Bisheriges 7. Kapitel

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Litunus wacht auf einer Lichtung auf. Der Wald um ihn herum ist ihm unbekannt. Er versucht etwas zu wittern, aber selbst der Geruch ist im nicht vertraut. Keinen Vogel hörte er zwitschern, keine Grille zirpen und keinen Grashalm rascheln. Doch auf einmal knackt ein Ast hinter ihm. Ruckartig dreht er sich mit gebleckten Zähnen um. Aber als er die Wölfe erblickte, sah er zwei lachende bekannte Wölfe.

„Es ist schön wenn man so herzlich begrüßt wird, oder Askon?", sagte Quitu. „Ja. Vor allem von seinem kleinen Bruder." Jetzt musste auch Litunus lächeln. Er stürmte nach vorne, um seine Geschwister zu begrüßen. Aber er glitt durch sie hindurch und krachte hinter ihnen zu Boden. Nun lachten seine Brüder noch herzlicher und lauter als vorher. „Wir hätten ihm das sagen sollen", brachte Askon hervor. „Hätten wir tun können! Aber dann wäre es halb so lustig gewesen!", erwiderte Quitu.

„Ihr seid gemein!", raunte der Alpha. „Aber du liebst uns trotzdem!", antwortete Askon. „Wir würden noch gerne mit dir weiterscherzen, aber unsere Ausbildung geht bald weiter. Zudem würde uns Leyla umbringen, wenn sie wüsste das wir dich so lange aufhalten." Dann verschwand Askon. „Wartet! Ich will euch noch nicht verlassen!", schrie Litunus. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen Litunus! Aber denke immer daran! Wir sind immer bei dir!", sagte Quitu und verschwand ebenfalls. Nun wurde dem Grauen wieder schwarz vor Augen.

Dieses Mal wachte er in seiner Schlafhöhle wieder auf. Obwohl er seine Augen nur einen Spalt weit aufmachen konnte, sah er Leyla neben sich liegen. Übermüdet und mit zahlreichen Tränen. „Ich sagte doch schon so oft. So schnell wirst du mich nicht los." Leyla sprang erschrocken auf als er sprach. „Und ich habe dir schon so oft gesagt du sollst mich nicht so erschrecken!" Trotz ihrer Empörtheit schmiegt sie sich an ihren Gefährten. Doch als Litunus laut aufstöhnte, sprang sie wieder auf.

Durch seine erschrockene Schwester alarmiert, kam Aaron in die Höhle. „Und ein weiteres Mal muss ich dich untersuchen und dir eine Diagnose stellen. Was hast du dieses Mal vorzuweisen?" Der Alpha musste schmunzeln, bevor er antwortete: „Als wenn du das nicht wüsstest! Ich bin sicher länger als einen Tag weg gewesen." Der Heiler sah amüsiert aus: „Wie gut du dich doch mittlerweile kennst. Diesmal waren es drei Tage." Doch nun verfinsterte sich sein Ausdruck. „Leider muss ich dir noch etwas sagen." „Nein musst du nicht! Ich weiß das er tot ist. Es geschah etwa vierzig Herzschläge vor meinen Verletzungen." Aaron sah erleichtert aus. „Dann kümmere ich mich erst einmal um dich! Deine Narbe an der rechten Seite wurde wieder aufgerissen und du hattest zudem eine starke Blutung bei deinem linken Auge. Ich nehme mal an du wurdest gekratzt?" „Ja. Gibt es irgendwelche gravierenden Schäden?" „Das kann ich dir leider noch nicht sagen. Aber du darfst bis auf weiteres nicht aufstehen. Verstanden?" „Natürlich!" Aaron grinste und verschwand wieder aus der Höhle.

Er sah seinem Freund kurz nach. Dann wandte er seinen Kopf zu seiner Gefährtin. Er sah eine Mischung aus Wut, Angst und Trauer in ihren Augen, und er konnte sich denken warum. „Ich hatte dir doch gesagt du sollst unversehrt wieder zu mir kommen! Nicht als halb toter roter Fellklumpen! Was denkst du dir nur immer dabei?" „Das ich dich beschützen konnte!", erwiderte er. Ihr Ausdruck wechselte sich schlagartig. „Wenn ich mir vorstelle, dass du hier verwundet lägest. Könnte ich mir das nie verzeihen. Du bist mir so wichtig. Ich will dich glücklich sehen egal was passiert. Ich liebe dich. Alles an dir. Aber am meisten, die glückliche Leyla, die ich in einer Menge von Wölfen erblickt habe. Ohne Angst. Ohne Furcht. Nur glücklich auf die kommende Zeit und die kommende Herausforderung." Eine Träne kullerte über ihre Wange, aber dieses Mal sind es keine Tränen der Trauer, sondern der Freude. Leyla war so gerührt, dass sie kaum einen Ton herausbrachte und einfach nur ihre Schnauze an, die seine presste.

„Ich bin zu Tränen gerührt Litunus!", sagte der große Graue Wolf, der im Höhleneingang stand. „Ich bin schon seit so vielen Jahren ein Wächter, aber so etwas Schönes habe ich noch nie gehört!" „Allvater. Was machst du hier?", wollte er das Thema wechseln, da es ihm etwas unangenehm war. „Ich wollte nach meinen vom Pech verfolgten Alphawolf sehen. Wie geht es dir?" „Es geht einigermaßen. Aber das wird schon wieder." „Aaron hatte mir das auch gesagt, aber was er mir zuvor über die Verletzungen berichtete, hörte sich nicht nach wird schon wieder an." Darauf antwortete Leyla: „Er hat dir wohl nicht erzählt das Litunus schon einmal allen Wahrscheinlichkeiten getrotzt hat. Die Wunde an der Seite war schon einmal offen. Als wir auf die Scholle gingen fiel meine Schwester zurück. Litunus war schon auf der Scholle angekommen und drehte noch einmal um, um sie zu hohlen. Dabei wurde er von einem Großen Weißen Hai verletzt. Aaron hatte vorhergesagt, dass er nie wieder laufen oder gar rennen könne. Doch Litunus konnte es. Und das wird er dieses Mal auch wieder können."

Allvater sah beeindruckt aus, was aber nur schwer aus seinen erstaunten Gesicht abzulesen war. „Dann sehe ich dich bald wieder beim Training wie es aussieht. Willst du das wir mit der Beerdigung deines Bruders warten, bis du wieder stehen kannst?" Litunus musste nicht einmal nachdenken: „Nein. Ich hatte meinen Abschluss bereits. Aber danke." Diesmal sah sein Ausbilder nicht verwundert aus. Er hob den Kopf zum Abschied und verließ einfach die Höhle.

„Was meinst du mit du hattest deinen Abschluss schon?", fragte ihn Leyla. Er dachte über seine Wortwahl nach, bevor er antwortete: „Nachdem ich in der Bewusstlosigkeit versunken war, wachte ich erst auf einer Lichtung wieder auf. Sie kam mir nicht vertraut vor und ich hörte nichts. Bis ein Ast hinter mir knackte und ich mich mit gefletschten Zähnen umdrehte. Aber anstatt einen Angreifer, erblickte ich meine zwei verstorbenen Brüder, die sich über die nette Begrüßung lustig machten. Sie sprachen kurz mit mir, bevor sie sagten das sie gehen müssten, da du sie sonst noch einmal umbringen würdest wenn sie mich noch länger aufhalten." „Das hätte ich wahrscheinlich auch!", sagte sie mit einem Grinsen. „Die letzten Worte von Quitu waren: Deine Zeit ist noch nicht gekommen Litunus! Aber denke immer daran! Wir sind immer bei dir!" „Das hat er schön gesagt! Und er hat recht Litunus!" „Ich weiß", seufzte er.

Der Alpha war ein wenig überrascht! Er hätte gedacht das ihn seine Gefährtin zumindest für ein bisschen verrückt halten würde! Aber er war natürlich froh darum. „Kannst du uns etwas zu Essen holen? Ich darf ja noch nicht aufstehen", fragte er sie. „Natürlich. Ich bin gleich wieder da." Dann verschwand sie auch schon aus der Höhle. Wenige Herzschläge später, betrat Lenia die Höhle: „

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 08 ⏰

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Der Perfekte Wolf und das GeisterrudelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt