Damals, als wir uns das erste Mal begegneten

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Frohe Weihnachten!

Ob mit Schnee oder nicht: Es ist Zeit für Geschenke! :D

Ne, nach der kindischen (so bin ich) Beschreibung von Weihnachten, den Spaß mal beiseite. Ich bin euch dankbar, dass ihr mit mir auf diesen Moment hin gefiebert habt und wir nun zusammen offiziell in den dritten Teil der Until-Reihe starten können. Auch nach der langen Pause kann ich sagen, dass ich es ohne eure Unterstützung bestimmt nicht so weit geschafft hätte!

Ich versuche wieder wie im alten Rhythmus wöchentlich die Kapitel hochzuladen, jedoch ist das kein Versprechen. Mein Bestes tu ich trotzdem, es einzuhalten!

Derweil halte ich euch gar nicht länger auf und wünsch euch viel Spaß beim Lesen! Nochmals frohe Weihnachten und jetzt schon ein gutes, neues Jahr 2024 mit viel Glück, Gesundheit und Freude an dem, was ihr gerne macht! :)

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Jesper


Vermutlich saß ich schon seit Stunden hier.

Meine Copic-Marker hinterließen eine gleichmäßige Farbspur auf dem Copic-Papier und zeichneten meine Vorstellungen nach, die eigentlich ins absolute Nichts führten. Es machte süchtig. Nicht nur der leichte Geruch nach Alkohol, der von den Stiften ausging, auch die Freiheit, alles zeichnen zu können, was mir in diesem Moment in den Sinn kam, machte die Kunst meine Leidenschaft.

So schwierig wie meine Beziehung zu meiner Mutter in den letzten Jahren auch geworden war, ich war mir sicher, dass ich diese künstlerische Seite von ihr hatte. Ich erinnerte mich gerne daran, wie ich im Kindergartenalter bei ihr ihm Atelier gestanden hatte und ihr zugesehen hatte, wie sie die unterschiedlichsten Farben auf die Leinwand verteilt hatte.

Das war, bevor ich ihr mit sieben aus Versehen von Dads Affäre erzählt hatte.

Tief in Gedanken hörte ich die Tür des Studios, das mir mein Professor über die Semesterferien zur Verfügung gestellt hatte, gar nicht, als plötzlich ein Schatten auf meinen Tisch geworfen wurde. Leicht erschrocken schob ich mir die Kopfhörer in den Nacken und wandte mich um. Die leise Stimme von Bon Jovi erfüllte den Raum, als ich wie verzaubert auf den nicht unbekannten Besucher hinter mir blickte.

„Du bist echt gut!", meinte er und deutete auf die Copic-Zeichnung. „Im wievielten Semester bist du?"

Der junge Mann vor mir wurde von der tief stehenden Sonne hinter ihm umrahmt. Die goldblonden Haare schienen dadurch zu glühen und standen in einem Kontrast zu seiner gebräunten Haut und hellen, grünen Augen.

Ich hatte ihn manchmal in den Vorlesungen gesehen und ich erinnerte mich stark daran, dass sich unsere Blicke nicht nur einmal zufällig begegnet waren. Aber ich glaubte nicht, dass es ihm so aufgefallen war wie mir.

Irgendwas in mir verkrampfte sich bei dem Gedanken.

„Im...Im zweiten." Ich schüttelte den Kopf. „Also ich komm jetzt ins zweite."

Ein freudiges Lächeln trat auf seine Lippen. „Dann sind wir ja im gleichen Semester!" Und als würden wir uns schon ewig kennen, setzte er sich auf den Hocker neben mir und redete mit mir über das letzte Semester. Wie die Vorlesungen von Professor Lawrence für ihn waren und warum er sich nicht mehr für Kurse bei ihm anmelden würde. Nebenbei erwähnte er, dass er Bon Jovi auch gerne hört.

Und ich?

Ich war wie verzaubert; verzaubert von seiner offenen und lustigen Art, die das Leben so locker scheinen ließ. Wenn ich malte, Entwürfe skizzierte oder einfach nur kreativ vor mich hin kritzelte, war ich oftmals nicht die glücklichste Person im Raum, doch gerade als der Mann vor mir meinen Block in beide Hände nahm und ihn näher betrachtete, schien der Raum etwas heller zu sein.

„Spaß bei Seite, das Logo ist wirklich gut." Anerkennend nickte er.

Mein Gesicht wurde leicht rot und ich versuchte seinem Blick auszuweichen. „Meine Mutter baut gerade ihre Werbeagentur auf. Ich...Das ist meine Idee für ein Logo."

Sein bestärktes Lächeln ließ mich mutiger werden und ich ging weiter auf die Ausarbeitung ein. Meine Finger waren voller Copic-Farbe, als ich mit ihnen auf die einzelnen Elemente deutete. Ich war so im Fluss, dass ich auch andere Ideen aus meiner Zeichenmappe kramte und sie ihm vorlegte. Jedes Element, jeder Strich hatte für mich eine Bedeutung.

In meinem Redefluss bekam ich nur am Rande mit, wie er vor mir in sich hinein prustete. Sofort hielt ich inne und es war mir sofort peinlich, überhaupt damit angefangen zu haben. „Tut mir leid, i-ich...Ich bin etwas zu-"

„Zu begeistert?", unterbrach er mich und biss sich die Unterlippe, um nicht weiter zu lachen. „Ganz ehrlich: Es ist wirklich schön, dass man sich für etwas so begeistern kann, wie du es tust."

Automatisch holte ich wieder Luft. „Jesper. Mein Name ist Jesper."

Aus seinem Blick wich der Schalk und ich konnte etwas Sanftes in ihnen erkennen. Freundlich streckte er mir dann die Hand hin.

„Ich bin Berry."

Until ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt