Civil War:

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Unterdrückt aufgeregt fragte Maria: „Wie ist es gelaufen?"

„Drei Mal darfst du raten." Sie lachte verzweifelt auf. „Scheiße, ihr tut mir leid. Ich hatte tatsächlich die Hoffnung, du könnest sie überzeugen." Mit meinem Handy am Ohr betrat ich das MIT Gebäude. „Ich auch... Verdammt nochmal." Ich raufte mir die Haare. „Also, wie gehen wir weiter vor?", wollte Maria wissen. „Abwarten."

„Du wirst nichts unternehmen?" Ihre Ungläubigkeit ließ mich an meiner Entscheidung zweifeln. Das mochte ich gar nicht. „Was soll ich denn tun, Maria?", jammerte ich. „Mir ist ja klar, dass die Entscheidung nichtmehr in deiner Hand liegt." Na, wenigstens das. Suchend lief ich um die Ecke. „Gibst du das bitte genauso auch an den Boss weiter?" Zum Glück wurde mir eindringlich versichert: „Unsere Unterstützung hast du. Wir stehen hinter dir."

„Danke." Maria und ich verweilten für einen Augenblick in Stille. „Gute Arbeit.", sagte sie noch, bevor sie letztendlich auflegte.

Jetzt, in der plötzlichen Stille konnte ich seine Stimme irgendwo in der Nähe orten. Er wurde etwas lauter und schon hatte ich Tony gefunden. Ich wollte gerade abbiegen, als eine zweite Stimme zu hören war. „Sein Name war Charlie Spencer." Ich blieb stehen. „Sie haben ihn ermordet. In Sokovia." Angespannt hielt ich die Luft an. „Natürlich bedeutet es Ihnen rein gar nichts. Sie denken Sie kämpfen für uns. Aber was haben die Avengers für meinen Sohn getan, Stark? Er ist tot. Und das ist Ihre Schuld."

Als sich Schritte entfernten, bog ich endlich ab. „Hey, Tony.", rief ich und riss ihn damit aus seiner Starre. „Hast du auch gehört was sie gesagt hat?", fragte er perplex. Ich nickte. „Sie hat recht." Ich nickte erneut. „Das sehe ich auch so." Ich harkte mich bei ihm ein und zog ihn mit mir mit. „Willst du irgendwas bestimmtes von mir hören?", fragte ich ihn. „Eigentlich wäre es mir lieber, du würdest mal gar nichts sagen, aber ich fürchte, das lässt sich nicht einrichten."

„Nopp.", entgegnete ich und fügte in einer Roboter Stimme hinzu: „Dafür ist mein Programm nicht geschrieben worden." Tony sah mich mit einem schiefen Grinsen an. „Schade eigentlich, dass ich dein Programm nicht überschreiben kann. Da gäbe es viel zu tun." Ich musste lachen. Wirklich lachen. Zugegeben, es war ein trauriges Lachen. „Wieso sind wir eigentlich befreundet?", fragte ich, eine Spur beleidigt. „Das frage ich mich auch. Jeden Tag.", antwortete Tony. „Wie konnten ich nur zulassen, dass wir unser Boss-Praktikanten Verhältnis gegen das hier eintauschen?"

„Weil du mich magst. Und weil wir uns eigentlich ziemlich ähnlich sind.", grinste ich und sah ihn von der Seite an. „Ich bin der besser gelungene Ultron. Mit einem größeren Hang zur Selbstzerstörung als zur Weltvernichtung."

„So viel steht fest.", antwortete Tony belustigt.

Er sah mich von der Seite an. „Was machst du heute noch?"

„Ich hab nichts mehr vor.", antwortete ich. „Lust was Essen zu gehen?"


„Du hast die ganze Präsentation verpasst. Ich hätte deine Unterstützung gut gebrauchen können. Du hättest Peppers Teil übernehmen können." Ich hob meinen Kopf. „Sie ist tatsächlich nicht gekommen?" Er schüttelte seinen Kopf.

„Wo hast du überhaupt wieder gesteckt?", leitete er einen Themenwechsel ein. Belustigt verzog ich mein Gesicht. Nicht mal ich würde mir glauben: „UN Generalversammlung." Er konnte seine Überraschung nicht verbergen. „UN? Wie bist du denn dahin gekommen?" Er offensichtlich auch nicht. „Es ist verrückt, wirklich. Ich wurde konsultiert. Wegen des Sokovia-Abkommens." Tony hielt für einen Augenblick die Luft an, bevor er weiter aß.

Wir saßen in Stille. Keiner von uns beiden war großartig in der Stimmung für einen Kommentar. Bis Tony irgendwann appetitlos seine Gabel beiseite legte. „Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?" Ich griff nach meinem Glas. „Fordere bloß nicht unser Karma heraus. Es schlägt immer gerne hart zurück.", antwortete ich und trank einen Schluck. „Isst du das noch?" Er schüttelte seinen Kopf und schob seinen Teller zu mir rüber. „Du wirkst erstaunlich wenig bedrückt.", bemerkte er. Gleichgültig zuckte ich mit meinen Schultern. „Ich hatte genug Zeit mich mit dem Gedanken anzufreunden. Gefallen tut es mir nicht, nur um das klarzustellen. Aber ich hab auch nichts zu befürchten. Mir wurde eine gewisse Immunität zugesichert, wenn ich kooperiere."

„Du Glückspilz."

„Tja. Wenn es wirklich soweit sein wird, wird das richtig Ärger geben.", seufzte ich und versuchte mich mit Essen von dem Gedanken abzulenken.

II. Mission Gescheitert (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt