Was ein Hundeleben (Hyunsung)

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Wortzahl: 1493 Wörter
Ship: Hyunsjin x Jisung
Warnungen: fluffyyyyy asf, nicht wirklich korrigiert 



Immer wieder beklagen sich Menschen darüber, wie schlimm ihr Leben doch sei, und wie einfach es doch sein muss, ein Hund zu sein. Davon mal abgesehen, dass ich mit im Raum bin und mich extrem angesprochen fühle, finde ich das einfach eine klare Frechheit. Menschen sind faul. Und mein Job als Hund ist alles andere als einfach. Vor allem, wenn dein Herrchen Hwang Hyunjin heißt. Jeden Tag wach ich auf, freue mich, in meinem Bett zu liegen und einfach die ersten Minuten meines Tages in Stille zu genießen... aber nein. Der Kollege wacht auf. Und ab dann lebe ich den Rest der Zeit in Gefahr. Es fängt an, dass er seine Augen aufmacht, nach mir greift und mich streichelt und küsst, als wäre ich ein verdammtes Spielzeug. Also wirklich, Hallo?? Schon mal von Privatsphäre oder Personal Space gehört? Morgens riecht er aus dem Hals wie diese eine Hündin im Hunde-Daycare, nachdem sie ihre ekligen Medikamente gefressen hat. Kaum auszuhalten, ich sags euch. Naja, wenn ich Glück habe, lässt er dann für eine Weile von mir ab, zieht sein Fell aus und geht duschen. Danach warte ich immer brav auf mein Essen. Generell beschwere ich mich kaum, außer wenn er wieder versucht, mir diese komischen roten Dinger anzudrehen. Wie nennt er die noch? Erdbeeren? Die Dinger sind mir nicht ganz koscher. Wenn er dann endlich fertig ist, bringt er mich auf seinem Fahrrad zu meinen Freunden ins Hunde-Daycare. Ich freue mich so sehr, endlich wieder alle wiederzusehen. Auch wenn mir nachgesagt wird, ich sei unfreundlich und nicht wirklich sozial, ist das überhaupt nicht der Fall. (Außer bei Hyunjin, kennt der Kollege seine Grenzen manchmal einfach nicht. Und jemand muss im Haus ja die Verantwortung übernehmen, das bin nunmal ich.) Mein bester Freund Bbama ist meistens schon eine Weile vor mir da und reserviert unseren Lieblingsplatz vor dem Fenster, das zur Straße zeigt. Zusammen passen wir auf das kein Bösewicht in die Nähe von unseren Freunden kommt und sagen unseren menschlichen Freunden durch Bellen immer Bescheid wenn wir etwas Verdächtiges erkennen. Der Alltag hier ist anstrengend, zwischen dem freundschaftlichen Raufen und Rumrennen brauchen wir viel Ruhe, um Kraft zu tanken. Meist höre ich Bbama dann dabei zu, wie er über sein Herrchen beklagt und wir tauschen uns über die besten Trockenfuttersorten aus. So lebt sich das Leben gut. Da bin ich manchmal schon fast sauer, dass Hyunjin mich abholen will und dass dieser Jisung, so nennt Bbama ihn zumindest, mir meinen Freund wegnimmt. Jedesmal wenn Jisung kommt, bin ich besonders vorsichtig, muss ihn einmal komplett begutachten und abchecken, aber er riecht okay. Bevor ich dem Fremden sagen kann, dass er auf Bbama gut aufpassen soll, bin ich meist wieder in den Armen von Hyunjin. Knurren bringt da auch nichts, ich hab es oft genug versucht, denn er lässt mich erst wieder runter, wenn wir Zuhause sind. Hyunjin erzählt mir alles, was ihm den ganzen Tag lang passiert ist und ich leg mich in seinen Schoß und lass mich streicheln. Seien wir ehrlich, er ist eigentlich ein ganz nettes Kerlchen.

Dann eines Tages, ich stand schon bei der Haustür, bereit Bbama wiederzusehen, brachte er mich nicht dahin. Natürlich habe ich mich lautstark beschwert, weil was fällt ihm ein? Und dann hat er auch die Tür aufgemacht. Wie durch Zauberei stand Bbama da (und sein Herrchen, aber das ist nebensächlich). Was eine Aufregung. Wir konnten es kaum fassen und sind erstmal eine ordentliche Runde durchs Haus gerannt. Ich meine, ich war überhaupt nicht vorbereitet, hätte ich gewusst, dass er gekommen ist, hätte ich mein Bettchen gemacht oder einen Knochen vorbehalten. Stattdessen zeigte ich Bbama dann mein Reich, die besten Plätzchen, um sich auszuruhen und wo die Bodenheizung am wärmsten ist. Und dann geschah es. Wir stapften gerade ins Wohnzimmer, wo ich Bbama meine Spielzeug-Kollektion vorstellen wollte, als wir den größten Verrat der Weltgeschichte erlebten. Vor unseren Augen lag dieser Jisung in Hyunjins Armen. Das war mein Platz! Ich raste auf Hyunjin zu und rettete ihn gerade noch rechtzeitig vor diesem Kerl. Von Bbama dicht gefolgt. Wir redeten auf unsere Herrchen ein und überprüften, ob es ihnen gut ging. Wer weiß was passiert wäre, wenn wir zu spät gekommen wären. So sehr, wie Hyunjin mich manchmal auch nervte, war er mein Herrchen. Und ich teile nicht gerne. Sein Schoß war mein Platz, und dieser Jisung sollte nicht auf dumme Ideen kommen. Ich wollte es mir gerade auf meinem rechtmäßigen Platz in seinem Schoß bequem machen, als Hyunjin mich von der Couch schob. Was? Das war bestimmt nur ein Versehen. Ich hüpfte wieder auf die Couch und leckte ihm über die Hand, um zu zeigen, dass ich es ihm verzeihe, als er mich wieder weg schob. Auch Bbama wurde mit einem starken Nein von der Couch verbannt. Wir beide schauen uns verwirrt an und zu unseren Herrchen hoch, die über uns lachen. Was ist denn bitte lustig? Das war Hochverrat!

"Das doof zu teilen, was?" Sei lieb zu Jisung, der kommt jetzt öfters besuchen." Ich glaub ich hör nicht richtig, hat dieser Kerl Hyunjin vergiftet? Hatte er Fieber? Was redet der da für einen Stuss? Jisung wurde ganz rot im Gesicht, Bbama hatte Angst, dass auch er von dieser komischen Krankheit befallen wurde. Solche Parasiten hab ich auch schon im Fernsehen gesehen, Hyunjin liebte solche Filme zu gucken, wo alle irgendwie davon investiert wurden. Aber bei mir beschwert man sich, wenn ich Dünnschiss habe... Hyunjin lacht laut, anscheinend merkt er, wie wenig uns das gefällt.

Leider hielt Hyunjin sein Versprechen, und dieser komische Jisung war auf einmal ständig bei uns. Der einzige Vorteil war dass Bbama auch mit durfte, so hatte ich zumindestens jemanden bei dem ich mich beklagen könnte wenn sie uns wieder aus dem Schlafzimmer aussperren oder wir nichts dagegen unternehmen konnten wenn sie sich gegenseitig das Gesicht vom Kopf essen wollten, so wie es auch oft in den Filmen gezeigt wurde. Ich hatte echt Sorgen um mein Herrchen, er war wie ein Veränderter Mensch. Er beschwerte sich weniger, wenn ich nicht mit ihm kuscheln wollte oder wenn ich nach dem Regen versuchte, mich im Badezimmer aufzuwärmen. Er redete auch nicht mehr ständig auf mich ein oder gab mir seine ekligen Erdbeeren, stattdessen bekam Jisung die. Sogar in Schokolade getaucht, die durfte ich nie haben. Und Jisung hörte Hyunjin sogar ganz gespannt zu, als wäre dieser Unsinn, über den er ständig faselte, wirklich interessant. Wobei die Beiden sich in dem Aspekt nicht viel taten, bis tief in die Nacht redeten sie, lachten lauthals und schliefen dann in den Armen des anderen ein. Bbama bekam seinen eigenen Napf neben mir, sein eigenes Körbchen und unser Zuhause wurde ein bisschen voller. Morgens war es voll im Badezimmer, wenn sich beide die Zähne putzen und wir unter ihren Füßen hin und her liefen. Jisung war eigentlich ganz okay, denn wenn er nach Hause kam begrüßte er uns beide immer freudig und gab uns diese verdammt leckeren Leckerlies. Die erste Zeit war ich noch skeptisch und beobachtete das ganze aus sicherer Entfernung, aber Bbama versicherte mir, dass er mich nicht vergiften sollte. Seitdem warteten wir beide ganz gespannt das er nach Hause kam. Natürlich war es schwer, sich daran zu gewöhnen, dass ich mir Hyunjins Zweisamkeit nun teilen musste, aber man fand Kompromisse. Er hatte diesen einen Raum, wo ich als Jungspund nie rein durfte. Dort verschwand er täglich und schloss die Tür hinter sich, doch manchmal holte er sich was zu trinken und ließ die Tür einen Spalt offen. So schlich ich mich hinein. Es roch komisch, und es war extrem vollgestellt. Diese komischen bunten Kleckse auf dem Boden schmecken nicht sonderlich und ich warnte Bbama bevor er sich genau wie ich übergeben musste. Das fand Hyunjin nicht so lustig und wir haben echt Ärger bekommen. Das habe ich auch noch nicht einmal gemacht. Dennoch ließ Hyunjin mich jetzt freiwillig in seinen Raum. Er war meistens ganz still und konzentriert, es lief Musik und ich kuschelte mich entweder in seinen Schoß oder auf das Fensterbrett, wo die Sonne rein schien. Ich genoss einfach seine Gegenwart so lange, wie ich sie für mich alleine hatte.

Und es kam der Tag, an dem sie ihre Schlafzimmertür nicht mehr verriegelten. Bbama und ich konnten es kaum fassen, doch sie erlaubten uns, wieder im Bett zu schlafen. Ich war natürlich ein bisschen säuerlich, weil Jisung nun meinen Platz eingenommen hatte, doch war es gar nicht so schlecht, wenn er da war. Wir lagen im Sommer meistens am Fußende zusammen und Bbama ließ es zu, dass ich ihn als Kopfkissen benutze. Ich meine, sein weißes Fell lädt wirklich zum Kuscheln ein, da konnte ich nicht anders. Im Winter zwängen wir uns, auch wenn unsere Herrchen sich beschwerten, zwischen die beiden oder auf ihr Kopfkissen. Zwei Menschen bedeutet doppelte Wärme, und als Hund friert man schon ziemlich schnell. Vielleicht war ein Hundeleben doch gar nicht so anstrengend, wie ich mir das immer vorgestellt hatte. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 19, 2023 ⏰

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