Mi Cielo- Ich wache über dich

Kapitel 18

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Trigger Warnung ❗️

Ich blinzle gegen die Sonne, welche in meine Augen scheint.
Ich stutze
Bei mir scheint die Sonne nicht ins Zimmer, zumindest nicht morgens. Ich schaue mich verdattert um. Ich bin nicht in meinem Zimmer.
Das Zimmer hier hat zwei schwarz gestrichene Wände, die anderen zwei sind in einem hellen Grau. Das Bett in dem ich liege ist sehr bequem und riesig, King Size
Es ist schwarz bezogen und hat ein schwarzes Kopfteil.
Die Person die hier wohnt liebt schwarz. Alle Möbel sind hier schwarz oder dunkel grau. Mir gefällt es.

Ich zucke zusammen als sich ein Arm um meine Taille schlingt. Die Ereignisse von gestern prasseln auf mich ein und nehmen mir die Luft weg. Ich drehe mich hektisch um und befreie mich aus dem Griff. Mein Herz klopft wild in meiner Brust. Ich will aus dem Bett steigen, verheddere mich aber in der Bettdecke und falle Gesicht voran auf den Boden.

Fluchend setze ich mich auf.
Kyle schaut mich verschlafen an, „Hey, alles gut?"
„J-ja", stammle ich abwesend
Seine Augenbrauen ziehen sich besorgt zusammen, „Was ist los?"
„N-nichts", ich befreie mich von der Decke und stehe auf, „Wie viel Uhr ist es?"
Er greift nach seinem Handy, „7:53"
„Warum bin ich in deinem Bett?"
„Du bist gestern eingeschlafen und ich habe dich einfach zu mir nach Hause gebracht"
Ich schaue an mir herab und sehe, dass ich nicht mehr mein Kleid trage.
Kyle folgt meinem Blick und seine Augen weiten sich, „Aurora hat dich umgezogen"
Ich muss bei seinem Blick lächeln, „Danke"
„Wie- wie hast du mich gestern gefunden?", ich kann ihn nicht anschauen
„Aurora hatte mir gesagt ihr geht feiern und... ähm... ich bin euch hinterher gefahren, weil ich ein ungutes Gefühl hatte", er räuspert sich
„Danke auf jeden Fall. Auch wenn du uns gefolgt bist", bei dem letzteren Satz werfe ich ihm einen Scharfen Blick zu.
Er schaut weg
Ich seufze, „Nochmal Danke"
„Kein Problem, wenn ich ihn finde ist er tot", knurrt er
Ich zucke zusammen
„Tut mir leid"
„Alles gut", Lüge ich

Ich hatte bis gestern noch gehofft, dass ich mit meinen Brüdern irgendwann wieder zusammenfinde. Das wir wieder eine Familie sein können. Das wir die Vergangenheit hinter uns lassen können und ich ihnen Verzeihen kann.

Aber die Hoffnung ist gestorben.

Der plötzliche Schmerz in meiner Brust nimmt mir den Atem und ich fühle meine Beine unter mir nachgeben. Sie klappen einfach ein und ich lande mit einem dumpfen Ton auf dem Boden. Den Schmerz des Aufpralles nehme ich gar nicht war. Ich presse meine Hände auf den Boden.
Ich habe genug von dem ganzen Schmerz

Ich bin zu jung für den ganzen Scheiß. Ganz ehrlich niemand ist alt genug mit so einer scheiße konfrontiert zu werden.
Mein eigener Bruder hat sich versucht an mir zu vergehen. Er wusste nicht das ich seine Schwester bin, aber trotzdem. Ich habe schon immer Männer verachtet die sich an Mädchen oder Frauen vergehen. Genau andersherum auch, nur das das nicht so oft vorkommt. Vergewaltigung ist einer der schlimmsten Sachen die einem passieren kann.

Es ist mehr eine mentale Sache. Natürlich ist es auch physisch, offensichtlich, aber der Akt an sich tötet dich nicht physisch. Er tötet dich langsam von innen, in deinem Kopf.
Manche können damit nicht leben und nehmen sich das Leben.
Und ich kann es verstehen. Jemand hat sich an deinen Körper rangemacht und ist gewaltsam eingedrungen. Es ist schmerzhaft und du liegst nur da und kannst nichts unternehmen.
Du bist gelähmt.
Kannst dich nicht wehren.

In dem Moment möchte man lieber Sterben, aber meistens lassen sie dich schön am Leben und ergötzen sich an deinen Schreien und wimmern. Lachen während sie dich kaputt machen. Amüsieren sich während du mit leeren Blick an die Wand starrst und dir Tränen über die Wangen laufen, leise oder laut. Schluchzen ist für sie Musik. Deine Befreiungsversuche eine Challenge, die sie mehr als gerne in Empfang nehmen. Sie spielen mit deinem Körper und deiner Seele. Lassen sie langsam ins nichts verblassen, bis sie zu nichts mehr fähig ist. Das Leben mit einer Bewegung ausgehaucht
Nur im geistigen Sinne natürlich.