Das 1. Türchen - Roman Bürki und die Erkenntnis, dass sich jeder ändern kann

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Hallo ihr lieben,

ich weiß, was ihr gerade fragen wollt. Warum fängst du deinen Adventskalender erst am zehnten Tag an? Das frage ich mich auch seit genau zehn Tagen. Nein natürlich nicht. Ich hatte tatsächlich gedacht, es noch rechtzeitig zu schaffen. Meine Idee, dieses Jahr doch noch einen Adventskalender zu machen, kam mir ziemlich spontan. Nur leider sind mir zu wenige Ideen für Kurzgeschichten eingefallen. Seid also bitte etwas nachsichtig mit mir. Da mir auf die Schnelle nicht genug Material für 24 Türchen einfällt, werde ich auf ein paar vorhandene Kurzgeschichten zurückgreifen. Aus einigen verschiedenen Adventskalendern, die ich irgendwann einmal gepostet hatte. Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit.

Liebe Grüße,

eure Bia <3


Das 1. Türchen - Roman Bürki und ein unvorhergesehenes Wiedersehen

Mia

Hätte mir irgendjemand gesagt, das ich nach meinem Umzug nach Dortmund das größte Arschloch aller Zeiten wieder treffen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Doch leider passierte mir genau das.

Mein Umzug von New York hatte ja mit meinem Studium und meiner kleinen Schwester zu tun. Serena wollte in Dortmund eine Ausbildung beginnen und wenn alles gut gehen sollte, könnte sie bei Borussia Dortmund ihren Abschluss als Physiotherapeutin machen. Damit unsere Mutter sich wieder einkriegen würde, erklärte ich mich bereit, sie nach Dortmund zu begleiten und bewarb mich da auf ein Jura Studium. Die Antwort kam innerhalb eines Monats und auch die Zusage für Serena, dass sie ihre Ausbildung beim BVB machen darf. Seit meinem 15. Lebensjahr hatte ich in den USA gelebt. Davor wohnten wir in Münsingen, in der Schweiz. Genau dort hatte es das besagte "größte Arschloch" gegeben und es hörte auf den Namen Roman Bürki. Der Typ war schon als Kind und später als Jugendlicher total überheblich und leider auch sehr attraktiv gewesen. Er hatte mich regelrecht gemobbt. Aber für seine Hausaufgaben war ich gut genug gewesen. Ich war so ein Mädchen, das man heute einen Nerd nannte. So war ich auch heilfroh, als wir nach New York zogen, da mein Vater dort einen neuen Job bekommen hatte.

Nun waren Serena und ich schon zwei Wochen in Dortmund. Sie ging ihrer Ausbildung nach und ich meinen Vorlesungen. Viel hatte sich bei mir nicht geändert. Ich lernte immer noch bis zum Umfallen, nur das ich mich inzwischen etwas mehr anpasste. Dennoch war ich auch hier eine Außenseiterin. In den wenigen Tagen war ich mit der Queen, wie sich die beliebteste und schönste Studentin an der Uni nannte, schon fünf Mal aneinander geraten. Die Queen hieß eigentlich Madison. Sie war neunzehn und Einzelkind, was die Erklärung dafür bot, warum sie so verwöhnt worden war. Vielleicht sammelte sie deshalb um sich die Clique der heißesten Kommilitoninnen der Uni. Sie verbreitete Angst und Schrecken. Doch Roman hatte mich abgehärtet. So wusste ich genau, wie ich mich nun gegen Madison und ihre Mädchenbande zur Wehr setzen konnte. Nur gegen ihre Tricks und Intrigen war ich nicht immer gewappnet.

So passierte es, dass ich zwei Monate auf die Uni ging und in eine große Falle von Madison tappte. Sie lud mich zum Öffentlichen Training bei Borussia Dortmund ein. Das hörte sich gar nicht so schlecht an. Vielleicht hätte ich gewarnt sein sollen, als sie auf einmal so freundlich zu mir war. Aber ich ahnte nichts von ihren fiesen Hintergedanken.

Ich hatte mir meine einzige Marken-Jeans angezogen und ein weißes Shirt darüber. Madison lachte schon, als sie mich kommen sah. Warum sollte ich gleich erfahren. Fast alle hatten ein BVB Trikot an oder trugen etwas in den Farben des Vereins. Aber mir war das so ziemlich egal. Zumindest bis ich IHN erkannte. Der liebe Gott musste mich wirklich hassen, dass er mir das antun musste. Warum ausgerechnet Roman Bürki? Den brauchte doch nun wirklich niemand.

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