2. Kapitel

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Harry P.o.V

Wenn man berühmt ist, hat man wenig Zeit für sich selbst. Manchmal hasste ich das. Und so war es in diesem Moment.

Zwischen Liam und Louis, saß ich hinter einem langen Tisch. Lauter aufgeregte Mädchen zogen an uns vorbei. Das war eine typische Autogrammstunde. Normalerweise genoss ich die Augenblicke mit den Fans, denn ihnen hatte ich meine Karriere zu verdanken. Doch meine letzte Minute in der ich einfach mal durchatmen konnte, war vor zwei Jahren. Ungefähr genauso lange, ist auch die letzte Nacht her, in der ich mehr als drei Stunden zum schlafen hatte. Langsam aber sicher, arbeitete ich mich bis zur absoluten Erschöpfung. Die Jungs wussten das. Aber was konnten sie schon dagegen tun? Wenn ich nicht bei allen Bandterminen erschien, wäre unser Manager stink sauer und würde mir mit einem rausschmiss drohen. Wie lange ich das noch so durchhalten würde, wusste ich nicht. Ich brauchte dringend Schlaf.

Jemand schüttelte mich kräftig und holte mich so aus meinen Träumen.

„Hazza! Aufwachen!“, brüllte Louis mir ins Gesicht.

Verschlafen rieb ich mir die Augen und blickte dann in das Gesicht einer Asiatin, die mir eine CD entgegen hielt.

Langsam griff ich nach dem Album und setzte meinen Edding darauf an.

„Schreib: Für Haruka-Ching Hanu und mögest du immer Glück in deinem Leben haben“, sagte sie begeistert.

Ich hatte schon fast wieder vergessen, was sie gesagt hatte, als ich begann, zu schreiben. Mühsam hatte ich bereits 'Für, Haru-' , zu stande gebracht. An mehr konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Also strich ich, das bereits geschriebene durch, kritzelte schnell 'Harry'auf die glatte Plastik Oberfläche und gab der Asiatin ihre CD zurück.

„A-aber …“, stotterte sie. Paul schob sie weiter.

„Komm schon, geh weiter es wollen auch noch andere ein Autogramm“, sagte er mit seiner tiefen autoritären Stimme.

Louis klopfte mir auf den Rücken. „Gehts dir nicht gut?“, fragte er besorgt.

„Wieso fragst du?“

Louis zog seine Augenbrauen nach oben. „Ist das nicht offen sichtlich? Ich hab außerdem vorhin gesehen, wie unsere Stylistin dir die Augenringe überschminkt hat“.

Seufzend nahm ich die nächste CD eines Fans entgegen. „Seit es unsere Band gibt, hab ich jeden Tag vierundzwanzig Stunden Stress. Dauernd sind da kreischende Mädchen und ich hab seit zwei Jahren, wenn ich überhaupt dazu gekommen bin, nicht mehr als drei Stunden jede Nacht geschlafen. Ich halte das nicht mehr aus“.

Louis bedachte mich mit einem besorgten Blick.

Irgendwie musste ich diese Autogrammstunde überstehen. Danach konnte ich mich hoffentlich mal für eine halbe Stunde davonstehlen und schlafen.

Mila P.o.V

Ich saß im Unterricht mit dem Blick starr auf die Uhr gerichtet, weil ich darauf wartete, das die Schulglocke leutete. Ich wollte nur nach Hause gehen und mich in meinem Zimmer verkriechen.

Schon den ganzen Tag, schwebte ich umher wie ein Geist und hoffte nur, das mich niemand ansprach. Trotzdem, kam ich in den Pausen nicht drum herum, in die täglichen oberflächlichen Gespräche mit Clarisse verwickelt zu werden. Das lief meistens so ab, das Clarisse auf mich zu kam, mit einem Satz wie "Hast du schon das neuste gehört?". Meine Aufgabe war dann, nur den Kopf zu schütteln und mir das anzuhören, was sie mir sagen wollte. Dann fing sie an zu erzählen von Dingen wie "Die zwei gehen jetzt miteinander" oder "Mein Daddy hat mir was neues gekauft". Wenn ich dann noch Gelegentlich nickte oder rief: "Ist nicht wahr!", war Clarisse zufrieden.

The History of a Pregnancy (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt