Einige Zeit später erreichten sie den Thranduils Palast. Auf dem Weg dorthin passierten sie eine Brücke. Nachdem alle das Tor durchquert hatten, befahl Legolas das Tor zu schließen. Während der Zwergenprinz zu König Thranduil geführt wurde, wurden die Zwerge und Esthelwen direkt in die Kerker gesperrt.
„Das wird euch noch leidtun!", knurrte Dwalin. „Habt ihr gehört?" „Lasst uns hier raus!", befahl Gloin. Einer der Elben schubste Nori in eine Zelle. „Fass mich nicht an.", drohte Nori.Bevor Fili eingesperrt wurde, wurde ihm noch eine Waffe abgenommen.
Am Anfang versuchten die Zwerge noch auszubrechen und warfen sich gegen die Gitterstäbe, doch bald merkten sie, dass es nichts bringen würde, dank Balin.
„Lasst das! Wir kommen hier nicht raus! Das ist kein Orkverlies. Das sind die Hallen des Waldlandreiches. Niemand kommt hier raus, ohne die Einwilligung des Königs.", sagte er. Esthelwen wusste, dass man hier nicht ohne Schlüssel herauskam, also versuchte sie es gar nicht erst und setzte sich auf eine Erhöhung in ihrer Zelle und starrte an die Wand.
Sie versank in Gedanken.Als sie die beiden Elbengeschwister zusammen gesehen hatte, war ein Gefühl in ihr hochgekommen, dass sie lange unterdrückt hatte, welches aber dennoch nie ganz verschwunden war. Nun prasselte alles wieder auf sie ein und sie spürte eine starke Sehnsucht nach ihrer Familie. Sie hatte nie die Chance gehabt ihre Familie wirklich kennen zu lernen, da sie von ihr getrennt wurde, als sie noch sehr jung war. Es schmerzte sie, dass sie sich nicht mal mehr ansatzweise an sie erinnern konnte. Sie fragte sich, wie es war, in den Armen ihrer Mutter oder ihres Vaters zu liegen und sie um Hilfe zu fragen, wenn sie etwas wissen wollte. Was war aus ihnen geworden? Hatte sie noch lebende Verwandte?
Einige Zeit später wurde Thorin ebenfalls in eine Zelle gesteckt. „Hat er einen Handel vorgeschlagen?", wollte Balin sogleich wissen, als der Elb mit dem Schlüssel verschwunden war. Thorin kam zur Tür seiner Zelle und antwortete.
„Ja. Ich habe ihm gesagt: îsh kakhfê ai-'d dûr-rugnu! Auf seins und das seiner Sippschaft!"
Während Thorin sprach, schloss Balin resigniert die Augen. „Tja, das wär's dann wohl. Ein Handel war unsere einzige Hoffnung." „Nicht unsere einzige Hoffnung." Thorin sah nach draußen.
„Ich wette, die Sonne geht bald auf.", sagte Bofur. „Der Tag bricht sicher gleich an." „Wir werden den Berg niemals erreichen, oder?", fragte Kili. Plötzlich tauchte Bilbo vor Thorins Zelle auf. „Solange ihr hier drinsitzt, sicher nicht." „Bilbo!", rief Balin erfreut. „Was?", fragte Kili. Die Zwerge redeten vor Freude wild durcheinander. „Pscht! Hier sind doch überall Wachen!", versuchte Bilbo sie dazu zu bringen, leise zu sein. Zuerst befreite er Thorin, dann Balin und dann all die anderen. „Schließt die Türen, so gewinnen wir Zeit!", schlug Esthelwen vor.
„Nicht da lang. Hier runter. Folgt mir.", befahl der Hobbit. Möglichst leise schlichen sie die Treppen, welche aus Ästen geschnitten waren, hinunter. Allerdings machten sie vorher noch einen Umweg zur Waffenkammer. Von dort holten sie sich kleine Waffen. Esthelwen bekam ihren Bogen zurück. Dann machten sie sich auf den Weg zum Keller. Leise schlichen sie hinunter. An einem der Tische schnarchten zwei Elben.
„Hier rüber! Kommt", flüsterte Bilbo eindringlich. „Das gibt es doch nicht! Wir sind im Keller!", flüsterte Kili. „Du solltest uns hier rausführen, nicht noch tiefer hinein."
„Ich weiß, was ich tue!", beteuerte Bilbo. „Pscht!", befahl der erste Zwerg. Leise führte Bilbo sie weiter den richtigen Weg. Sie waren nun bei den leeren Fässern angekommen.
„Los, alle in die Fässer, schnell.", befahl Bilbo flüsternd. „Bist du verrückt?", kam es von Dwalin. Er trat zu Bilbo. „Sie werden uns finden." Bilbo schüttelte heftig den Kopf.
„Nein, werden sie nicht. Bitte, bitte, ich müsst mir vertrauen." Die Zwerge murmelten, während Esthelwen schon mal in eines der Fässer stieg.
„Tut, was er sagt!", befahl Thorin schließlich. „Steck deinen dicken Karottenkopf darein." Einer nach dem anderen halfen sie sich gegenseitig in die Fässer. „Alle drin.", sagte Dori. Bilbo zählte noch mal nach. Dann ging er zu einem Hebel. „Und was machen wir jetzt?", fragte Bifur. Alle Zwerge und Esthelwen steckten ihre Köpfe aus den Fässern und sahen Bilbo an. „Tief Luft holen." „Tief Luft holen?" „Was meinst du damit?", fragten die Zwerge verwirrt. Bilbo legte den Hebel um, welcher das Brett zum Kippen brachte. Die Fässer rollten nach unten und die Zwerge schrien. Dann landeten sie mit lautem Platschen im Wasser. Nachdem alle Fässer im Wasser gelandet waren, schloss sich die Luke wieder. Doch Bilbo war immer noch oben. Also warteten sie noch. Würde er kommen?
Dann fiel auch Bilbo ins Wasser und sie waren komplett.
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Schattenkriegerin - Der Feind naht (eine Hobbit-FF)
FanficEsthelwens Reise mit den Zwergen geht weiter. Im Düsterwald trifft Esthelwen zum ersten Mal seit Jahren ihre beste Freundin wieder. Und in der Seestadt taucht ein altbekannter Feind auf. Wie hängt dies zusammen? Die Rechte von Der Hobbit gehören J...