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„Was...?" Marcel legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. „Lass es einfach geschehen." Dustins Inneres schmerzte. Doch die Sehnsucht war stärker. Er gab langsam den Widerstand auf.

Marcel leckte an seinem Hals entlang. Eine Hand schlich sich unter Dustins Shirt. Unter den kreisenden Fingern entspannte sich Dustin langsam.

Es dauerte nicht lange, da hockte Dustin ohne Klamotten da. Ein schlechtes Gewissen bahnte sich durch seine Triebe. Rasch schob Dustins es zur Seite. Zwischen seinen Beinen hockte Marcel und spielte an seiner Eichel herum. Wieder ein herber Schlag gegen die Vernunft. Sein Bruder im Geiste ließ ihn alles vergessen. Mit einer guten Mischung aus sanften und festen Lecken und Drücken wurde Dustin um seinen Verstand gebracht. Nackt setzte sich Marcel auf und küsste Dustin stürmisch. „Nimm mich.", wisperte der Schwarzhaarige auffordernd. Das ließ sich sein Bettgefährte nicht zweimal sagen. Gierig warf Dustin ihn auf den Rücken. Ohne ihm Zeit zu geben, drang er in ihn ein. Marcel gab einen erschrockenen Laut von sich. Sofort hielt Dust inne. „Alles gut?" Der Untere antwortete nicht. Er schlang seine Arme um Dustins Schulter und zog ihn dabei herunter. Ein sanftes Nicken. Nun vorsichtiger begann sich der Braunbär zu bewegen.

Unter lautem Stöhnen und Ächzen des Bettes kamen beide fast gleichzeitig. Vorsichtig zog er sich aus Marcel zurück. Prüfend rüttelte er am Bettgestell um sich zu vergewissern, dass es noch hielt. Müde Augen folgten seiner kurzen Überprüfung. Marcel lag halb schlafend unter ihm. Lächelnd nahm Dustin ihn in den Arm. „Schlaf. Wir reden später."

Als Dustin aus seinem Traumland aufwachte, war er allein. Was hatte er auch erwartet. Mürrisch quälte er sich aus dem Bett. Unten in der kleinen Küche stand Marcel an die Arbeitsfläche gelehnt. In seiner Hand eine dampfende Tasse. Kaffee. Der Schwarzhaarige würdigte ihn keines Blickes. Dust nahm es hin. Statt Kaffee schnappte er sich einen Energydrink.

Eine knappe Stunde maßen sie sich an Blicken. Genervt stellte er sich vor Marcel. „Was wird das?" Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „Ich überlege, was ich mir gestern gedacht habe." Dustin konnte sich ein kleines Lachen zu verkneifen. Er legte seine Arme um Marcels Hüften, schob ihn sanft nach vorne um hinter ihn zu schlüpfen. „Hat es dir denn gefallen?", hauchte er ihm ins Ohr. Marcel legte den Kopf in den Nacken auf die Schulter hinter sich. Wieder sahen sie sich in die Augen. Dustin wartete geduldig auf eine Antwort. „Es war schön. Aber..." Überlegend starrte Marcel ihn an. „Aber?" Der Schwarzhaarige schwieg und versank in den olivgrünen Augen. „Die Sache irritierte mich. Wieso habe ich dich verführt?" „Naja. Ich bin eben unwiderstehlich.", grinste Dustin von sich selbst überzeugt. Das brachte selbst Marcel zum Lachen.

„Wollen wir was essen, du Idiot?" „Wenn du kochst." Wieder lächelte Marcel. Mit einem Grinsen von seinem zum anderen Ohr ging er zum Gefrierschrank. Er zauberte zwei Pizzen in den Backofen. „Kochen, ja?" Statt einer Antwort bekam Dustin einen Kuss auf die Wange.

Nach dem Essen der belegten Scheiben fühlte sich der Braunbär nicht besser. Eher schlechter. Marcel schmachtete seinen Teller an. Doch das nahm ihm Dustin kaum ab. Was hatte er gestern nur getan? Er wollte auf keinen Fall Marcel in ein Gefühlschaos 2.0 stürzen. Der Gesichtsausdruck seines gestrigen Bettgefährten sagte jedoch genau das aus. Das würde noch Ärger nach sich ziehen. Denn Dustin war sich nun seiner Gefühle sicher. Seiner Gefühle für Oliver. Aber wie sollte er das Marcel beibringen. So sanft wie möglich. Seufzend schüttelte er den Kopf. „Was ist denn los?" Wieso fragte Marcel das jetzt einfach? Aus dem Augenwinkel betrachtete Dustin den Schwarzhaarigen. „Das gestern. Was war das für dich?" Irritiert schaute ihn Marcel an, dann lächelte er verträumt. Nicht gut. „Das habe ich dir doch gesagt." Dustin schüttelte den Kopf. „Das meine ich nicht. Was ist das zwischen uns?" Geknickt senkte Marcel den Kopf. „Wahrscheinlich haben wir da zwei Ansichten.", murmelte der Schwarzhaarige, „Wie läuft's eigentlich mit Oliver?" „Wieso kommst du jetzt mit Oliver?" „Weil ich weiß, dass du ihn liebst. Ich war gestern bloß Deko.", murmelte Marcel, „Aber es war eine tolle Erfahrung." Er versuchte zu lächeln. Es war keinesfalls echt. „Was willst du mir damit sagen?" „Ganz einfach. Wenn Oliver dich abservieren, dann gehörst du mir!" Marcel stemmte seine Handflächen gegen den Tisch und küsste Dustin frech auf den Mund. Zwinkernd verschwand er nach oben. Verblüfft blieb Dust sitzen.


Der schmale GradWo Geschichten leben. Entdecke jetzt