Kapitel 1
Ich hörte das Piepen schon bevor ich meine Augen aufschlug und wusste schlagartig, wo ich mich befand. Ich zerrte die Schläuche von meinem Körper weg und ging zur Tür. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass diese abgeschlossen war. Ich lief zum Fenster, doch auch das ließ sich nicht öffnen. „Ihr Name ist Grace O'Connor, wenn ich mich nicht irre und ich irre mich nie.“ Ich fuhr herum. In der Tür stand ein gut gebauter Herr um die 40. Er trug einen schwarzen Anzug, Krawatte und eine dunkle Sonnenbrille. Ganz klar einer von der Regierung. Er schloss die Tür hinter sich und nahm die Sonnenbrille mit einem Ruck vom Gesicht. „Was ist nur passiert, Grace?“, sprach er und seufzte, „Wie kann ein Leben nur so grausig enden?“ Ich sah dem Mann in die Augen, während ich unauffällig nach fühlte, ob ich noch irgendeine Waffe bei mir trug. „Wir haben Ihnen alles abnehmen lassen, als Sie hierher kamen.“, beantwortete der Mann die unausgesprochene Frage. Ich hörte auf zu suchen. „Es sieht nicht gut für Sie aus, Grace.“ Ich fluchte innerlich. Sie mussten irgendwas gegen mich in der Hand haben. War ich unvorsichtig gewesen? „Es wird wohl einen Gerichtstermin geben. Bald.“, fuhr der Mann fort, „Ich glaube nicht, dass dieser gut für Sie ausgehen wird, Grace.“ Ich wusste, was er mir sagen wollte. „Es hat schon etwas von Ironie. Erst flickt ihr mich in einem scheiß Krankenhaus wieder zusammen und dann verurteilt ihr mich doch zum Tod.“ Der Mann ließ ein hässliches Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen. Ich sah ihn ausdruckslos an und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass tatsächlich etwas nicht stimmte. Vielleicht wollte er mich nur einschüchtern – mich dazu bringen etwas zu sagen, was ich später bereue. Ich würde ihm dieses Vergnügen nicht erweisen. Ich sah ihn also weiter an und bewahrte meinen Mund davor etwas Falsches zu tun – beziehungsweise zu sagen. „Wie gesagt: Es sieht nicht gut für Sie aus, Grace. Wir haben Aufnahmen von Ihnen, die einen Mord beweisen und wir haben einen Zeugen.“ Ich spuckte dem Kerl vor die Füße. „Erzähl mir keinen Mist, alter Mann.“ Ich sah, wie das Grinsen von seinem Gesicht fiel. Für kurze Zeit war da ein Ausdruck blanken Entsetzens – dann Wut. Doch ehe er seiner Wut Ausdruck verleihen konnte, ging die Tür auf und ein weiterer Kerl im Anzug kam hindurch. „Sie werden gebraucht, Jefferson.“, sagte dieser. Die wütenden Augen des Mannes sahen noch einmal kurz zu mir, ehe er den Raum verließ und mich mit dem anderen Anzugs-Opa alleine ließ. Dieser sah einmal an mir herauf und herunter. „Du siehst nicht aus, wie das Mädchen über das alle sprechen.“ Ich hob fragend eine Augenbraue. „Sie reden über dich. Überall. Doch niemand weiß genau, wie Mrs O'Connor wirklich aussieht. Niemand weiß, dass die Auftragskillerin in Wirklichkeit Klein-Gracie ist.“ Einen kurzen Moment blitzte Wut in meinen Augen auf. Im nächsten Moment stürzte ich mich auf den Anzugs-Opa und streckte ihn mit einem heftigen Fußhieb an den Kopf zu Boden. Schnaufend stand ich da – mit zum Kampf erhobenen Fäusten und sah auf den am Boden liegenden Mann hinab. „Niemand nennt mich Gracie.“, grummelte ich mit tiefer Wut durchzogener Stimme. Der Mann erhob sich langsam wieder und ich wollte erneut zu einem Schlag ausholen, als er rief: „Schon gut, schon gut. Ich habs verstanden. Man sieht dir nicht an, dass du so viel Geschick hast.“ „Sollte das jetzt ein Kompliment sein?“, grummelte ich immer noch in Kampfstellung. „Ich bräuchte vielleicht mal Verstärkung hier drin.“, sagte der Mann zu niemanden Bestimmtes. Also war dieser Raum auch noch Video und Ton überwacht. Doch es kamen nicht wie erwartet noch mehr Leute rein. Nur die Luft wurde komisch. Ich hörte noch, wie die Tür zuschlug, dann war ich alleine mit der Dunkelheit, die mich umfing.
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„Verhandlung im Fall: Grace O'Connor ist hiermit eröffnet.“ Nachdem ich wieder aufgewacht war sind Anzugs-Opa 1 und Anzugs-Opa 2 gekommen um mich zu holen. Sie haben mich hierher gebracht. Wie lange ich wohl geschlafen hatte? Ich hatte keinerlei Zeitgefühl. Jetzt saß ich hier – vor Gericht, meiner Verurteilung schon gefährlich nahe. Ich wusste, ich hatte keine Chance hier lebend raus zu kommen. Mein Leben war vorüber. Ich wusste es schon, als ich im Krankenhaus erwachte. Irgendwo tief in meinem Gedächtnis hatte ich es schon länger gewusst, doch nun wurde es mir erst richtig klar. Ich wusste nicht, wie viele Tage ich hier noch verbringen musste, bis zu meiner Verurteilung, doch ich wusste: die Zeit war gekommen um zu Sterben. Was würde mit Skye passieren? Lily? David? Würde ER sie in Ruhe lassen? Oder würde er sie mir gleich hinterher in den Tod schicken? Er brauchte sie dann nicht mehr. Sie waren bloß Druckmittel und er konnte sie beseitigen, wenn ich nicht mehr da war. Wenn ich starb...wäre das das Todesurteil von Skye, Lily und David? Konnte ich das zulassen? Gab es nicht doch noch irgendeine Möglichkeit, wie ich von hier fliehen konnte?
Der Richter räusperte sich. Ich sah ihn ausdruckslos an. „Wollen Sie nichts zu ihrer Verteidigung sagen?“ Ich hatte anscheinend den Anfang verpasst. Das kam davon wenn man mit seinen Gedanken weit weg war. Da ich nicht wusste, wie weit sie schon gegangen waren, sagte ich einfach gar nichts. „In Ordnung. Damit ist die Verhandlung geschlossen. Die Vollführung der Strafe ist in 5 Tagen.“ „Wie steht es mit einem letzten Wunsch?“, fragte ich nun langsam, immer darauf bedacht ja nichts Falsches zu sagen, wobei das nun ja nicht mehr wirklich eine wichtige Rolle spielte, „Jetzt wo ich sowieso sterben soll...“ Das Gericht zog sich zurück und besprach meinen Vorschlag. Nach einiger Zeit Überlegung stimmten sie zu, wenn auch nur eingeschränkt. Sie wollten erst den Wunsch hören. „Ich will einmal über den roten Teppich gehen.“, sagte ich. Gelächter brach im Gerichtssaal aus. Der Richter nickte. „Das lässt sich einrichten, wenn auch mit Einschränkungen. Es ist Ihnen nicht erlaubt irgendjemandem ihre wahre Identität zu verraten. Sie werden unter einem Code Namen in die Liste eingeschleust...“ Ich schaltete ab und driftete in meine Gedankenwelt. Warum ich das Ganze wollte? Es hatte einen einfachen Grund. Ich wollte noch einmal hier raus. Irgendwohin, wo viele Leute waren, damit sie nicht alle meine Schritte beobachten konnten. Und das Wichtigste: Ich wollte, dass sie mich alle ein letztes Mal sahen. Skye, Lily und David. Sie würden wissen, dass etwas nicht in Ordnung ist, wenn sie ihre vor 2 Jahren angeblich verstorbene Tochter – beziehungsweise Schwester – im Fernsehen sahen. Vielleicht würde es ihnen helfen loszulassen, denn das hatten sie noch nicht. Ich war oft an meinem Elternhaus vorbeigegangen. Ich hatte oft das Verlangen einfach hinein zu gehen und zu sagen: „Hey, ich bin wieder da!“ Doch was wäre dann mit ihnen passiert? Ich wollte nicht, dass irgend etwas passiert. Ich wollte nicht, dass ER sie in diese Sache hinein zog. ER hatte schon genug Unheil gebracht.
„...ich denke das waren alle Regeln, die du zu befolgen hast. Wenn eine davon gebrochen wird, wird der Tag der Strafe vorgezogen.“ „Meine Güte. Redet doch bitte mal Klartext mit mir. Ihr werdet mich schon nicht umbringen, wenn ihr sagt: Dann rückt dein Todestag näher. Sehen wir der Tatsache doch mal ins Auge: Sie wollen mich so bald wie möglich tot sehen. Ich hab es verstanden. Ich bin kein kleines Kind, dass man vor der Wahrheit schützen will, indem man es mit weichen Worten besänftigt. Schließlich geht es hier um meinen Tod.“, gab ich trotzig zurück. Ich war ein wenig genervt. Ich wollte das Ganze jetzt hinter mich bringen. Wisst ihr wie komisch man sich fühlt, wenn man sein Todesdatum schon weiß? Das ist echt ein gruseliges Gefühl...
DAM DAM DAM! Muhahaha :D wer will, dass Grace stirbt?
Ich hab die ganze Zugfahrt geschrieben, während so ein Hottie neben mir saß...deshalb habe ich auch nicht mehr geschafft, als das Kapitel hier.... :o hihi, da hat mich jemand abgelenkt ;)
Ich hoffe, es hat euch gefallen! Feedback please :)
Und bevor ihr wieder alle fragt, wann es weiter geht: Die Story ist jetzt nicht mehr 'Coming soon'
Das heißt......dadadadada.....dass das 2. Kapitel schon bald fertig sein wird :) Vielleicht nächste Woche? :) wir werden sehen...
Ich langweile euch oder? Sorry...ich bin gerade voll witzig drauf, weil ich den Namen von dem Hottie neben mir erstalkt habt ;)
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The killer's last wish || one direction
Fanfic--„Wie steht es mit einem letzten Wunsch?“, fragte ich langsam, „Jetzt wo ich sowieso sterben soll...“ Das Gericht zog sich zurück und besprach meinen Vorschlag. Nach einiger Zeit Überlegung stimmten sie zu, wenn auch nur eingeschränkt. Sie wollten...