicht das Gleiche. Du musst aktiv sein. Du brauchst Abwechslung in deinen Bewegungsabläufen. Du muss all die Dinge tun, die du vorher getan hast, ohne auch nur darüber nachzudenken. Außerdem wirst du hier drinnen depressiv, und dann strengst du dich nicht mehr so an. Das lässt mich schlecht dastehen, und am Ende feuert mich dein Dad. Mag sein, dass du mich loswerden willst, aber ich verspreche dir, dass jeder Ersatztherapeut, den dein Dad für mich findet, dich genauso quälen wird - bloß Word er dabei nicht so großartig sein wie ich.<<
Da hattet er wohl recht. Wenn doch alle anderen nur halb so cool wären wie Daniel.
In diesen Moment kam mein Vater ins Zimmer und nahm stillschweigend meine Haut In Augenschein, während Daniel die letzte Stelle einreibe. Seine Brauen senkten sich tief über die Augen, und er machte deutede Handbewegung.
>>Warum sieht sie so aus?<< Er hatte während meiner Zeit im Krankenhaus in Bosten schon oft zugesehen, wenn ich eingeschmiert wurde, deshalb fiel ihn der Unterschied auf. Mein Vater sah Daniel an, also überließ ich ihm zu antworten. >>Er ist das feuchte Klima in Bosten gewohnt. Vielleicht sollten Sie seinen Krankenpfleger häufiger kommen lassen, bis sein Körper genügend Zeit gehabt hat, sich an das Wetter hier anzupassen.<<
Dad nickte. >>Ich rufe Cody heute noch an. Kann er in diesen Zustand aus dem gehen? Ich muss mit ihm zur Schule fahren, und ihn anzumelden.<<
Grrr. Physiotherapie, eine zu Tränen entsetzten Stiefmutter, trockene Haut, zusätzliche Besuche meines Pflegers - und soeben war mein Tag auf wundersame Weise direkt noch um einiges schlimmer geworden. Großartig.
Daniel - einfühlsam genug, um zu bemerken, wir unhöflich während sie in Wirklichkeit direkt neben einen standen - wandelte sich zu mir um, als er meinem Vater antwortete. Er zwinkerte zu und sagte: >>Die frische Luft wird dir guttun.<<Mein Vater meldete mich an derselben schicken Privatschule an, die auch die Zwillinge besuchten. Mein ganzes bisheriges Wissen über Privatschulen stammt aus Teeniefilmen, die ich im Fernsehen gesehen hatte. Die Schule rühmte sich ihre achtundneunzigprozentigen Erfolgsquote bei der Studienplatzvermittlung. An meiner Highschool in Bosten gab es Metalldeltoren am Eingang, und man war stolz drauf, dass git die Hälfte der Schüler ihren Abschluss schaffte.
Als wäre das nicht schlimm genug gewesen, verlangte die neue Schule auch noch Schuluniformen. Sie bestanden aus dem traditionellen weißen Poloshirt - oder Rollkragenpullover im Winter - und dunkelblaue Hosen. Denn ganzen Sommer über hatte ich mich im Haus verkrochen, und bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen mein Dad und Jennifer mich gezwungen hatten, nach draußen zu gehen, von Kopf bis Fuß verhüllt. Und jetzt erwarteten sie von mir, in einem kurzärmligen Oberteil und kurzer Hose zur Schule zu gehen? Hatten sie keine Ahnung, wie fies Teenager sein konnten?
Mein Vater strahlt übers ganze Gesicht, als wir nach unserem Gespräch mit dem Schulleiter wieder ins Auto stiegen.
>>Und?<< fragte er. >>Was meinst du? Bist du schon aufgeregt? Hübsche Schule,
oder?<<
Sie war zu hübsch. Die Schule thronte abgeschmiert hinter gigantischen Eisentoren und einem Wachhäuschen auf einer riesigen ausladenden Rasenfläche. Sie bestand aus einer Reihe kleiner Gebäude, die durch überdachte Bogengänge miteinander verbunden waren und mich an alte Klöster erinnerten. Kaum vorstellbar, dass darin eine Highschool untergebracht war.
Während Dad vom Parkplatz fuhr, begann mein Herz zu rasen - so, wie ich es inzwischen bereits als Vorzeichen meiner Panikattacke kannte. Ich drehte mich im Sitz komplett zur Seite und packte ihm am Arm. >>Dad, bitte zwing mich nicht, dorthin zu gehen.<<
Meine plötzliche Eindringlichkeit überrumpelte ihn. >>Warum, was ist denn los?<<
>>Überhaupt zur Schule zu gehen wird schon schlimm genug werden. Bitte, bitte, bitte mach es nicht noch schlimmer für mich. Das hier - das ist Wahnsinn. An einer öffentlichen Schule weiß ich zumindest, was auf mich zukommt - andere Schule, gleicher Mist. Die Ärzte haben gesagt, >Vertrautes< würde mir guttun. Und das...<<, ich gestikulierte in Richtung der Schule hinter uns, >>... ist nicht >vertraut<. Das schaffe ich nicht. Zwing mich nicht, dorthin zu gehe.<<
Meine Panik war zu einhundert Prozent echt, aber mein Dad besaß tatsächlich die Dreistigkeit, über mich zu lachen. Er tat meine Angst ab, als sei sie völlig aus der Luft gegriffen. >>Sei nicht albern. Das wird prima dort, du wirst schon sehen.<<
>>Warum kann ich keinen Onlineunterricht nehmen? So könnte ich wahrscheinlich die Zeit audholen, die ich versäumt habe, und innerhalb von paar Wochen meinen Abschluss machen, statt komplettes letztes Schuljahr zu wiederholen.<<
>>Du weißt, warum du nicht online lernen kannst. All deine Ärzte habe dir erklärt, wie wichtig es ist, dass du so schnell wie möglich wieder in einen geregelten Alltag zurückzufinden. Je länger du dich einigelst, desto schwieriger wird es für dich, je wieder ein normales Leben zu führen?<<
>>Was soll ich deiner Meinung nach tun, Deku? Ich versuche nur mich an Empfehlungen der Ärzte zu halten. Ich versuche das zu tun, was für dich am besten ist.<<
Ich hätte an liebsten geschrien. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was für mich am besten war. >>Schön. Kann ich dann wenigstens auf eine öffentliche Schule gehen?<<
Dieser Vorschlag schien meinen Dad zutiefst zu entsetzen. >>Warum um alles in der Welt willst du auf eine öffentliche Schule
gehen?<<
>>Ähm... erstens: keine Uniformen. Und weil die Schüler sich dort entfalten und sie selbst sein dürfen, als eigenständig Individuen. Dort gibt es viel mehr Freaks. Ich hätte viel bessere Chancen, mich einzufügen.<<
>>Du bist kein Freak.<<
Ich warf meinen Dad einen ungläubigen Blick zu, in dem eine Herausforderung lag: Sag das noch mal. Er tat es nicht.
>>Selbst, wenn ich nicht vergrüppelt und vernarbt wäre, würde ich nicht auf diese Schuld gehen wollen. Ich bin nicht wie Jennifers Töchter. Ich gehöre nicht an eine großkotzige, überprivilegierte, schicke Reichensprösslingsschule.<<
>>Du bist sehr voreingenommen, Deku. Versuch es wenigsten, bevor du dich entschließt, die Schule zu hassen.<<
>>Aber...<<
>>Außerdem schicke ich keine meiner Kinder auf eine öffentliche Schule, wenn ich es mir leisten kann, euch eine bessere Ausbildung zu bieten.<<
Das fand ich zutiefst kränkend, zumal ich bisher ausschließlich auf öffentliche Schulen gegangen war. >>Letztes Jahr hat dich dad anscheinend doch nicht gestört<<, fauchte ich. >>Andererseits: Ich schätze, letztes Jahr war ich auch nicht wirklich dein Sohn, oder? Genauso wenig wie in all den Jahren davor, in denen ich auf öffentlichen Schulen gegangen bin.<<
Mein Dad erstarrte, und seine Miene wurde absolut undurchschaubar. Daraus konnte ich nur schließen, dass ich ihn entweder richtig fuchsteufelswild gemacht oder ernsthaft verletzt hatte.
>>Du bist bereits angemeldet. Ich schicke dich nicht auf eine öffentliche Schule. Ende der Diskussion.<<
Ich klappte den Mund zu, warf mich in meinem Sitz nach hinten und zog es auf der restlichen Heimfahrt vor, stumm aus dem Fenster zu starren. Ende der Diskussion? Schön. Meinetwegen. Ende der letzten Diskussion, die wir je geführt hatte.
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Baku und Deku
RomanceDiese Geschichte handelt um ein Jungen namens Izuku Midoroy und einen jungen namens Bakugou Katsuki. Izukus leben lief toll, bis er ein Autounfall hatte.