~ Kapitel 1: Of Monsters and hunted ~

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Stille durchzog die dunkle Mine. Tobias Augen waren schon an die Dunkelheit gewöhnt, vor ein paar Momenten ist ihm tatsächlich die letzte Fackel ausgegangen. Die Höhle, in der sich der junge Mann befand war riesig. Fast schon zu riesig, doch er glaubte nicht daran, sich verlaufen zu haben. Seine braunen Haare klebten vom Schweiß durchnässt in Strähnen an seiner Stirn, von der kleine, salzige Tropfen Körperflüssigkeit über sein Gesicht hinabrannen. Warum musste er auch unbedingt diese verfluchte, verlassene Mine erkunden!? Sein Steinschwert würde wohl nicht mehr lange durchhalten, so wie es schon aussah. Kleine Risse bildeten sich auf der mittlerweile stumpfen Oberfläche ab, der Holzgriff lockerte sich schon. Tobias hatte es bemerkt, als er es das letzte Mal aus seiner Schwertscheide gezogen hatte. Ein leises Röcheln ließ ihn aufhorchen. Ah, da waren sie ja... Da war dieser verdammte Dungeon, aus dem diese ganzen Drecksviecher kamen, durch die er sich schon hatte schlagen müssen. Wenn ich hier raus bin, dann bringe ich Merrick um, dachte sich der junge Kämpfer, als er an der kalten Wand entlang schlich. „Du musst ja nur etwas Eisen aus der Mine holen, das schaffst du auch ohne Begleitung.", hah! Von wegen. Es hätte doch schon Nacht sein müssen. Toby hatte völlig sein Zeitgefühl verloren, so weit unter Tage. Dieser Idiot Merrick hätte ihn nicht alleine runter gehen lassen dürfen. Er war mit einem Steinschwert und ohne Ausrüstung doch nicht einmal in der Lage sich gegen einen verdammten Bonie, so wie er die Skelette nannte, zu behaupten.

Er hoffte einfach nur, dass ihn sein leerer Magen nicht verraten würde, wenn er um die Ecke spähte um nach den Zombies Ausschau zu halten, die, so wie es sich anhörte, verdammt nahe waren. Sein letztes Brot hatte er vor einer ganzen Weile schon verbraucht. Vorsichtig lugte er mit seinen tiefblauen Augen um die Ecke herum, doch er konnte nur ein paar dunkle Silhouetten erkennen, die sich scheinbar ziellos umher bewegten. Da war er. Dieser verdammte Spawner. Und drum herum Kisten mit nahezu verlockenden Inhalten. Das Eisen, was ursprünglich nur holen sollte, hatte er schon längst in seiner Tasche, aber er bereute es in diesem Moment nicht einfach wieder umgekehrt zu sein und nun in diesem Schlamassel festzustecken. Innerlich rang seine Vernunft mit seiner Neugier, dass er gefälligst umkehren sollte. Aber nein, er blieb stur stehen, setzte aber einen kleinen Schritt nach hinten. Einen fatalen Schritt.

Plötzlich knirschten die Steine unter seinen Füßen so laut auf, dass Toby dachte, jedes einzelne, verdammte Monster in dieser verfluchten Höhle, hätte es hören können. Er hörte ein lautes Stöhnen, das eines dieser Zombies, das wie eine Art Signal klang. Verdammt! Er wurde entdeckt! Als Tobias einen letzten Blick um die Ecke warf, da konnte er unglaublich viele leblose Augenpaare erkennen, die auf ihn gerichtet waren. Ein Wunder, dass sie ihn noch nicht gerochen hatten, aber war auch durch und durch mit dem Blut ihrer Mitmonster besudelt, das anscheinend seinen Geruch etwas überdeckte.

„Shit!", zischte der braunhaarige wütend und setzte alles daran, von dort weg zu kommen. Doch zu spät! Gleich fünf von ihnen auf einmal umzingelten ihn und schnitten ihm die beiden einzigen Fluchtwege ab. Jetzt musste er kämpfen! Er betete inständig, dass sein Schwert das noch aushalten würde, im schlimmsten Fall musste er eben rohe Gewalt einsetzen, um sich zu verteidigen. Im Hintergrund konnte er hören, wie neue, kampfbereite Zombies sich ihren Weg aus dem Spawner bahnten und aus diesen Flammen heraus traten, die der Spawner in einem kleinen Strahl auf den Boden schickte. Das Ding musste er als erstes abschaffen, bevor er sich dem restlichen Geschwader widmen konnte. Aber diese Biester kamen auf ihn zu, zwar nicht sehr schnell, aber er wurde immer mehr eingeengt. Hektisch sah Tobias sich um, nach einer Möglichkeit, sie teilweise zu umgehen oder wenigstens besser kämpfen zu können, doch alles was ehr sah, waren diese dunklen Silhouetten, die bleichen Häute, die dunkel vom Licht des Spawners manchmal schimmerten. Wenigstens boten sich die Steinwände an, um ein paar dieser Untoten mit ihren Köpfen dagegen zu schmettern.

Tobias ergriff schnell die späte Initiative, um seinen ersten Tritt gegen einem, ihm zu nahe gekommenen, Zombie zu donnern und ihn damit ein paar Schritte zurück taumeln zu lassen. Seine krächzenden Kollegen sahen ihm nur kurz hinterher, bevor ihre willenlosen Körper wieder au Tobias zusteuerten, der seinen Schritt beschleunigte. Mit Schwung schlug er es auf einen der Zombies ein und... Treffer! Direkt seinen Kopf getroffen! Tobias spürte, wie das mehr oder weniger warme Blut auf seine Haut spritzte, der metallische Geruch, vermischt mit dem der Verwesung, lösten in Toby einen Brechreiz aus, dem er grade so noch entrinnen konnte.

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