Kapitel 34

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Lucifer und Cypher besprachen gerade zwei neue Berichte, als es an der Tür klopfte und diese sich kurz darauf öffnete. Maze trat ein, in seinem Gesicht stand ein ernster Blick. „Ich weiß, ich sollte warten, doch das hier hat keine Zeit. Ich habe wichtige Erkenntnisse", sagte dieser.

Sofort waren die beiden Dämonen zu diesem gewandt. „In den Besprechungsraum", sagte der Höllenfürst und die anderen zwei nickten.

Wie zuvor nahmen sie Platz, Maze jedoch auf dem Platz, an dem Asheron gesessen hatte, sodass sie in einem Dreieck um den Tisch saßen. Maze legte das Pergament mit der Abbildung auf den Tisch und blickte auf. „Das Artefakt, das wir suchen, ist vermutlich genau das, was Syèl herausgesucht hat. Nur dass unsere Informationen nicht vollständig waren", begann er.

Aufmerksam hörten die beiden Dämonen dem Engel zu. Er erzählte ihnen seine Erkenntnisse über die Göttin Aletheia und dem Artefakt. „Der Krug besitzt eine Aufschrift mit den Worten, die Wahrheit liegt im Namen und im Blute. Ich denke, das sind die Voraussetzungen, um die Seele einzusperren. Derjenige benötigt das Blut der Person und dessen Namen. Aus diesem Grund war der Dämon so erpicht, an mein Blut zu gelangen. Es deckt sich auch mit den Berichten einer der Zeugen. Sie haben die Seele gequält, weil diese ihren Namen noch nicht preisgegeben hatte. Sie sind in dem Moment verschwunden, als die Seele ihn preisgegeben hatte."

Cypher blickte auf das Artefakt. „Das ergibt Sinn. Die Wächter kannten die Namen der Seelen, somit mussten sie nur an das Blut gelangen. Bei denen, deren Namen unbekannt waren, haben sie diesen erzwungen."

Lucifer hatte bisher geschwiegen. „Dann erkläre mir, weshalb er dich nicht gefangen nehmen konnte?"

Maze blickte ihn an. „Er hat nicht meinen wahren Namen ausgesprochen." So einfach war es. „Nun ergibt es auch Sinn, weshalb der Dämon gezögert hat, weil nichts geschehen ist."

„Dennoch ist es sicherlich ein Kinderspiel, deinen Namen herauszufinden und dich anschließend gefangen zu nehmen. Ich bin mir sicher, dass er ihn bereits weiß, so wie er auch die von Cypher und Asheron kennt", erwiderte der Höllenfürst. „Es ist das Sicherste, wenn du nicht weiter im Außen ermittelst." Die Gefahr, dass sie Maze gefangen nahmen, war real. Das konnte Lucifer nicht riskieren.

Der Engel setzte sich auf. „Das ist nicht möglich, denn nur ich kann euch zu dem Dämon mit dem Artefakt bringen."

Auf diese Worte hin, waren beide Dämonen hellwach. „Du kennst den Aufenthaltsort?", fragte Cypher aufgebracht.

Maze schüttelte den Kopf. „Nein. Doch ich kann zu dem Dämon gelangen. Bei unserem Kampf habe ich ihn markiert und ich kann ihn dadurch finden. Doch dafür muss ich bei vollständigen Kräften sein, denn es funktioniert nur einmal und wir können es uns nicht leisten, zu scheitern."

Cypher sprang auf. „Wieso hast du das nicht zuvor erwähnt?"

Der Engel blickte ihn an. „Es war irrelevant, solange ich nicht genesen war und wir nicht wussten, welche Waffe er nutzt. Blind in diesen Kampf zu gehen, ist unsinnig. Es ist nur eine einmalige Chance."

Lucifers Augen verengten sich, während sich Cypher wieder setzte und er sich beruhigte – es zumindest versuchte. Der Engel hatte objektiv gesehen einen Punkt, dennoch gab es etwas, was er ihm verschwieg. „Wie gelangst du zu ihm?" Was bedeutete markiert?

„Das werde ich nicht verraten. Ihr müsst mir dahingehend vertrauen, meinen Fähigkeiten vertrauen", erwiderte Maze. Er würde nicht preisgeben, dass diese Fähigkeit von seiner Soul Reaper-Seite stammte. Ich bin so kurz davor, nun darf ich nicht leichtsinnig werden oder mir Fehler leisten. Er hatte darüber geschwiegen, damit die Dämonen keine Zeit hatten, seiner Fähigkeit auf den Grund zu gehen oder auf die Idee kamen, sein Blut zu prüfen. Wenn sie je dahinterkommen sollten, wäre er schon fort.

Lucifer - ein schicksalhaftes Herz (BAND 10) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt