prolog

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Verwirrt drehte ich mich im Kreis. Der Wald um mich herum schien komplett dunkel. Keine Menschenseele in der Nähe. Ich strich mir über die Arme, die nur von einer dünnen Seidenjacke gewärmt wurden. Naja, nicht so wirklich gewärmt. Ansonsten trug ich ein Kleid. Warum auch immer. Ich hatte noch nie eines getragen. Irgendeine Farbe. Keine Ahnung, ich sah ja kaum etwas.

Unerwarteter Weise, seuftzte jemand hinter mir erfreut auf. Ich drehte mich erschrocken herum. Und blinzelte etwas verwirrt in das grell wirkende Licht einer Laterne. Gelbe Punkte tanzten vor meinen Augen. »Endlich habe ich dich gefunden«, seuftzte er.

Ich war mir hundertprozentig sicher, dass ich ihn nicht kannte. Ich kannte weder seine asiatischen Züge, - die irgendwie nicht asiatisch aussahen, sondern anders asiatisch. Wenn ihr versteht was ich meine - die von dem trüben Licht der Laterne, angeschienen wurden und sein Gesicht noch kantiger erscheinen ließen, noch kannte ich seinen Namen. Aber irgendwie wirkte er, als würde ich ihn schon lange kennen.

»Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden«, sagte er und winkte mit seiner freien Hand, »sie sind schon auf dem Weg hierher. Hast du etwas hier?« Im Nachhinein ging auch ihm auf, wie dämlich die Frage war. »Natürlich, ich hab mir drei Bäume weiter ein Baumhaus gebaut«, brummte ich ironisch und er schmunzelte.

Plötzlich knackte hinter mir ein Zweig und seine Augen weiteten sich. »Nicht umdrehen«, flüsterte er mir zu.

Was? Warum? Wer war da?

»Wenn ich 'Renn' sage, renn. Zurück und berichte ihnen, was passiert ist. Sag sie sind da«, er rasselte das in einer solchen Geschwindigkeit runter, dass ich ein paar Sekunden brauchte, um alles zu verstehen. Wieder raschelte etwas hinter mir und er biss sich auf die Unterlippe. Sein gesamter Körper spannte sich an.

Wer war wieder da? Warum sollte ich rennen und was verdammt nochmal sollte ich berichten?! Ich hatte keine Ahnung.

Aber ich nickte.

»Renn«, flüsterte er. Das Wort ging mir durch Mark und Bein. Ich wollte etwas schlaues entgegnen, wie 'Nein!'. Ich brachte aber kein Wort heraus, also war das einzige, was ich machen konnte; rennen.

Während des Laufens brannten mir Tränen in den Augen. Zweige peitschten gegen meine Arme und ich stolperte einige Male. Aber kein einziges mal stoppte ich.

Doch mit einem mal bremste ich aprubt ab. Ein Schrei, der mir die Haare zu Berge stehen ließ. Sein Schrei. Sein letzter Schrei. Ein betäubender Schmerz machte sich in mir breit. Ich sank auf die Knie und stumme Tränen rannen über mein Gesicht. Der Schmerz, breitete sich aus und irgendwann, - es kam mir wie eine Ewigkeit vor - kam er an meinem Herz an. Es brach langsam entzwei. Und mit einem mal, wurde die Dunkelheit um mich herum noch dünkler.

Dann wachte ich schwießgebadet auf.

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Hallo und herzlich willkommen zu Sweven.
Als allererstes, das hier wird eine Alternative-Universe-Story. Das heißt kein 5 Seconds of Summer. Die Erde wird außerdem fast komplett anders sein. Aber dazu mehr in den ersten Kapiteln.

Nunja, ich denke dies wird meine erste und letzte Author's Note sein, und damit,
viel Spaß! 🙌🏻

Sweven || c.h. auWo Geschichten leben. Entdecke jetzt