🔔 Kapitel 2🎄

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Triggerwarnungen im Infokapitel lesen!

Kapitel 2 | Auch Weihnachtspyjamas können sexy sein.

»Einen Mistelzweig?«, frage ich skeptisch. »Bist du dir sicher, dass das wirklich notwendig ist?«

»Aber sicher doch!« Tante Mafalda trinkt ihr Glas Punsch, in einem Zug leer. »Immerhin haben wir dieses Jahr ein paar heiße Stripper zu Gast. Und die Chance, mit einem von ihnen herumzuknutschen, lasse ich mir unter keinen Umständen entgehen.«

Ich verziehe angewidert das Gesicht. »Stripper?! Oh nein ... jetzt sag mir bitte nicht, dass Aaron seine ganzen Arbeitskollegen zu unserem gemeinsamen Weihnachtsessen mit anschleppt!«

»Natürlich. Die armen Kerle wohnen viel zu weit weg, um an Weihnachten nach Hause zu fahren. Da habe ich Cloud vorgeschlagen, sie alle samt in den Wagen zu packen und mitzubringen.«

Na, das kann ja was werden.

»Was sagt Mom dazu?«

»Tja, keine Ahnung ... Ich habe seit dem Thanksgiving-Debakel von neulich nicht mehr mit ihr gesprochen.«

»Mit Thanksgiving-Debakel meinst du, als du betrunken ausgerutscht bist und Moms Truthahn mit zu Boden gerissen hast, den der Hund sich dann geschnappt hat?«

»Ach, so schlimm war es nun auch wieder nicht.«

Ich schmunzelte. »Mom war ziemlich sauer.«

»Deine Mom ist immer sauer, Heaven. Weißt du nicht mehr, was sie gesagt hat, als Darren und du euch getrennt habt?« Ein tiefer Stich in meinem Herzen sorgt dafür, dass ich unweigerlich zusammenzucke. »Ob ihr es nicht noch einmal versuchen wollt, weil sie ja bereits die Anzahlung für die Hochzeit gemacht hat. Dabei hat dieser gottverdammte Idiot dich betrogen! Wie du also merkst, ist Empathie nicht gerade ihre Stärke.«

Am liebsten hätte ich die ganze Sache verdrängt. Aber leider werde ich beinahe tagtäglich daran erinnert, dass mein Exverlobter es vor meinen Augen mit einer anderen getrieben hat.

Im nächsten Moment klingelt es an der Tür. Und ich bin heilfroh darüber, dass Tante Mafalda und ich unser Gespräch nun beenden müssen.

»Ich mache mal auf.« Rasch gehe ich zur Tür und öffne sie. Doch als ich sehe, wer da plötzlich vor mir steht, wünschte ich mir, ich hätte vorher durch den Türspion gesehen.

»Schwesterherz!« Cloud schließt mich in eine feste Umarmung, ehe sie nach oben zu dem Mistelzweig blickt und mir einen sanften Kuss auf die Wange haut. »Wer kommt bitte auf die glorreiche Idee, einen Mistelzweig direkt über dem Türrahmen im Eingang hängen?«

Ich verdrehe die Augen. »Wer wohl?«

Als Clouds Blick blitzschnell an mir auf- und abwandert, wird mir klar, dass ich noch immer meinen gammeligen Pyjama mit den Kakaoflecken darauf trage.

»Heaven ... was ... Wieso bist du nicht umgezogen?«

»Weil ... Tante Mafalda mich überfallen hat.«

Ich sehe an meiner Schwester vorbei und stelle fest, dass Cloud mit fünf viel zu gutaussehenden Weihnachtsmännern angereist ist. Scheinbar hat Tante Mafalda keinen Scherz gemacht, als sie gemeint hat, Aaron würde ein paar seiner Stripper-Freunde einladen, mitzukommen.

Mir klappt die Kinnlade herunter. »H-hi Aaron und ... A-Aarons Freunde.«

Hi Aaron und Aarons Freunde? Herrgott, als hätte ich noch nie einen attraktiven Mann vor Augen gehabt.

Allerdings war fünfmal Magic Mike einer zu viel.

»Dürfen wir vielleicht reinkommen? Draußen ist es ziemlich kalt«, meldet einer von ihnen sich zu Wort.

»Oh Gott, klar! Entschuldigt bitte, natürlich dürft ihr hereinkommen!« Ich trete zur Seite und lasse die massiv gebauten Männer eintreten. Dann werfe ich meiner Schwester einen vielsagenden Blick zu und geleite Tante Mafaldas Gäste nach oben auf ihre Zimmer.

Das Haus war groß genug, um jedem ein Einzelzimmer bieten zu können, zumal meine Eltern und die anderen vermutlich daheim schlafen würden.

»Heaven, was ist los?«, fragt Cloud, als wir allein auf ihrem Zimmer sind und ich ihr beim Auspacken helfe. »Ich habe pünktlich drei Wochen vorher auf deinen alljährlichen Weihnachtsanruf gewartet. Und gerade öffnest du in diesem uralten Gammeloutfit die Tür. Was ist los?«

»Oh, entschuldige bitte, dass ich nicht fröhlich herumspringe und mit Lametta um mich schmeiße!« Ich reagiere patziger, als ich eigentlich möchte.

»Nein, das war doch nicht so gemeint! Ich weiß, dass dir die Trennung von Darren noch immer nahegeht. Also ...«

»Schon gut, es war mein Fehler, dich so anzuschnauzen. Du kannst nichts dafür.«

»Ich mache mir nur Sorgen um dich. So kenne ich dich gar nicht.«

»Ja, ... ich mich auch nicht.«

Cloud klatscht in die Hände. Danach kramt sie eine rote Geschenkverpackung unter den Sachen aus ihrem Koffer hervor und überreicht sie mir.

»Eigentlich wollte ich dir das hier erst an Heilig Abend geben, aber ... ich denke, du brauchst es schon vorher.«

Ich nehme es entgegen und öffne die Verpackung. Und darin befindet sich das vermutlich schönste Kleid, das ich je gesehen habe.

»Cloud es ist ...«

»Ja, ich weiß ... es ist nicht neu. Ich habe es in einem Second Hand Store gekauft. Aber es ist original und ...«

Nun bin ich es, die Cloud in die Arme fällt. »Es ist wunderschön! Danke ...«

»Du solltest es beim Essen tragen. Ich denke, dass du ganz wundervoll darin aussehen wirst.«

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Heavenly NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt