Das 2. Türchen - Roman Bürki und die Frage, ob der Schein auch trügen kann

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Hier kommt das 2. Türchen, allerdings wird es in zwei Teilen erzählt. Es wird also bis zum 3. Türchen gehen. Viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße, eure Bia


Das 2. Türchen - Roman Bürki und die Frage, ob der Schein auch trügen kann

Roman

Ich hatte gerade das Gespräch mit meiner Mama beendet, als mein Handy erneut läutete. Auf dem Display stand der Name meiner Ex Maria. Was wollte die denn noch? Immerhin waren wir seit sieben Monaten getrennt. „Hallo Maria, was gibts?", fragte ich etwas ungehalten.

„Hey, das geht auch freundlicher. Ich wollte nur fragen, ob es dir was ausmacht, das deine Mama mich zur Weihnachtsparty in zwei Wochen ins Ski-Hotel "Adelaine" eingeladen hat?" Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. Was hatte meine Mutter getan? Das konnte doch echt nicht wahr sein. Was wollte sie nur damit erreichen? Maria und ich würde es nie wieder zusammen geben. Immerhin hatte sie mich betrogen und das nicht nur einmal. Sollte meine Mutter nicht auf meiner Seite stehen?

„Hallo? Bist du noch da, Roman?"

„Ja bin ich. Mach was du denkst, es ist mir egal. Bye."

Ich hatte aufgelegt, ohne sie antworten zu lassen. Pech gehabt. Diese Frau bedeutete einfach nur Ärger. Klar war sie mir nach dem Betrug von Leo eine große Stütze. Dafür werde ich ihr auch ewig dankbar sein. Aber am Ende war sie ja noch viel schlimmer. Offenbar zog ich Frauen an, die mich als Spielzeug benutzen wollten. Ich verfluchte Maria, sie hatte die alten Wunden wieder geöffnet. Lange hatte ich nicht mehr an die schüchterne und sehr ruhige Leonie denken müssen, die ihre Freunde immer nur Leo nannten. Sie hatte viele Facetten gehabt. Schüchtern, zurückhaltend und dann wieder leidenschaftlich und wild. Der Sex mit ihr war immer der Wahnsinn. Nur leider geht es bei einer Beziehung nicht nur um Sex. Ausgerechnet jetzt kamen mir ihre grün braunen Augen in den Sinn, wie sie leidenschaftlich funkeln konnten. Ihre rotbraunen Locken hatten sich immer wie Seide angefühlt. Verdammt, ich wollte nicht mehr an sie denken. Aber mein Unterbewusstsein sah das völlig anders.

Als ich irgendwann einschlief, träumte ich von unserer gemeinsamen Zeit. Wir waren so verliebt und unendlich glücklich. Bis sie mich nur noch verarschen musste. Warum hatte sie das nur getan? War ich ihr nicht genug? War es mein Fehler gewesen? Aber wenn es so war, was hatte ich nur falsch gemacht? Ich wollte mich keine einzige Sekunde mehr damit quälen. Deshalb beschloss ich einen Morgenspaziergang durch Dortmund zu machen.

Die kühle Luft tat mir sehr gut und ich schloss ab und zu meine Augen. Endlich konnte ich kurz abschalten und vergessen. Aber zwei Wochen würden so schnell vergehen und dann musste ich mich wieder mit Maria herumschlagen, dachte ich. Aber egal, meine Mutter würde doch nicht zulassen, das ich mich wieder auf Maria einließ oder?

Tatsächlich sollte alles ganz anders kommen, denn meine Mutter verfolgte einen völlig anderen Plan, was ich nicht wissen konnte. Deshalb setzte ich mich auch am 22. Dezember ganz ahnungslos in den Flieger nach Hause. Ins Ski-Hotel ging es ja erst an Heiligabend. Ich freute mich sehr auf meine Familie und hoffte so auch Leo wieder aus meinem Kopf zu bekommen. Alle empfingen mich sehr erfreut und doch hatte ich so ein Gefühl, das hier etwas faul war. Selbst mein Bruder Marco benahm sich, als wüsste er viel mehr davon. Am letzten Tag vor Weihnachten unterstützte ich Mama mit Marco, wo es nur ging. Vormittag ging es an Heiligabend zum "Adelaine" und dort erfuhren Marco und ich erst mal, was hier wirklich alles geplant war. In jeder Suite waren zwei Gäste untergebracht und keiner wusste von dem anderen. Wer mit wem ein Zimmer beziehen würde, entschied der Zufall und konnten nur die Gäste selbst herausfinden. Was erhoffte sich Mama nur davon? Mein Kopf arbeitete wie verrückt. Das Beste kam aber noch. Beim Essen mussten wir alle Masken tragen. So erkannte auch niemand den anderen. Wir waren schon ziemlich angetrunken alle, als ich um zwei Uhr früh ins Bett ging. Es lag schon eine Frau darin und da ich keine Lust hatte, Licht anzumachen, legte ich mich einfach zu ihr. Am nächsten Morgen lagen wir Arm in Arm da und mein Kopf schien jeden Moment zu explodieren. ich hätte echt weniger von der Bowle trinken sollen, die hatte es in sich gehabt. Ich drehte mich langsam zu der Person neben mir um und hätte fast aufgeschrien, als ich Leonie neben mir erkannte. Sofort drückte ich mir selbst meine Hand vor den Mund.

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