3

137 8 2
                                    

Der Alkohol macht sich langsam bemerkbar. Ich bin fröhlicher, ich lache mehr und bin offener. Also das genaue Gegenteil. Ich sitze in einem Trinkkreis mit Luis und paar seiner Freunde. Von hier draußen hat man einen guten Blick auf das Meer, den Nachthimmel und den ganzen Sternen. Ich würde viel lieber den Sternenhimmel beobachten als hier zu sitzen und meiner Leber zu schaden. Die halb leere Vodka Flasche wird mir von Josh, einem guten Freund von Luis und Miguel, gereicht, wessen Fahne man selbst von Texas aus riechen könnte. Ich nehme einen großzügigen Schluck und reiche sie an die Person neben mir. Der Geruch von Alkohol, Schweiß und Erbrochenen steigt mir in die Nase. Ich rümpfe meine Nase. Wenn ich länger hier bleibe kotze ich meinem Nebenmann noch auf dem Schoß.

Es ist inzwischen dreißig Minuten her , dass ich diesen Trinkkreis verlassen habe. Gelangweilt schaue ich in die Runde auf der Tanzfläche. Sie scheinen Spaß zu haben. Und ich brauche Spaß. Ich drängel mich durch die Menschenmenge durch. Jetzt stehe ich hier. Keine Ahnung was mit mir anzufangen. Einfach tanzen Lavina. Lass dein Körper sich frei bewegen, und dir das geben wonach du dich sehnst. Ich atme tief ein, und wieder aus. Ich trete auf die Tanzfläche. Das erste Mal ohne Ana oder den anderen. Ich fange an meine Hüften zum Takt zu bewegen. Ich lasse meine Hände über meinem Körper streifen und lasse mich vollkommen von meinem Unterbewusstsein leiten. Ich schließe meine Augen und genieße den Moment. Den Moment von Freiheit.

Ein langsames Lied wird gespielt. Ich bewege mich zur Melodie und nehme das ganze Gefühl von Freiheit und Glücklichkeit in mir auf. Arme legen sich um meine Hüfte und ich spüre wie sich ein Körper an mich schmiegt. Ich lehne mich in die Bewegung. Hauchzarte Küsse verteilt dieser Fremde über mein Nacken. Es bildet sich ein heißes Kribbeln an dieser Stelle. Ich wünsche mir dieser Abend wird nie enden. Durch ein anrempeln werde ich aus dieser Erinnerung gerissen. Ich lasse mein Augen nach dem Übeltäter suchen, doch sie bleiben an den warmen braunen Augen hängen. Er scheint mich die ganze Zeit beobachtet zu haben. Sein Blick verrät mir nur eins. Lust. Lust auf das was er sieht. Ich drehe mich weg. Mein Herz schlägt schneller. Langsam gewöhne ich mich wieder ans Tanzen und verdränge das Gefühl wie seine Blicke mich zu erstechen drohen.

Keine zehn Minuten später umschlingen mich starke, tätowierte Arme um meine Taille. Ein Deja-Vu. Ich spüre die Brust des mir noch unbekannten an meinem Nacken auf und ab heben. Ich setze meine Tanzeinlage weiter fort und lass mich nicht daran hindern. Er streicht mir meine Haare hinters Ohr und ich spüre wie sein Atem mein Nacken streift. ,,Du riechst immer noch nach Frühlings Blumen und Tanzen kannst du immer noch so gut wie vor zwei Jahren. Erinnerst du dich amore?" flüstert er so leise , dass ich es hätte überhören können. Mein Atem stockt und wird schwerer. Ein Kribbeln macht sich in meinem Körper breit. Die Stelle an meinem Nacken überzieht sich mit einer Gänsehaut. Mein Körper droht zu explodieren. Zwei Sätze können so eine Auslösung in mir verursachen. Warum? Ich spüre wie mir der Boden unter den Füßen weg gezogen wird. Er zieht mich in ein nebenliegendes Zimmer. Es ist dunkel. Das Sternenlicht leuchtet in sein Gesicht. Seine Muskeln werden mehr betont als sein Shirt eh schon tut. Meine Augen betrachten das Kunstwerk , erschaffen von Gott, vor mir. Ich spüre wie sein Blick mich förmlich auszieht. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu. Drängt mich immer näher an die hinter mir liegende Wand. Ich pralle leicht dagegen und schaue zu ihm hoch. Seine Augen verdunkeln sich. Mit einem festen Griff umfasst er meine Gesicht. Ich merke wie mein Herz mir in die Knie sinkt. Mit seinem Daumen streichelt er sanft über meine Wange und blickt auf meine Lippen. ,,Wieso bist du vor zwei Jahren einfach abgehauen morgens. Ich dachte die Nacht gefiel dir. So kam es übrigens rüber, ich meine du hast mein Namen ziemlich laut gestöhnt mia cara..". Seine Stimme ist ein raues leises Flüstern, was mein Herz zum explodieren bringt. Ich schaue ihm direkt in die Augen. ,,Du bist der Unbekannte von vor zwei Jahren.. der mit diesen warmen braunen Augen.. ." Wir haben uns doch in Kalifornien getroffen, was macht er hier. ,,Ich habe dich gesucht. Ich wollte nicht ohne diesen wunderschönen Lippen weiter leben. Du hast mich mit nur einer Nacht süchtig gemacht.. Lass mich dich erinnern mit nur einem Kuss". Sein Blick ist immer noch voller Lust. Aber genau das selbe Gefühl verspürt mein Körper auch. Seine Lippen kommen meinen immer näher. Und dann..

Seine weichen Lippen liegen auf meine. Mein Herz rast. Mein Körper explodiert an dieses Lustgefühl. Ungläubig schaue ich ihn an. Seine Augen sind geschlossen als würde er es genießen. Vorsichtig erwidere ich den Kuss was ihn dazu bringt immer inniger zu werden. Er zieht mich an meiner Taille enger an sich. Ich lege meine Hände auf seine Brust während seine da verharren wo sie sind. Alles in mir droht zu explodieren. Mein Herz macht ein Wettrasen mit meinem Puls. Meine Knie drohen einzuknicken. Ein angenehmes Kribbeln breitet sich in mir aus. Ich darf das nicht! Ich schubse ihn von mir Weg. Außer Atem schauen wir beide uns an. Unsere Lippen geschwollen. ,,Ich..Ich kann das nicht. Du kommst nach zwei Jahren in mein Leben und bringst meine Gefühle durcheinander mit deinen Zetteln im Café, mit deinen Blicken. Wieso? Was ist überhaupt dein Name? Und was ist alles zwischen uns passiert das mein Herz so auf dich reagiert?" Mit lauter Stimme bombardiere ich ihn mit diesen Fragen. Sein Blick wird noch mal ein Ticken dunkler. Es macht mir Angst.

,,Ich möchte dich spüren lassen, was du mich spüren gelassen hast nachdem du abgehauen bist".

Ab da wusste ich.. Mein Leben wird zur reinsten Hölle.




_________________________________

Ups ging bisschen schnell.. oder kam es genau richtig ?

• Ob Lavina sich ihren Gefühlen im Klaren sein wird?

• Wie lässt er sie es spüren?

𝐓𝐫𝐚𝐮𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐰𝐚𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt