Akt 2

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Akt 2


Ein stetiges zischendes Geräusch das verdächtig nach ein und ausatmen klang irritierte Draco. Das kam nicht von ihm. Er blinzelte und stellte fest, dass Granger nicht mehr an seinem Bett saß. Dann drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

Ein alter Mann lag in einem Bett, welches genauso aussah wie seines. Verschiedene Bänder liefen von seinen Händen zu komischen Geräten, die neben ihm standen.

Eine riesige Geräuschquelle schwappte zu ihm rüber. Neben dem Schnarchen piepte jedes der Geräte in einem anderen Ton.

Dracos Kopfschmerzen wurden dadurch jedenfalls nicht besser.

»Gute Nachrichten Mister Malfoy, Sie konnten heute die Intensivstation verlassen«, sagte eine Heilerin, die ihm Essen brachte.

Draco wusste nicht, was eine Intensivstation sein sollte, aber er nickte.

Während er den Fraß, der ihm vorgesetzt wurde, nur aß, weil er wirklich hungrig war, betrat Granger sein Zimmer. Er sollte sie wirklich Hermine nennen. Sie war seine Frau.

Draco versuchte, sich an einem Lächeln aber er versagte.

»Wer ist das?«, fragte Draco mit einer kratzigen Stimme und zeigte auf den Mann, der nur gut drei Meter von ihm entfernt lag.

»Oh das ist Mister Wilson, ihr neuer Zimmernachbar.«

Zimmernachbar? Was? Wozu brauchte er das denn?

Sein Blick musste alles gesagt haben, denn Granger setzte sich neben sein Bett und nahm seine Hand.

»Hey Schatz, es ist doch gut, wenn du nicht alleine bist«, sagte sie mit einer so süßen Stimme, wie sie es noch nie von ihr gehört hatte. Er blinzelte sie an.

»Wollen Sie ihren Mann wieder eincremen Misses Malfoy?«

Kurze Zeit später war Draco wieder oberkörperfrei und Grangers Hände streichelten über seine Brust. Cremten ihn ein.

Draco verfolgte jede ihrer Bewegungen genau mit seinen Augen und musste wirklich zugeben, dass es sich gut anfühlte. Wenn sie verheiratet waren, dann hatte er so etwas bestimmt schon gefühlt, oder? Deswegen fühlte es sich so gut an?

»Oh Jungchen, du bist ja ganz schon grün und blau«, hörte Draco einen Kommentar, der garantiert nicht von Hermine gekommen war.

Das Schnarchen hatte schon vor einer ganzen Weile aufgehört und war durch ein rasselndes Atmen ersetzt worden. Jetzt wagte es der alte Muggel Mann auch noch, ihn anzusprechen.

»Aber immerhin hast du eine schöne Frau, welche dir hilft«, setzte Mister Wilson hinzu, als niemand etwas zu seiner ersten Bemerkung sagte.

»Ja, die habe ich«, murmelte Draco und schaute etwas nervös zu Granger. Hermine, er würde sie ab jetzt immer Hermine nennen.

»Ich ... wie genau das passiert ist, weiß ich nur nicht mehr«, sagte er dann noch leiser und hoffte, dass sie ihn wenigstens etwas aufklären würde.

»Wir haben geheiratet.«

Draco schnaubte leise, darauf war er auch alleine gekommen.

»Ich habe nur keinen Ring und hätte nie gedacht, dass mein Vater einer Hochzeit mit einer Muggelgeborenen zustimmen würde.« Dracos indirekte Frage ließ Hermine von seiner Brust aufschauen. Das erste Mal bildeten sie Blickkontakt und er sah die Verwirrung in ihren Augen.

Oh Gott, wie schlimm musste es für sie sein, dass er ihre Heirat vergessen hatte? Dass er sie einfach wieder mit Granger angesprochen hatte, obwohl er sicherlich Gefühle für sie hatte.

Wer Liebe will muss leiden [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt