2. Kapitel

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"Land!" Litunus erwachte und weckte Leyla. "Was ist denn?", fragte sie verschlafen." Die Wache hat gerufen das Land in Sicht ist, hilfst du mir hinaus?" "Sicher." Sie stellte sich wie den Tag zuvor neben ihn und begleitete ihn auf die Scholle. "Askon, geh und wecke die anderen!", befahl Litunus seinem Bruder. Dieser nickte ihm kurz zu und verschwand dann in einem Höhleneingang. Als Askon in dem Loch verschwand ließ sich der Anführer zu Boden sinken und seine Gefährtin tat es ihm gleich. "Wie geht es eigentlich deinen Geschwistern, wissen sie schon von den Folgen meiner Verletzung?", wollte der Wolf gerade das Gespräch beginnen. Doch dann vernahm er die Stimme seiner Schwester: "Ihr seid schon da?" Der Graue antwortete: "Natürlich. Irgendjemand muss ja die Wache hören, wenn sie ruft." Sie ignorierte, was er gesagt hatte und sagte: "So wie das aussieht dauert es noch bis zum Morgen, bis die Scholle ankommt. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich gehe nochmal schlafen. Weckt mich, wenn wir kurz vor der Ankunft stehen!" Sie ging voran und die anderen folgten ihr. Litunus sah Askon an, der seinen müden Blick an die Fortgehenden wendete. "Geh schlafen Askon, ich halte wache!", sagte er deshalb. Sein Bruder nickte ihm dankend zu und verschwand ihm Höhleneingang. "Du solltest aber auch nochmal schlafen. Ich kann auch die Scholle bewachen", ertönte nun die Stimme der silbernen Wölfin. "Ich habe insgesamt elf Tage geschlafen. Du hast es nötiger als ich Leyla!" "Aber wenn dich niemand hört?" "Du kannst auch neben mir schlafen?" "Dann kann ich dich wecken, falls es nötig ist." Die Silberne legte sich nach kurzem Zögern neben ihn. "Wenn du nicht schläfst, schlafe ich auch nicht. Dann musst du dich eben mit mir unterhalten." Der Graue konnte nicht anders als zu lächeln. "Ich wusste gar nicht, dass man mich dazu zwingen muss!" Nun musste auch Leyla lächeln, bevor sie fortsetzte: "Um deine Frage zu beantworten. Meinen Geschwistern geht es gut und nein, sie wissen nicht von den Folgen. Aaron wollte es ihnen morgen mitteilen." "Ich hoffe sie reagieren nicht gleich wie Lebin und Lenia." "Ich hoffe auch. Ich denke du sorgst dich schon genug! "Allerdings, wenn du bei mir bist, dann geht es mir schon besser." Die Silberne sah verlegen aus, aber trotzdem sah man ihr an das sie sich geschmeichelt fühlte.

Doch plötzlich wandte sie den Blick ab und der Graue hörte sie schluchzen. "Was ist denn los, habe ich etwas falsches gesagt?" "Nein", sagte sie mit gebrochener Stimme. "Was ist dann?" "Es ist wegen dir. Ich habe dich gerade erst kennengelernt und schon habe ich den alten Litunus verloren. Es macht mich fertig, wenn ich daran denke!" Die Worte bohrten sich wie Fangzähne durch sein Herz. Er war der Grund das Leyla traurig war. Er ist das Problem! "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich dachte du kommst damit klar. Das dies so ein Problem für dich ist", wollte er sich verteidigen. Doch Leyla fuhr ihm ins Wort: "Hör auf! Du musst dich nicht verteidigen. Du kannst nichts dafür, dass du bei deinem Rettungsversuch von einem riesigen Fisch angegriffen worden bist. Es tut nur jedes Mal wieder weh, wenn ich daran denke oder von Jemanden unbewusst erinnert werde." Dem Anführer fehlten die Worte. Zum Glück übernahm seine Gefährtin wieder das Wort: "Lass uns lieber das Thema wechseln!" Litunus benötigte ein paar Herzschläge, bis ihm ein anderes Gesprächsthema einfiel: "Glaubst du das wir schon bald da sind?" Leyla war erleichtert: "Ich glaube nicht. Die Älteren haben von einer mehreren Mondwechsel langen Fahrt gesprochen. Aber was erwartet uns dann?" "Vielleicht kann ich euch weiterhelfen?", hörten die beiden eine Stimme sagen. Hektisch wendeten sie den Kopf, um zu wissen, wer dies gesagt hat. Es war Aaron, der nur ein paar Schritte entfernt stand und sie anschaute. "Laut Berichten der älteren Wölfe kommen hier noch mehr Welpen dazu", sprach dieser, nachdem er keinen Widerspruch hörte. "Noch mehr Welpen?", fragte der Alpha. "Ja, sogar noch Welpen von zwei Rudeln!" "Zwei Rudel!", dachte er sich. Passten so viele überhaupt auf die Scholle? "Setz dich doch, wenn du schon wach bist!", forderte ihn seine Schwester auf. "Wenn ihr nicht weiter über Probleme und Ängste reden wollt gerne!", entgegnete er schelmisch und setzte sich. "Er hat uns die ganze Zeit zugehört!", dachte der Graue empört. Er fragte den Heiler mit scharfem Ton: "Was hast du alles gehört?" Dieser legte die Ohren an und antwortete ihm demütiger als gedacht: "Alles. Litunus." Nun fühlte er sich unwohl und wollte aufstehen, um zu gehen, doch er krachte wieder zu Boden. Es dauerte nicht lange, da fiel er wieder in die tiefe schwärze der Ohnmacht.

Der Perfekte Wolf und das GeisterrudelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt