"Lina.." flüsterte sie durch die Tür, diesmal ihre Schwester, diejenige, die ihre Schwester mit ihrer Stimme und einem sachten Klopfen weckte. Es war früher als sonst, als wenn Lina normalerweise wach wurde. "Hm?" knurrte Lina müde vor sich hin "Der Flug ist bald, komm." sagte sie und Lina wurde wach, dennoch langsam, nervös, dass sie nichts vorbereiten konnte, weil ja alles da war was sie brauchte. Nur eben Dinge wie ein Buch, vielleicht, ihr Handy, ihr Ladekabel, ihr Reisepass und so weiter, das steckte sie in einen Rucksack. Sie sah auch allgemein sehr bequem angezogen aus und ihre Haare zu einem halbwegs ordentlichen Dutt gebunden kam sie heraus. "Wieso hast du noch deine Schlafklamotten an?" fragte sie Sophie von der Seite sofort und Lina schaute sie an: "So mach ich los..." Sophie musterte sie von oben bis unten und schüttelte den Kopf, verschwand in ihr Zimmer und kam mit einem Outfit von ihr zurück. Eine Stoffhose, schwarz weis senkrecht gestreift und eine weise Bluse. "Eh nein.." sagte Lina, als sie diese Klamotten sah und sie vom Anblick allein beklemmend fühlte. "Eh doch Schwesterherz, immer bist du für die nächsten sechs Monate ich, da kannst du nicht wie ein Penner rumlaufen, besonders nicht in Korea, wenn du nicht als Obdachloser gewertet werden solltest." Sie schniefte, wirkte grummelig und nahm das Outfit mit in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Dann ein leichtes Klopfen: "Trag etwas Make-up auf, du hast schlimme Augenringe.." Lina war jetzt schon genervt bei diesen extra Wünschen, aber sie machte es für ihren Traum. Als sie sich so schminkte und erneut zurecht kam, dachte sie an ihre Arbeit, sie musste Tobi noch Bescheid sagen. Weshalb sie ihr Handy schickte. "Hey Tobi, du hast gemeint, ich soll meine Träume erfüllen, wenn die Chance sich ergibt und das ist so, ich bin ab heute verreist, das Geld, was mein Gehalt ist, gibt es jemand, der es mehr gebrauchen könnte, man sieht sich. ~Lina." Sie nickte und schickte die Nachricht ab. Ein Blick in ihren Spiegel zeigte ihr, dass es fast perfekt war, nur der Dutt noch ein wenig besser und dann ging es so. So verließ sie wieder ihr Zimmer und Sophie stand schon da, sie sofort zufrieden grinste, hielt ihr aber eine Handtasche hin: "Hier, dein schäbiger Rucksack passt nicht zu dem wunderschönen Outfit." Lina schaute sie vorwurfsvoll und auch genervt an, während Sophie niedlich lächelte.
Beide Schwestern saßen unten am Esstisch als ihre Mutter mit ihnen Sprach, mehr mit Sophie als mit Lina " Ich finde es wundervoll dass du Lina die Chance gibst mit nach Korea zu nehmen, damit sie dort als deine Assistentin mehr geld verdienen kann für ihre Zukunft!" Das hatte Lina ja ganz vergessen, was ihre Eltern denken würden, wenn beide ihre Töchter dann mal eben lange weg sind. Sie wäre vermutlich los gemacht worden, ohne sich darüber einen Kopf zu machen, ein Glück, das Sophie aber auch wirklich an alles gedacht hatte. "Ich weiß Mama, schließlich wollen wir euch das ja eines Tages alles zurückgeben, was ihr für uns macht." und gab ihr einen Kuss auf die Wange, schaute zu Lina, die gerade noch den Speck halb im Mund hatte. "Los komm, wir müssen los." schnell kaute sie hinter und stand auf " Bye mum, bye Dad!" sagte Lina schnell und zog sich gerade die Jacke an, da räusperte sich Sophie. Sie schob Absatzschuhe hin und reichte ihr eine passende Jacke hin. Nicht Absatzschuhe, darin konnte Lina so gar nicht laufen. Man sah das Meckern in Linas Gesicht, doch wegen ihrer Eltern sagte sie nichts und zog sich diese schnell an, schnappte sich aber genauso schnell ihre bequemen Schuhe. Dann ging es nur noch ins Auto und ab zum Flughafen, während der Fahrt hatte Lina ihre Schuhe ausgetauscht gehabt und als sie ausstieg und Sophie das bemerkte, holte sie gerade Luft um zu meckern "Klappe, ich hab heute schon genug angezogen was du wolltest, lass mir wenigstens meine Schuhe.." Sophies Worte verloren sich, als sie die Aussage ihrer Schwester hörte und gab sich vorerst zufrieden. Sie checkten beide ein und als es so weit war, dass sie zu ihren Flügen mussten, hieß es Verabschiedung. "Denk dran, ich lass dich nicht allein und wenn ich mal nicht antworte, wirst du bei der Anreise eine Assistentin haben, die immer an deiner Seite sein wird." Sie lächelte und zog ihre Schwester zu sich: "Sehe es fast wie ein Urlaub, erlebe was, vielleicht hilft dir das beim Schreiben!" und ließ sie wieder los: "Pass auf dich auf, bis in sechs Monaten." sagte Lina und dann drehten sich beide um und liefen zu ihren Flügen. Als Lina im Flugzeug ankam, wurde sie zur ersten Klasse begleitet. Dort ein Sitz, der eine Kabine hatte, nur für sie, wirkte, als könnte man ein Bett daraus machen. Sie sah es begeistert an und erst dann bemerkte sie, dass die Flugbegleiterinnen aus Korea stammen. Diese erklärte Lina die Funktionen ihres Platzes, wann es Essen gab, ob sie etwas trinken wollte und bot ihr noch andere Sachen an wie Snacks, oder schon ein Getränk. Das Flugzeug von Lina stand still und sie schaute sich ihren Platz ganz genau an. Sie saß zwar neben jemand, doch wenn sie wollte, konnte sie einen Sichtschutz hochfahren und dann hätte sie ihren kleinen Rückzugsort. Kurz darauf bemerkte Lina ein kleines Geruckel neben ihr, weshalb sie neugierig schaute, was es war. Ein junger Mann, der so aussah, als komme er aus Korea, setzte sich hin. Sie starrte, sehr, auffällig, hypnotisiert von der Art, wie er sich gab. Er sah nicht ordentlich aus, er sah punkig aus, wirkte genervt und sprach ein wenig harsch mit der Stewardess, die ihm dasselbe erklären wollte, wie Lina. "Algo isseoyo" sagte der junge Mann nur und Lina wusste rein gar nicht, was es bedeutete, doch sie wusste, dass es Koreanisch war. Doch anhand dessen, dass die Frau ging, konnte Lina erahnen, dass er sie abgewiesen und fortgeschickt hatte. Im nächsten Moment nahm der Mann das Starren von Lina wahr und begann, sie anzuschauen, zu mustern. Ungewollt hielt Lina diesen bestehenden Augenkontakt, sie konnte ihn nicht unterbrechen, sein Blick wirkte so, als zog er einen in den Bann.
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Don't fall in Love
RomanceDie fesselnde Geschichte "Don't fall in Love" erzählt von den Zwillingsschwestern Lina und Sophie, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Lina sich leidenschaftlich dem Schreiben widmet und davon träumt, Autorin zu werden, steigt Sophie d...