1. Kapitel

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Seit anbeginn der Zeit gibt es Magische, die die Fähigkeit der Zauberfeder besitzen. Menschen, wie du und ich. Nur mit dem Unterschied, dass sie ihre Zeichnungen und Geschichten zum Leben bringen können. Über Jahrtausenden hatten sie damit ihren Mitmenschen geholfen sich zu entwickeln und das Wichtigere, zu überleben. Doch irgendwann begannen die Menschen den Zauberfedern zu misstrauen. Durch ihre Erschaffungen und Veränderungen der Realität empfanden die Organisationen und Familien mit Macht sie für zu gefährlich und sie begannen die Nutzer der Gabe zu Jagen. Ein Höhepunkt der Verfolgungen war in der Zeit der Hexenverbrennungen, da sie die Gabe als Hexerei und Zauberei ansahen. Durch diese Ereignisse wurden fast alle Zauberfedern ausgelöscht und die Wenigen, die überlebt hatten zogen sich in den Hintergrund zurück und unterdrückten ihre Fähigkeiten.

Doch einige hundert Jahre später, an einem frühen Sommerabend saß ein kleines Mädchen in ihrem Zimmer und malte einen schönen Schmetterling. Sobald sie den letzten Strich ihres Falters zog, kam er goldend leuchtend aus dem Papier und landete auf der Nase des Mädchens. Als die Mutter den Raum betrat verschwand der Falter wieder so schnell im Blatt, wie er zuvor auch zum Leben erwacht war. Die Mutter nahm ihre Tochter auf den Arm und es schien, als hätte sie nichts von dem Ereignis mitbekommen. Das Mädchen hingegen fand ein überwältigendes Interesse für ihre neu gewonne Kraft.

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Ich konnte gerade noch die leutende Hand verschwinden lassen, die meinen Koffer für mich gepackt hatte, bevor meine Mutter mein Zimmer betrat. "Enik, hast du bereits deinen Koffer..." Sie brach im Satz ab, als sie meinen fertig gepackten Koffer sah. "Oh, gut. Opa fährt uns in 10 Stunden zum Flughafen. Du solltest davor definitiv noch einmal Schlafen gehen." Sie nahm sich den Koffer und kontrollierte den Inhalt. Ich nickte nur stumm. Widerreden würden im Moment nicht gut funktionieren. Mama war eh schon gestresst, weil sie für ihre Arbeit mehrere Wochen nach New York musste. Da wir gerade Schulferien hatten, würde ich mit ihr mitkommen und in zwei Wochen wieder zu meinen Opa nach Deutschland zurückkommen. Sie hatte aber trotzdem bedenken mich so lange alleine zu lassen, da sie meint ich wäre mit meinen 12 Jahren noch zu jung, um mit Opa alleine zu leben. Vor allem weil Opa seit Jahren Probleme mit seiner Gesundheit hat und es jederzeit zum Ende kommen kann. Mama ging nach ihrer Kontrolle wieder zu ihren anderen Aufgaben, die vor dem Flug noch erledigt werden mussten und ich erschuf mir ein Kätzchen, mit dem ich mich in mein Bett kuschelte. Lust hatte ich auf die zwei Wochen in New York eigentlich nicht, aber ich wollte meiner Mama ein wenig bei der Anfangszeit helfen. Ich werde meist eh nur in irgendeinem Zimmer in ihrem Büro sitzen und mit meinem Handy spielen oder Zeichnen.

Ich übte meine Kräfte täglich mehrmals, aber weit bin ich mit ihnen noch nicht gekommen. Ich wusste von ihnen seit fast 9 Jahren und einfache Kreationen konnte ich mit Leichtigkeit, aber wenn es dann um meine Tests in der Schule ging, konnte ich die Noten und Antworten einfach nicht ändern. Sind vielleicht auch nicht so legale Versuche, aber wenn keiner davon weiß... Naja ich brauchte diese Versuche eh nur in Geschichte, da ich mir echt nie merken konnte wann was passiert war. Während meinem Gedankengang döste ich dann tatsächlich in einen leichten Schlaf.

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Meine Mama weckte mich kurz bevor wir los fahren mussten. Das Kätzchen hatte sich schon längst aufgelöst. Jetzt saßen wir nach über einer halben Stunde in der Security endlich im Flugzeug. Mama hatte uns Buisness Sitze gebucht und ich saß das erste Mal so bequem in einem Flugzeugsitz. Der Flug von München nach New York dauerte insgesamt 9,5 Stunden und ich hoffte einfach nur, das ich mich nicht zu sehr langweilen würde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und diversen Snacktüten landeten wir in New York. Beim Anflug konnte ich schon die Freiheitsstatue und einige der Hochhäuser erkennen. Leider konnte ich diese erst nach einer Ewigkeit von 3 Stunden vor mir sehen, da wir ewig in Security und an den Gepäckbändern gebraucht hatten. Mama hatte in diesen 3 Stunden sicherlich 50 Mal ihre Geduld verloren und versuchte sie langsam wieder zu finden. Das war fast wie so ein Wimmelbild, in dem man eine unfassbar kleine Figur finden sollte. Tat man meist nie. Die Firma, in der meine Mum arbeitete hatte ihr ein Zimmer in einem 4 Sterne Hotel zur Verfügung gestellt und als wir die Eingangshalle betraten, blieb mir erst einmal der Mund offen stehen. Mich hatte sogar deswegen einer der Mitarbeiter komisch angestarrt.

Die Filme, die in solchen Hotels gedreht werden sind echt extrem akurat. Die Decke war sicherlich 20 Meter über dem Boden und alles war mit goldenen Verziehrungen und rotem Teppich ausgestattet. Das Zimmer war auch extrem luxoriös und wenn man das Badezimmer betrat, kam man sich so vor wie in einem Wellnessresourt. Heute hatte Mama noch frei, wodurch sie mit mir zur Freiheitsstatue und in ein Naturmuseum ging. Es war ein allgemein schöner Ausflug und wir gingen spät Abends schlafen.

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Am nächsten Tag brachte mich Mama mit auf die Arbeit und ich durfte in einem seperaten Raum mit einer Couch fernseh schauen. Gegen Mittag kam plötzlich eine Nachrichtenmeldung, die ein riesiges leuchtendes Portal im Himmel über dem Stark Tower zeigte. Ich verstand nicht viel von dem, was gesagt wurde, da ich noch nicht so lange English gelernt hatte, aber komische Wesen flogen aus diesem Portal und griffen die Menschen hier unten an. Mama kam ins Zimmer gestürtzt und zog mich besorgt aus dem Gebäude. Sie redete immer wieder, dass wir hier weg müssen und lief zu der nächsten U-Bahn Station, doch kurz bevor wir die Türen zum Gebäude erreichen konnten, sprangen mehrere von diesen Wesen vor uns. Mama schirmte mich im letzten Moment noch vor der Waffe des Dings ab und hielt mich fest am Boden. Etwas warmes floß an meinem Arm nach unten und ich sah etwas Rotes auf den Boden tropfen. Angst stieg in mir auf und ich versuchte mit Mama zu reden. Aber sie antwortete nicht mehr. Ich realisierte, was passiert war und heiße Tränen liefen mir über die Wangen. Sie hatte mich gerettet und ist dafür gestorben.

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Ich wusste nicht wie lange ich unter meiner Mutter lag. Irgendwann hatten die Tränen aufgehört. Um mich herum explodierten Gebäude und Autos. Das Gewicht wurde von mir genommen und ich blickte verängstigt nach oben. Ein freundlich aussehender Mann mit Bogen stand über mir. Er fragte mich etwas, aber ich verstand ihn nicht. Jetzt wäre ein besserer Englischunterricht gut zu gebrauchen gewesen. Er wartete nur kurz und zeigte auf die Station vor mir. Ich verstand und lief auf den Eingang zu. Im Gebäude versteckte ich mich hinter einem Tresen und hoffte, das dieser Albtraum schnell vergehen würde.

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POV Clint Barton

Ich hatte gerade eine weitere Truppe von Chitauris ausgeschaltet, als ich das Wimmern eines Mädchens unter dem leblosen Körper einer Frau gefunden hatte. Als ich das Mädchen befreite, sah ich die Angst in ihren Augen und fragte, ob alles gut sei. Sie sah mich jedoch nur mit großen Augen an. Anscheinend verstand sie mich nicht. Ich zeigte auf die U-Bahn Station neben uns und hoffte sie verstand, dass sie sich darin verstecken soll. Sie blickte auf den Eingang und begann ins Gebäude zu rennen. Meine Hoffnung war nur, das sie nicht auch noch ein Opfer dieses Angriffs werden würde. Sobald ich ihre weißblonden Haare in der Tür verschwinden sah, widmete ich mich wieder der Armee an Gegnern in den Straßen. Im Hinterkopf hatte ich aber weiterhin das verängstigte Gesicht des Mädchens, das mich sehr an das Gesicht von Lila erinnerte.

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POV Enik

Ich kauerte hinter dem Tresen und stellte mir vor, wir wären wieder im Hawaii Urlaub vom letzten Jahr. Mama hatte es dort geliebt und ich wollte einfach nur weg von hier. Als ich die Augen öffnete, sah ich ein golden leuchtendes Portal, das an den Strand auf Hawaii führte, auf dem wir so viel Spaß hatten. Verwundert stand ich auf und hielt meine Hand durch das Portal. Ich spürte die Sonne auf meinem Arm und beschloss ganz den Strand zu betreten. Als ich mich zu dem Portal umdrehte, fand ich nur noch ein leichtes Schimmern an der Stelle, an der es gewesen war. Bin ich gerade wirklich nach Hawaii gereist? Ich sah mich in meiner Umgebung um und sah, das ich wirklich auf dem Strand war, auf dem ich letztes Jahr mit meiner Mama unseren Urlaub verbracht hatte. Wie genau ich es aber geschafft hatte hier her zu kommen war mir ein großes Rätsel.

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Die nächsten Tage lief ich durch die Straßen von Kailua-Kona und ernährte mich von Lebensmitteln, die ich mit erschaffenem Geld bezahlte. Außerdem lernte ich Tag für Tag mehr Wörter in Englisch. Jedoch wusste ich nicht, wie ich zu meinem Opa zurückkehren sollte. Niemand kannte mich und die Polizei hatte zu wenig verstanden, als dass sie mir helfen konnten. Zusätzlich würde mir niemand glauben, wie ich hier her gekommen wäre. In den Nachrichten berichteten sie seit der Attack der Außeririschen unaufhörlich von den Umständen in New York und dass viele Menschen gestorben sind. Mama war eine von ihnen, aber sie ging in der extremen Anzahl der Opfer unter. In zwei Wochen würde ich 13 Jahre alt werden und war ganz alleine.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 27, 2023 ⏰

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