II. Mission Gescheitert (Marvel FF)

Er wird ein toller König werden

Fünf Minuten danach und das ganze Gestreite ging mir so langsam auf die Nerven. Ich war aufgestanden um nervös auf und ab zu gehen. Ja, es war eine Entscheidung die unser ganzes zukünftiges Handeln beeinträchtigen konnte, aber wenn wir uns nicht einigen würden, dann würde es das Team gewaltig spalten.

Steve holte irgendwann abgelenkt sein Handy raus und las sich eine Nachricht durch, die wohl gerade gekommen sein musste. Da ich hinter ihm zu Stehen gekommen war, warf ich ebenfalls einen Blick auf den Bildschirm. Plötzlich sprang er auf. „Ich muss gehen.", sagte er und verließ den Raum. Tony und ich wechselten einen kurzen Blick und ohne weitere Worte lief ich ihm hinterher.

Ich musste nicht lange suchen, bis ich ihn gefunden hatte. Denn sonderlich weit war er nicht gekommen. Er stand da am Treppenabsatz und fuhr mit seinen Handflächen über sein Gesicht. Vorsichtig stellte ich mich zu ihm. Ich wollte mich ihm nicht aufdrängen, also hielt ich etwas Abstand.

Vorsichtig legte ich ihm meine Hand auf die Schulter. „Sie ist tot.", sagte er leicht abwesend. „Ich weiß." Kurz legte sich Stille über uns, bis ich meinen Mund wieder öffnete. „Wenn du willst, gehe ich wieder." Er hob einen Kopf, und sah mich schwach lächelnd an. „Ich werde zu der Beerdigung gehen." Ich nickte verstehend. Seufzend zog ich ihn an den Schultern in eine Umarmung. „Gehst du alleine?", fragte ich, löste mich von ihm und musterte ihn besorgt. „Du solltest da nicht alleine hinmüssen."

Steve nahm Sam mit. Ich hatte selbst darauf verzichtet, ihn zu begleiten. Während Steve mit Sam zu der Beerdigung flog, blieb ich im Hauptquartier und sah dabei zu, wie unser Schicksal unterzeichnet wurde. Jedenfalls von einigen von uns. Meine Unterschrift stand längst auf dem Dokument, doch ich war trotzdem anwesend. Tragisch hatte Secretary Ross auf die leeren Felder gesehen, bevor er das Abkommen zusammengeklappt hatte um es einzupacken. Die UN Versammlung war der nächste Punkt auf der Liste. Ich würde sowieso fliegen, meine Anwesenheit wurde ausdrücklich erwünscht. Nat begleitete mich.

Wir setzten uns in den Flieger zur UN Versammlung und machten einen Zwischenstopp in London. Ich musste wenigstens bei Steve nach dem Rechten sehen, schließlich war er auf der Beerdigung seiner ersten großen Liebe. Die Zeremonie war längst vorbei, doch vor der Kirche tummelten sich noch die Menschen. „Er ist noch drinnen.", hatte Agent Carter mich informiert. Ich ging in die leere Kirche. Steve stand nur da und starrte auf den Boden. „Hey." Er sah auf. Ich zog ihn in eine Umarmung. Dankbar lächelte er mir zu.

Doch schon wurden seine Gesichtszüge ernster. Er wusste, dass gestern das Abkommen unterzeichnet werden musste. Er war bei seiner Entscheidung geblieben, nicht zu unterzeichnen. Das war mir von Anfang an klar. „Wer hat unterschrieben?", wollte er wissen. Ich zählte auf: „Tony, Rhodey, Nat, Vision-"

„Du also auch?", unterbrach er mich mit seiner vorwurfsvollen Frage. „Im Abkommen war vertraglich geregelt, dass ich unterzeichnen muss. Ich hab es bereits Vorgestern getan.", antwortete ich. „Das hättest du nicht tun dürfen." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ich hätte das nicht tun dürfen?", hakte ich ungläubig nach und wiederholte mich: „Steve, ich hatte keine andere Wahl mehr."

„Natürlich hattest du eine Wahl. Denk doch mal daran, was sie mit Bucky anstellen, wenn sie ihn erwischen." Es war ein Schachzug gewesen, Bucky zu erwähnen. Er war sich nicht unbedingt sicher wieso, aber es schien zu wissen, dass Bucky mein wunder Punkt war. „Werden sie ihn denn erwischen?", stellte ich eine Gegenfrage. „Nicht einmal wir beide wissen, wo er steckt."

„Wir werden ihn finden." Da war er aber schrecklich überzeugt. Er versuchte bereits seit zwei Jahren, Bucky ausfindig zu machen. Bisher ohne großen Erfolg. „Wir sollten ihn aber nicht finden.", widersprach ich mahnend. Dass ich ihn auf Schritt und Tritt verfolgte, blieb weiterhin unerwähnt. „Er ist ohne uns momentan besser dran. Und wenn wir ihn aufspüren können, finden die ihn ebenfalls. Denk doch mal darüber nach, Steve. Sei nicht dumm."