Das 3. Türchen - Roman Bürki und eine Familie, die ihm alles bedeutet

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Leonie

Romans Eltern hatten uns erst an Neujahr gehen lassen wollen. Deshalb gab ich meiner Mutter Bescheid und sie flog mit meinem kleinen Sonnenschein nach Münsingen ein. Wir schliefen inzwischen bei Romans Eltern und alle waren ganz aufgeregt. Keiner konnte es erwarten, Romans Version im Kleinformat endlich kennen zulernen. Als der Flieger endlich gelandet war, stand ich mit Romans Eltern Karin und Martin, sowie beiden Bürki Brüdern schon mit weichen Knien in der Ankunftshalle. Wahrscheinlich hatten sie sehr vieles erwartet, ganz bestimmt aber nicht, dass unser Sohn gleich auf Roman zu rennen würde. Meine Mutter konnte ihn nicht halten. Für einen fast fünfjährigen, kleinen Jungen, war er kaum zu bändigen. Vor allem wenn es um Roman ging, war er nicht besonders zurückhaltend. Er wusste schon seit er auf der Welt war, dass er sein Papa ist. Er hatte es gewusst, doch ganz bestimmt erst viel später richtig verstanden. Seit er es realisiert hatte, war er sein größter Fan gewesen. Roman wirbelte unseren kleinen Mann ganz strahlend durch die Luft, das ich ihn etwas bremsen musste. Doch es war alles gut, beide strahlten fast schon um die Wette. Auch Martin und Karin ging bei dem Anblick das Herz auf. Der kleine Roman glich seinem Vater fast so, als wäre er sein Zwilling. Dann fiel er in meine Arme und ich drückte ihn gegen meine Brust. „Hallo mein Schatz, Mama hat dich unheimlich vermisst", flüsterte ich ihm zu und begann ihn überall abzuknutschen. „Ich habe dich auch vermisst, Mami", kreischte er mir ins Ohr.

Ich stellte ihm seinen Onkel Marco und Oma und Opa vor. Meine Mutter stellte ich auch vor und die anderen stellten sich ihr vor. Da sie jahrelang im Ausland gelebt hatte und erst mit der Geburt unseres Sohnes zurück nach Bern kam, kannten die Bürkis sie auch noch nicht.

Bei Karin und Martin ging es dann sehr gemütlich zu. Roman und ich saßen auf einer Hälfte der großen Sofaecke mit Marco und unser Sohn saß auf Romans Schoss. Das Bild machte mich unendlich glücklich. Was auch Roman nicht verborgen blieb. Er lächelte mich liebevoll an und hielt meine rechte Hand fest. Mit den Lippen formte er nur ein schlichtes „Danke Baby!"

Die Tage bis Silvester vergingen wie im Flug. Zum Jahreswechsel trug ich ein Abendkleid in einem sehr hellen, gelben Farbton, das fast schon weiß aussah. Roman und unser Junior trugen einen identischen, dunkelblauen Anzug mit Fliege. Würde ich beide nicht schon abgöttisch lieben, hätte es mich spätestens jetzt schwer erwischt. Als wir uns ein glückliches neues Jahr 2019 wünschten, hatte ich nur einen einzige Wunsch für das neue Jahr. Meine beiden Männer immer an meiner Seite zu haben und sie glücklich machen zu können.

Wir schliefen zu dritt in einem Bett und als wir erwachten, träumte unser Sohn noch etwas. Das nutzte Roman und nahm meine Hand. Ganz ernst sah er mich nun an. Sanft streichelte er mir übers Haar. Dann begann er leise zu reden. „Leonie Bergkamp, wir hatten beide eine schwere Zeit. Doch jetzt haben wir dank meiner Mama wieder zu einander gefunden. Ich möchte unsere kleine Familie nie wieder verlieren. Nie wieder will ich ohne euch sein. Könntest du dir vielleicht vorstellen, dein Leben mit mir zu teilen und mit Roman Junior zu mir nach Dortmund zu ziehen? Mich zu lieben bis du die Nase von mir voll hast?"

Ich war am Zittern und sicherlich auch knallrot angelaufen. Aber ich musste gar nicht lange überlegen. Roman war der einzige Mann, den ich jemals gewollt hatte und mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen konnte. „Ja, ich will mein Leben und deins teilen, dich für immer lieben und mit meinen beiden Männern eine Familie sein." Roman zog seine Stirn gespielt kraus und fragte: „Für immer? Ist das nicht ein bisschen lange?"

„Boah, na warte!", sagte ich und begann ihn durchzukitzeln. Er kreischte leise los, als ich seine empfindlichste Stelle in der Seite erwischte. Er wand sich hin und her und lachte so sehr, das unser Knirps wach wurde. „Oh ja, Papa killern", schrie er auf und stürzte sich auf Roman. Wir mussten alle drei lachen. Doch dann übernahmen wir zusammen die Kontrolle und kitzelten unseren kleinen Schatz durch, bis er nur noch um Hilfe rief. Erschöpft ließen wir uns alle drei zurückfallen, als Karin herein schaute, nachdem sie kurz angeklopft hatte. „Was ist denn hier los? Ihr habt wohl zu viel Spaß, was?!", sprach sie gespielt streng.

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